Look me in my eyes

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Es war 2:46 als ich aufwachte, ich bin wohl eingeschlafen. Ich schaute mich um. Nichts Unnatürliches war zusehen. Puh, ich musste bisschen lachen und ich wusste nicht mal warum, doch ich hörte aufzulachen als ich wieder was hören konnte. Es kam vom Schlafzimmer. Ich atmete tief ein und beschloss es zu ignorieren und nicht genauer hinzuhören. Ich schaltete den Fernseher wieder an, um das Geräusch aus dem anderen Zimmer zu übertönen.

Doch es wurde langsam immer ein bisschen lauter, bis ich es irgendwann mal klar hören konnte. Es war ein Lachen aber ein unmenschliches und wie es plötzlich gekommen ist genauso verschwand es wieder. Ich fing wieder langsam an zu zittern aber versuchte es wieder zu unterdrücken. Meine Mutter erzählte mir früher das böse Wesen uns versuchen Angst zumachen um daraus Stärker zu werden und um Macht über uns zu erlangen, diese Macht wollte ich, was auch immer das war, nicht geben. Auf einmal hörte ich ein lautes Knallen auf dem Flur, es war so laut als hätte jemand einen Amboss auf den Boden fallen gelassen.

Ich stand auf schlich zur Tür und öffnete sie einen Spalt, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist. Ich schaute auf dem Boden des Flures und erkannte im Dunkeln das Kreuz meiner Mutter. Ich starrte eine gefühlte Ewigkeit drauf. Das alles war echt. Das sind keine Zufälle mehr, keine Einbildungen. Hier ist etwas und es hat nichts Gutes im Sinn. Ich hörte wieder das Husten von letzter Nacht. Ich schaute in das Gästezimmer, aus de, das Geräusch zu kommen schien, dieses war direkt gegenüber dem Wohnzimmer.

Es war in Dunkelheit gehüllt, ich meine richtige Dunkelheit. Was seltsam war, weil in dem Raum ein Fenster war und die Laternen vor der Tür das Zimmer ein Stück weit erhellten, sollten. Ich blickte noch einmal auf das Kreuz und als ich wieder hochsah, konnte ich was im Zimmer erkennen. Zwei weiß-leuchtende Augen starrten mich an. Ich wollte schreien, doch konnte nicht. Die gestaltlose Person stand weiterhin in der hinteren Ecke meines Zimmers. Wir sahen uns gegenseitig in die Augen, ich traute mich nicht, mich zu bewegen.

Es hatte keine Augenfarbe oder sonstiges, was zur Hölle ist das? Was will es von mir? Ich hörte es leise in der Dunkelheit atmen. Ich vermute es saß zusammengekauert auf dem Boden. Um mich herum wurde es wieder so kalt. Als ich wieder bisschen klar denken konnte, überlegte ich was ich tun sollte. Den Blickkontakt mit dem Ding hatte immer noch nicht unterbrochen. Ich dachte nach, ob ich es zur Wohnungstür schaffen könnte. Wurde es mich daran hindern? Und als ob es meine Gedanken lesen könnte, flüsterte es zu mir,, Bitte bleib hier". Diese Worte ließen das Blut in meinen Adern gefrieren. Ich wollte gerade was sagen, konnte aber nicht aus Angst. Auf einmal stand es auf. Seine weißen Augen erreichten die Decke.

Wie groß war es? Ich zog meinen Kopf schnell ein und schloss die Tür, als es auf einmal in meine Richtung zukam. Ich wollte die Tür abschließen, aber der Schlüssel war nicht da. Ich sah mich im Zimmer um und entdeckte den Schlüssel auf der Kommode neben mir. Ich griff schnell nach ihm und drehte mich wieder zur Tür, um abzuschließen. Doch ich hielt inne. 

Durch das Milchglas hindurch konnte ich es erkennen. Es schaute ebenfalls durch das Milchglas auf mich runter. Wieder war ich im Bann seiner Augen gefangen. Es hatte seine linke Hand schon am Türgriff und seine andere legte er auf die Scheibe. Wenn man das noch Hand nennen konnte, es erinnerte eher an eine Klaue oder einer Pranke. Seine Finger mussten ungefähr um die 70 cm lang sein. Es wendete keine einzige Sekunde seinen Blick von mir ab. 

Ich ging paar Schritten und mit Tränen in den Augen paar Meter zurück, mir war schon bewusst, wie diese Geschichte enden würde als ich sah, wie der Türgriff langsam nach unten ging. Die Tür öffnete sich laut knirschend, jetzt stand es da an meiner Türschwelle. Seine Augen immer noch fest auf mich fixiert. Es trat ein, er musste sich leicht bücken da er sonst aufgrund seiner Größe nicht durchgekommen wäre.

Durch das Licht des Fernsehers, der gerade die einzige Lichtquelle des Raumes war, konnte ich endlich die Gestalt erkennen. Es hatte ein menschliches Erscheinungsbild, graue faltige Haut. Es war sehr mager und sah aus wie eine Leiche. Das Ding musste um die 3 Meter groß sein. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, es stand direkt an der Tür. Wegrennen konnte ich also nicht. Ich schloss meine Augen und mit zittriger Stimme fing ich an. Herr der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name...

Plötzlich schaltete sich der Fernseher aus und das Einzige, was noch zu erkennen war, waren die Augen der Kreaturen und das Einzige, was ich hören konnte war sein lautes kreischen als es auf mich zu rannte.

Der Mann im SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt