Kapitel 1: Feindsehligkeiten
Die Welt ist im Aufruhr. Sie wurde fast vollkommen zerstört. Von einem übermächtigen Wesen. Es ist ein Wunder, dass meine Mannschaft und ich es geschafft haben, dem zu entgehen. Mir ist egal, wie es aufgehalten wurde. "Herr Oberst? Die Lage entspannt sich. Dieses Wesen ist verschwunden. Wie lauten ihre nächsten Anweisungen?", fragt mich meine Beraterin. Nachdenklich streiche ich mir über meinen Drei-Tage-Bart, während mein aufmerksamer Blick aus dem Fenster gerichtet ist. Er wandert über das mattaussehende Gelände meiner Kaserne. Die Apokalypse kommt mir gerade recht. "Kundschaftet die Stadt und die Gebiete im Umkreis von 100 Kilometer aus.", befehle ich im autoritären Tonfall, welcher gleichzeitig meine Macht mitschwingen lässt. "Jawohl, Oberst.", erklingt die geistlose Bestätigung meiner Untergebenen. Meine Übernahme wird beginnen. Fixiere mein Ebenbild in der Spiegelung des Fensters. Meine eisblauen Augen fixieren mich selbst scharf. Keiner hält den Adleraugen stand.
"Herr Oberst? Ihr Gast ist eingetroffen." Ich nicke zum Zeichen, dass ich verstehe. "Bitte ihn herein und lass uns allein.", befehle ich kühl, ohne meinen Soldaten anzuschauen. Ein Klicken an der Tür. Schwere Schritte eines stämmigen Mannes. Ich beginne breit zu lächeln. "Guten Tag, SCP-Unknown", begrüßt mich eine tiefe, raue Stimme ungewöhnlich laut. Sie ist mit einem markanten, russischem Akzent untersetzt. Ich drehe mich zu ihm um und bedeute ihm per Handzeichen, Platz zu nehmen. Der grauhaarige, breitgebaute Mann, mit klischeehafter Pudelmütze, tut wie ihm geheißen.
Ich setze mich auf meinen großen, schwarzen Lederstuhl. Meine behandschuhten Hände falten sich zusammen. Eisblaue Augen treffen auf graue, doch nicht minder stechende. Er mustert mich. Das neue Oberhaupt der S.C.P.-Foundation. Secure. Contain. Protect. Die Foundation, die sich der "Aufbewahrung" gefährlicher Kreaturen und Objekte aller Art befasst. Mein einstiges Gefängnis... "Nennen sie mich "Oberst"", verlange ich, ohne meine Kraft zu benutzen. Außerhalb der Kaserne. Außerhalb meiner Sichtweise, ist seine Verstärkung stationiert. Meine Spione haben mich darüber informiert. Sollte demnach vorsichtig sein. "Nun gut, Oberst. Sind sie über die aktuellen Entwicklungen informiert?", fragt mich der Russe.
Nachdenklich lege ich meine Stirn in Falten. "Ich wäre ein schlechter Anführer, wenn dem nicht so wäre.", erwidere ich kühl. Der andere Anführer einer anderen Organisation lächelt kurz. Er sieht selbstsicher aus. Liegt wohl daran, dass er mich mitnehmen will und er sicherlich auf mich vorbereitet ist. "Da haben sie wohl Recht, mein werter Oberst. Wissen sie, meine Vorgängerin ist leider von uns gegangen. Die SCP ist wieder im Aufbau und naja.", erklärt er mit festem Blick auf mich. Er redet um den heißen Brei. Womöglich um Zeit zu schinden. Hebe mein Knie, welcher unter dem großen Schreibtisch einen Knopf betätigt. Ein stiller Alarm. Wenn er ertönt, werden die Selbstschussanlagen aktiviert. Wenn diese Bastarde eintreffen, werden sie zerschossen.
"Sie wollen mich mitnehmen, liege ich richtig?", stelle ich wissend die Frage. Sein freundlicher Blick gefriert. Langsam verschränkt er seine Arme, was seinen ohnehin schon zum Reißen gespannten, grauen Mantel, noch breiter wirken lässt. Meine Adleraugen stechen in die Seinen. "Richtig. Dies geschieht mit oder ohne ihre Zustimmung. Die Kavallerie wird ihre...."Kaserne" auseinander nehmen, wenn sie sich weigern sollten. Und denken sie nicht einmal daran, ihre Macht zu gebrauchen.", gibt der Angesprochene kalt zurück und deutet auf seine Hörgeräte. Er braucht ein Hörgerät? Simpel, aber genial. Ein tauber, alter Mann ist wohl immun gegen mich. Lache kurz auf.
"Tut mir leid. Ich muss ihr "freundliches Angebot" leider ablehnen.", antworte ich ruhig und höflich. Sein Blick. Kalt. Er räuspert sich. "Nun denn. Dann lassen Sie mir keine andere Wahl..SCP-048.", sagt der Russe kalt und nimmt sein Walkie Talkie zur Hand. Diese Betitelung. Lange her, dass man mich bei meiner Originalnummerierung bezeichnet hat. SCP-048... "Die verfluchte SCP-Zahl". Erinnere mich an ein Gespräch mit Focault, der ehemaligen Leiterin der SCP.
DU LIEST GERADE
Der Oberst (Creepypasta)
HorrorWorte können schärfer sein, als jede Klinge dieser Welt. Zerstörerischer als jeder Tornado. Das weiß vorallem der Oberst. Er wird festgehalten in einer ominösen Organisation. Zur Erforschung seiner Macht. Doch schon bald, wird die Chance zur Flucht...