Neustart in Köln

Einfach Liebe

Joyce erwacht am nächsten Morgen in Olivers Armen und spürt, wie gut ihr der Abend und die Nacht getan haben.

'Endlich eine Nacht ohne Alpträume und Erinnerungen. Bei dem Griff klaut mich zudem keiner, ich fühl mich sicher, geborgen und beschützt' denkt Joyce.

Oliver erwacht und beobachtet Joyce, die gerade gedankenverloren vor sich hin schaut.
Leise fragt er "Süße, woran denkst gerade?"
Sie erschreckt kurz, schaut in seine Augen und sagt leise "mir sind letzte Nacht die Alpträume erspart geblieben. Ich weiß zwar noch nicht was du da ausgelöst hast, aber irgendwas hat dafür gesorgt, dass ich mich sicher gefühlt habe."
Oliver grinst, sagt leise "ich weiß es", zieht sie wieder fester in seine Arme und küsst sie zärtlich drängend.
Nachdem er sich wieder etwas gelöst hat blickt er ihr fest in die Augen und erklärt "ich weiß, dass der dritte beigesetzte Soldat dein Verlobter Thomas war und ich kann mir vorstellen, dass es für dich nicht leicht ist sich wieder auf jemanden einzulassen. Omar hat es mir gestern im Dienst erzählt, es tut mir leid. Ich werd nicht drängen, aber du hast mich schon an dem Morgen verzaubert, als du plötzlich im Aufenthaltsraum gestanden hast."
Joyce versteht was er ihr da behutsam sagt und erklärt leise "ich werd wohl noch ein wenig Zeit brauchen ehe ich mich wieder ganz auf jemand einlassen kann."
Oli nickt, zieht sie an sich und bittet leise "darf ich trotzdem um dich kämpfen und an deiner Seite sein?"
Joyce schaut ihn einige Sekunden an, überlegt kurz, nickt leicht und kuschelt sich zögernd in seine Arme.
Sofort legen sich Olis Arme wieder ganz fest um die zierliche Gestalt und er haucht ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.
Beide hängen danach ihren Gedanken kurz nach und dann bittet sie leise "den anderen erzählen wir aber bitte erstmal noch nichts, ist mir lieber."
Er nickt und flüstert "einverstanden, auch wenn es mir nicht leicht fallen wird meine Finger von dir zu lassen."

Etwas später fährt er mit ihr zum Dienst und als sie gerade in der neuen Dienstkleidung in den Aufenthaltsraum kommt grinst Omar und sagt "wow, endlich farblich angepasst, sehr gut."
Joyce erklärt "ungewohnt, aber die Tarnung ist nun endgültig in der Mottenkiste."
Franco greift ohne Vorwarnung nach ihrem Arm, baut sich vor ihr auf, blickt ihr prüfend in die Augen, fragt frech "wo warst du eigentlich letzte Nacht? Jedenfalls nicht bei mir im Gästezimmer" und wirft Oli nun einen Blick zu.
Bevor Joyce etwas antworten kann erklärt Oli "ich genieße und schweige."
Joyce befreit sich, aus seinem Griff, erklärt schnell "äh, ich geh dann mal den RTW checken und mich orientieren" und flüchtet aus dem Aufenthaltsraum.
Franco grinst frech zu Oli rüber, ruft ihr nach "warte, ich komme mit, ich helfe dir" und folgt ihr schnell.
Omar fragt derweil Oli offen "war sie bei dir? Ist was passiert?"
Oli antwortet wahrheitsgemäß "chinesisch essen, nettes Gespräch, bißchen kuscheln und mit ihr im Arm eingeschlafen. Sie hatte die erste Nacht ohne Alpträume und bevor einer fragt, ja ich empfinde etwas für sie, aber sie hat vorgestern auch ihren Verlobten beigesetzt und ich werd ihr die Zeit geben die sie braucht."
Omar nickt und warnt "brich ihr nicht das Herz, sonst bekommen wir ein Problem."
Oli nickt, erklärt "hab ich nicht vor, sie bedeutet mir jetzt schon sehr viel. Ich glaub ich erlöse sie mal von Francos Kreuzverhör."
Er geht in die Fahrzeughalle und hört Franco gerade reden "Joyce, wenn du schon ohne Alpträume neben ihm schlafen konntest, dann ist das ein gutes Zeichen und ich hab dir ja gesagt, er liebt dich. Aber was ist mit dir, was sagt dein Herz?"
Oli bleibt außen an der Seitenwand des RTW stehen und lauscht.
Er hört ihre leisen Worte "Franco, er hat es recht schnell geschafft den Schutzwall, den ich mir mühsam aufgebaut habe, zu überwinden. Das ist mir unheimlich und das ist etwas was mich gerade verwirrt. Seine Gefühle sind mir nicht egal und nach Thomas Tod hab ich niemanden mehr so nach an mich ran lassen können, aber er hat es irgendwie geschafft. Im Moment bin ich noch völlig verwirrt, aber ich merke auch, dass es mir gut tut. Ich werd vielleicht noch ein wenig Zeit brauchen, aber ich denk mal, das kann was werden."
Franco erklärt ihr "so wie ich Oli kenne wird der dir die Zeit lassen, aber kämpfen und dich nicht mehr gehen lassen. Ich würde mich für euch beide freuen. Klar, neue Situation für dich, kein Auslandseinsatz mehr, dafür 'ne Chaotentruppe um dich, neuer Job und dann noch Gefühlschaos oben drauf, das überfordert und verwirrt schnell mal, aber wenn was ist, dann rede bitte mit mir oder Omar, wir helfen dir."
Joyce antwortet ihm leise "ja, du hast es gut beschrieben, genau das ist gerade mein Problem."
Oli hört wie Gegenstände hin und her geräumt werden und dann sagt Joyce "So, jetzt hoffe ich, ich vergesse nicht das gesamte System hier. Feldlazarett war komplett anders sortiert und ich hatte mehr Platz."
Oliver hört wie Schritte sich der Seitentür nähern, hört Franco sagen "schaffst du schon und wir sind ja auch noch da. Ich mach hinten zu."
Oli macht sich bereit und als Joyce die Stufe runter springt zieht er sie gleich in seine Arme, und erstickt ihren erschreckten Ausruf schnell mit einem drängenden Kuss.
Franco wirft kurz einen Blick um die Fahrzeugecke, lacht und geht.
Als Oli den Kopf hebt schimpft sie gleich los "bist du verrückt? Der letzte Mensch der mich so erschreckt hat lag danach blutend im Wüstensand und überhaupt, wieviel von dem Gespräch hast du gehört?"
Oli grinst sie frech an, erklärt "lange genug um zu wissen woran ich bin. Joyce, ich will mit dir richtig zusammen sein, die Kollegen haben es schon längst erwartet, Omar gab sozusagen seinen Segen und ich weiß was ich fühle. Ich liebe dich" und dann küsst er sie wieder sanft drängend, zieht sie ganz fest in seine Arme und will sie nicht mehr los lassen.
Joyce legt endlich ihre Arme um seinen Hals und schmiegt sich an ihn, geht sogar auf seinen Kuss ein und spürt, wie ihr Schutzwall endgültig einbricht.