What's this Sound

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Erschöpft und müde musste ich noch einmal laut auf gähnen, ich starrte auf die große zifferlose Wanduhr und war nicht überrascht das sie schon wieder 1:34 zeigte. Ich schalte gelangweilt die PS4 und die rotleuchtene LED-Beleuchtung hinter dem Fernseher aus und legte mich aufs Bett.

Es war Mitte Sommer und auch dem entsprechend warm in meinem Zimmer, weswegen ich auf meine Decke gut verzichten konnte. Ich schaute mir noch paar Instagram Beiträge an, bevor ich dann schlussendlich das Handy ausschaltete und am Ladekabel anschloss. In meinem Zimmer war es dunkel die einzigen Lichter, die noch zu sehen waren, kamen vom Verlängerungskabel neben meinem Bett und vom kleinen roten Lämpchen an meinem Fernseher.

Ich heiße Elias, es ist schon zwei Monate her als ich von zu Hause ausgezogen bin in meine erste eigene Wohnung. Sie war nichts Besonderes. Bescheiden würde ich sagen. Ich muss zugeben mir war bisschen unwohl zu Mute allein zu wohnen aber nach der Zeit konnte ich mich dran gewöhnen. Die Wohnung war im zweiten Stock in einem Haus das ich mir mit Senioren als Nachbaren teilen musste. Das Haus befand sich mitten im Zentrum einer Kleinstadt. Die Straße hoch befand sich das Polizeipräsidium direkt neben dem Busbahnhof. Ich schloss meine Augen, das Einzige, was zu hören war, war das Ticken der Wanduhr und der Chor der Mücken, die nur darauf warteten, eine günstige Gelegenheit zu erwischen mir das Blut auszusaugen.

Ich fiel in einen leichten Schlaf, der nicht lang von Dauer war. Als ich meine Augen wieder öffnete und enttäuscht feststellen musste das die Nacht noch andauerte. Müde warf ich ein Blick auf mein Handy, das mich darüber informierte, dass es erst 2:46 war. Ich schaute mich im Zimmer um und bemerkte eine neue Lichtquelle. Fast alle Zimmertür war zum größten Teil aus Milchglas und dadurch sah ich das, das Licht in der Küche an war, was mich wunderte zu einem, weil mir das hätte auffallen müssen bevor ich eingeschlafen bin und zum zweiten da ich einen Tick pflegte alle Türen darunter auch die Tür zur Küche nachts zu schließen. Genervt stand ich auf und ging aus meinem Zimmer, um die unnötige Stromverschwendung zu eliminieren. Als ich dann wieder in meinem Zimmer war und dessen Tür schließte bemerkte ich das es überraschend kühl war. Fast schon die kühle die man verspürt, wenn man im Supermarkt neben den Kühlschränken stand.

Ich legte mich hin. Es war mir schon ein bisschen zu kühl, weshalb ich mich dieses Mal zudeckte. Ich legte mich auf die Seite in Richtung Tür. Auf einmal verspürte ich ein komisches Gefühl, mein Körper spannte sich an und erst dann fiel es mir auf. Die Dunkelheit, die auf einmal so unangenehm war. Nicht falsch verstehen bitte ich habe keine Angst vor Dunkelheit nur diese bedrückte mich ein wenig. Es hatte sich nichts geändert es war genau so dunkel wie vorher aber ein mulmiges Gefühl durchzog meinen Körper. Es fühlte sich so an als wäre ich nicht allein, als würde mich jemand aus der Dunkelheit hinaus beobachten. Ich traute mich nicht mich umzudrehen oder die Augen zuschließen. Ich starrte in die dunkle Ecke meines Zimmers.

Plötzlich hörte ich das Quietschen einer Tür. Es war nicht meine Zimmertür. Dem quietsch nach zu urteilen, müsste es die Tür zum Wohnzimmer sein, der sich neben der Tür zur Küche befand. Ich entschied mich dazu mein Handy zunehmen und mich abzulenken um meine Fantasie bloß keinen freien Lauf zulassen, weil wenn ich erstmal damit anfangen würde, würde ich diese Nacht kein Auge zukriegen. Es musste der Durchzug gewesen sein. Laut meinem Handy ist es jetzt 3:03. Ich schaute mir paar lustige YouTube Videos, an die ich zwar schon tausendmal gesehen habe, die mich aber ablenkten. Was war das. Ich stoppte das Video und lauschte. Wieder hörte ich das Quietschen einer Tür. Dieses Mal war es aber lauter. Ich schaute Richtung Tür. Wenn ich mich nicht irre, müsste dies die Tür zum Badezimmer gewesen sein. Ich atmete einmal tief ein und seufzte als ich mich aufrichtete. 

Ich schaltete das Licht neben meinem Bett an und stand auf. Langsam ging ich zur Tür und öffnete sie. Im Flur suchte ich mit meiner Handytaschenlampe den Lichtschalter und betätigte auch ihn. Ich hatte Recht, die Tür zum Wohnzimmer und zum Badezimmer waren spare weit offen. Ich riskierte einen kurzen Blick in beide Räume. Nichts. Ich drehte mich um. An die Idee die Türen wieder zuschließen kam ich nicht. Als ich wieder in mein Schlafzimmer gehen wollte, erstarrte ich.

Das kann ich mir nicht eingebildet haben. Ich fing an am ganzen Körper zu zittern. Die Tür meines Schlafzimmers war zu. Ich hatte sie doch offengelassen. Ich stellte mich vor die Tür und schaute durch das Milchglas. Natürlich konnte ich nichts Genaues sehen außer das kleine Licht meiner Tischlampe. Mir schossen in dem Moment so viele Gedanken durch den Kopf. Ich legte meine Hand auf den Türgriff und genau in dem Moment hörte ich ein Klicken aus meinem Zimmer und das Licht in meinem Zimmer ging aus. Ich zog sofort meine Hand weg. Mein Zimmer war jetzt völlig dunkel. Meine Angst verwandelte sich in Panik. Das kann doch nicht....

Und als wäre das nicht genug vernahm ich ein Geräusch, was mich erschaudern ließ. Ich konnte es nicht zuordnen, aber es kam definitiv aus dem Wohnzimmer. Ich lehnte mich an die Wand und schlich an ihr entlang zum Eingang meines Wohnzimmers. Reinzusehen wagte ich nicht, dafür hatte ich einfach zu sehr Angst. Ich lauschte, was nicht einfach war, weil das einzige was ich vernehmen konnte war das klopfen meines Herzens und meine unregelmäßige Atmung. Ich versuchte mich zusammenzureißen und konzentrierte mich auf mein Gehör. Was war das? Ein Flüstern? Vielleicht doch nur der Wind?

Nein, es hört sich an als würde jemand atmen. Ich musste schlucken und gerade als ich einen Blick riskieren wollte hörte ich jemanden schwer husten. Ich hatte das Gefühl als würde das Blut in meinen Adern gefrieren. Das wars. Ich rannte zur Wohnungstür und knallte sie hinter mir zu. Ich sprintete das Treppenhaus runter und verließ das Haus. Da stand ich jetzt, voll im Schock. Ich begann am ganzen Körper zu zittern. Ich setzte mich auf die Stufen, die zu einem Parkplatz führten auf der anderen Seite der Straße. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich mich wieder im Griff.

Der Mann im SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt