[A/N: Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, aber in den letzten Wochen war alles bei mir ziemlich stressig und ich wollte nicht einfach etwas schreiben um etwas geschrieben zu haben. Ich wollte es gut machen! Fühlt euch frei eure Meinung in den Kommentaren zu äußern!
In diesem Kapitel kommen ein paar Begriffe vor, die vermutlich nicht jedem bekannt sind:
Tharni, Castar, Mirian - das war die Währung in Gondor (zumindest am Ende des Dritten Zeitalters/Anfang des Vierten) 4 Tharni = 1 Castar / 4 Castar = 1 Mirian
Lossarnach ist eine Region südlich der Ered Nimrais (das weiße Gebirge) / Pelagir ist eine Stadt am Anduin / Gilrain ist ein Fluss westlich des Anduin (Am Rand ist eine Karte!!) ]
Legolas hatte Recht. Gnadau lag wirklich direkt hinter den Dünen. Ein kleines Fischerdorf, umrandet von einer hölzernen Palisade und mit vielleicht sechs Anlegestellen die ins Meer hinaus ragten. Ich lief eingereiht zwischen Arthur und Kaleb den Weg aus festgetretenem Sand hinunter und versuchte den Elben, die links und rechts von mir liefen, möglichst nicht zu zeigen wie unwohl ich mich fühlte. Faron führte die Gruppe an, direkt dahinter gingen Legolas und Silvren. Silvren sah nicht gerade glücklich aus und Legolas redete die ganze Zeit schon auf ihn ein. Wahrscheinlich hielt er ihm die angedrohte Standpauke.
Um das Dorf herum lagen Äcker auf denen, trotz der frühen Stunde, schon Menschen arbeiteten. Als wir an ihnen vorbei liefen, unterbrachen sie ihre Arbeit und musterten uns. Teils mit Interesse, teils mit unverhohlenem Misstrauen. Es geschah sicher nicht mehr jeden Tag, dass eine Gruppe Elben zu ihnen kam. Und dann auch noch mit Gefangenen. Kaleb, der vor mir lief, straffte den Rücken und sah starr gerade aus. Ich überlegte kurz, dann tat ich es ihm gleich und versuchte aufrechter zu gehen und diesen Leuten keine Schwäche zu zeigen.
Das große Tor war geöffnet und offenbarte einen Ausblick auf eine breite Hauptstraße mit Kopfsteinpflaster und eine Reihe niedriger Steinhäuser, die dicht gedrängt neben einander standen. Bevor wir es passieren konnten, trat uns ein älterer Mann in den Weg. Sein ergrautes Haar hing ihm strähnig ins Gesicht und ich konnte seine gelben Zähne erkennen, als er kurz mit Faron redete. „Was wollt ihr?“, hörte ich ihn sagen. Seine Stimme klang rau und heiser. Farons Miene ließ nicht erkennen, was er von seinem Gegenüber dachte, aber seine Stimme war betont freundlich, als er antwortete „Wir sind ein Teil der Grenzwache. Wir wollen diese drei Verdächtigen hier unterbringen und befragen.“ Der Alte nickte nur kurz und verschwand dann in einem kleinen Raum in dem Gebäude neben dem Tor. Er tauchte mit einem Schlüsselbund in der Hand wieder auf und winkte uns mit sich.
Wir wurden die unebene Straße entlang, bis zu einem Haus geführt, das größer und sauberer als die meisten anderen war. Es stand an einem offenen Platz, in dessen Mitte sich ein Brunnen befand. Vermutlich handelte es sich um den Marktplatz, auch wenn im Moment kein einziger Händler zu sehen war. Zu der großen Eingangstür führte eine breite Treppe hinauf. Der Mann ließ sie allerdings links liegen und bog hinter dem Gebäude um die Ecke. Dort folgten wir ihm durch eine schmale Gasse, bis wir vor einer niedrigen Hütte aus Holz standen. Direkt daneben stand ein weiteres Haus. Unser Führer begann mit dem Schlüssel an dem Schloss der Hütte herumzuhantieren, während Faron ihm mit hochgezogenen Brauen dabei zusah. „Was tut Ihr da?“, fragte der Elb ihn schließlich. Mit einem Knarren öffnete sich die Tür und gab den Blick auf einen dunklen, feuchten Raum frei. Der Alte drehte sich grinsend zu uns um „Ihr wolltet eure Gefangenen doch bei uns unterbringen? Das ist unser Verwarungsort für Kriminelle! Absolut ausbruchsicher! Es sei denn man gibt ihnen eine Zunderbüchse.“ Er lachte heiser über seinen eigenen Witz.
***
Erst hatten die Elben protestiert. Sie wollten, dass wir eine angemessene Unterkunft bekamen, zumindest bis nach ihren Befragungen. Der Alte hatte nur grinsend abgewunken und süffisant lächelnd gefragt, ob sie gedacht hätten, dass wir ein Bett im Rathaus zu Verfügung gestellt bekämen. Dabei hatte er über die Schulter auf die Rückseite des großen Steinhauses gedeutet. Legolas hatte Faron schließlich kurz zur Seite genommen und nach einem schnellen Wortwechsel auf Sindarin, von dem ich gerade einmal die Worte „nur ein paar Stunden“ und „später“ verstanden hatte, gaben sie schließlich einstimmig ihr Einverständnis uns zumindest für ein paar Stunden Schlaf in dem feuchten Loch, das unser Führer das städtische Gefängnis nannte, zu verwahren. Ich saß mit dem Rücken an die schimmlige Holzwand gelehnt und versuchte seit einer gefühlten Ewigkeit einzuschlafen. Obwohl ich müde und übernächtigt war, hielten mich die muffige Luft und das leise Gespräch zwischen Arthur und Kaleb wach.
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Míriel
FanfictionMittelerde im Vierten Zeitalter. Der Ringkrieg ist vorüber und das Böse ist besiegt. 60 Jahre Frieden folgen der Tyrannei Saurons. Aber braucht es wirklich einen Dunklen Herrscher damit Unglück und Verwüstung herrscht? Rohans Volk leidet unter Hunge...