16.

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Gemeinsam liefen wir durch die Tür. das Rudel saß im Wohnzimmer, dass unverständliche Gemurmel erlosch.
Sie starrten uns an. Und das war verständlich, ich meine ich hatte ihren Alpha gestürzt und Paul, ihr Rudel Bruder, war  mir hinterher, anstatt hier mit ihnen zu warten. es war so still das man sogar das summen einer fliege hören konnte. aber das keine schmerz erfüllten schreie oder ähnliches zu hören war, erleichterte mich. ich mein welcher Mensch mochte es denn bitte wenn seine Geschwister egal ob älter oder jünger verletzt wurden. so auch ich und die Tatsache das ich ihn auch noch selbst verletzt hatte, bereitete mir unglaubliche Schuldgefühle.

ich wusste das es so kommen würde und das war wahrscheinlich auch der Grund wieso ich es so lange hinauszögern wollte. denn genau das war vorhin passiert war wollte ich um jeden preis verhindern. es kann sein das mein Bruder alles gut aufnimmt, mir verzeiht und wir gemeinsam eine Lösung finden. aber andererseits könnte es auch einen keil zwischen uns getrieben haben. ein keil der dafür gesorgt haben  könnt das, dass band zwischen uns gerissen war.

aber eins war klar egal wie es laufen sollte, ich würde niemals das Rudel übernehmen , auch wenn ich ihn besiegt hatte. nicht so. nicht unter diesen umständen oder die Art wie ich an die macht gekommen wäre. klar es wäre toll sein eigenes Rudel zu führen, trotz der ganzen Verantwortung und so, aber wenn ich eines Tages mal eins führen sollten , will ich mir den posten als Alpha ehrlich und gerecht erarbeitet haben.

das plötzliche geräuche von schweren schritten, ließ mich zusammen fahren, ich war so in meine Gedanken vertieft, das ich nicht bemerkt hatte das jemand die Treppen hinunter kam. da ich seitlich zur Treppe stand drehte ich mich um , und stand nun frontal zu den stufen ,auf denen schon die Füße meines Bruders und seiner verlobten Emely zu erkennen waren. es dauerte nicht mehr lange a erkannte man auch schon die Körper und zu guter Letzt auch ihre köpfe.

sam' Augen fixierten direkt meine , und ich hatte gedacht Wut , Trauer , Enttäuschung oder vielleicht sogar Hass in ihnen zu sehen. aber mit dem was ich sah hatte ich im leben nie gerechnet.

in seinen dunklen Augen , schimmerten funken von Respekt und stolz.

der Respekt war in einer Art und weise verständlich, denn nach dem was sich vor knapp einer dreiviertel stunde abgespielt hatte, hatte er wahrscheinlich verstanden das man mich nicht unterschätzen sollte.

Aber die funken von stolz konnte ich bei bestem willen nicht verstehen, ich meine ich hatte mich  dem Alpha widersetzt, mich gegen meinen Bruder gestellt und ihn seit ich hier war und auch schon darüber hinaus belogen, ihn hintergangen.

Und nach al dem was geschehen war , war er stolz auf MICH?

ich sah ihm noch eine weile in die Augen , und versuchte etwas zu erfassen , was mir dabei helfen konnte ihn zu verstehen , doch ich fand nichts. nachdem ich es aufgegeben hatte , zu versuchen ihn weiter hin zu lesen, senkte ich meinen blick. er war älter wie ich und ich hatte vor meinen Respekt bei zu behalten, egal wie es ausgehen sollte.

mit geneigtem Kopf sah ich nach unten und nahm wahr wie er auf mich zu kam. hinter mir merkte ich wie Paul sich leicht verspannte, und sein griff in der meine Hand noch immer lag fester wurde, es schmerzte nicht, nein er zeigte mir so das er mich beschützen würde, und sich für mich gegen seinen Alpha stellen würde, wenn dieser es auch nur versuchen sollte mir ein haar zu krümmen.

eine hand vor meinem Gesicht brachte mich wieder dazu kurz zusammen zu Zucken. Sams Daumen und Zeigefinger legten sich an mein Kinn und sorgten dafür das ich meinen Kopf wieder anhob. Sam stand nur knapp einen Meter vor mir und sah mich an, ich war schon wieder bereit meinen Blick zu senken ,es tat einfach weh er sagte nichts und ließ mich mit den ganzen Vermutungen im Dunkeln tappen , es war die reinste Qual. Aber seine Finger verfestigten sich wie bei Paul vorhin und zogen mein Kopf noch etwas höher, um ihm in die Augen schauen zu müssen.

Es schüttelte seinen Kopf. Was will er mir damit sagen , das er doch enttäuscht ist oder das er nicht glauben kann was aus mir geworden war. So viele Interpretationen schwirren durch meinen Schädel, und keine von ihnen war in irgendeiner Weise positiv. Meine Vermutungen wiederum, ergaben keinen Sinn mehr wenn man die Funken in seinen Augen sah. Ahhh es ist einfach alles so kompliziert, wieso kann ich nicht einfach die Zeit zurück drehen zu dem Moment an dem ich her gekommen war und von Anfang an reinen Tisch machen . Oder noch weiter zurück , zu dem Todes Tag meiner Eltern, und verhindern das sie sterben und alles darauf folgende.

„Du hast keinen Grund dich zu unterwerfen" auch in Sams Stimme konnte ich keinerlei Anstößigkeit registrieren . Genau wie bei Paul...
Was sollte ich jetzt darauf antworten , oh Gott ich war noch nie gut in sowas. Und als ich wir grade Etwas zusammen gelegt hatte was ich ihm sagen könnte , konnte ich das auch schon wieder verwerfen den er sprach weiter. „Im Gegenteil ich sollte mich die unterwerfen"
In seiner Stimmen schwankte dieses Mal aber ein kleiner Hauch von Betroffenheit mit, und ich konnte ihn verstehen.

Aber er musste verstehen das ich das dich garnicht will , das einzige was ich will ist das wir eine Einigung finden wie ich offizielles Mitglied des Rudels werde ohne mich ihm oder irgendwem anders zu unter zu ordnen.

Dieses Mal war ich die die den Kopf schüttelte „mir hat sich keiner zu unterwerfen.Und vor allem nicht du" sagte ich.
Danach war er sichtlich verwirrt und ich kann mir denken das es die anderen auch waren. Bis jetzt hatte sich noch keiner getraut , uns zu unterbrechen , und ich denke auch nicht das sich das ändern wird , Außer vielleicht es eskalierte. Was aber nicht passieren wird , denn ich hatte keinerlei schlechtes Gefühl, naja die Schuldgefühle lungerten zwar noch in einem dunklen Eck , meines Herzens. aber alles andere und insbesondere die Angst waren verschwunden. Und es war Zeit alle Karten offen auf den Tisch zu legen.

„Sam ich glaube wir haben viel zu besprächen, wir alle.."

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