Neustart in Köln

Annäherung

Der nächste Morgen beginnt für Franco gleich damit, dass Oliver Sturm klingeln muss und der sympathische Italiener total verschlafen die Tür öffnet.
Oli blickt ihn überrascht an und fragt "oh, neue Alltagskleidung Schlafanzug? Kollege in 30 Minuten ist Dienstbeginn."
Franco ist mit einem Schlag wach, dreht sich um und rennt auf dem Weg ins Bad Joyce in die Arme.
Er nuschelt ein kurzes "Sorry" und stürmt weiter.
Joyce, bereits angezogen, grinst kurz, schnappt sich Handy und Geldbörse und fragt kess "Oli, du fährst doch, oder?! Also los, ich wäre fertig und bis Franco aus dem Quark kam dauert es noch gute 30 Minuten. Ich vertrete ihn solange und kann Lars alle Unterlagen in Kopie rein reichen."
Während sie sprach hat sie Oli einfach frech zu seinem Auto dirigiert und der ist mal völlig überrascht mit ihr eingestiegen.
Auf dem Weg zur Wache erklärt er "Franco wäre heute NEF Fahrer, also hoffe ich du hast ein eingebautes Navi im Kopf."
Sie lacht und sagt "na etwas mitdenken musst du bitte gleich, mein Plan von Köln hatte noch kein Update."
An der Wache staunen Björn, Lars und ein paar andere nicht schlecht, als sie mit sandfarbenem Polo und Camouflagehose gezielt zum NEF tritt und alles durch checkt.

Zum Glück kommt kein Einsatz rein und Franco kommt mit einer Stunde Verspätung an.
Joyce kann sich eine kleine scherzhafte Spitze nicht verkneifen als sie sagt "ah, der Herr fand den Weg hierher und ich dachte schon Oli muss mich heute ertragen."
Oli grinst frech, legt den Arm um ihre Taille und antwortet "ach, dich ertrag ich sogar gerne und ich würde dich sogar heute Abend zu mir zum Essen einladen. Ist ja nur eine Haustür weiter."
Joyce verschluckt sich fast am Kaffee und wirft ihm einen kurzen prüfenden Blick zu, erkennt aber sofort, der Spruch war sein ernst und antwortet "bist du sicher, dass Franco das verkraftet?!"
Omar hat mit gehört und sagt "dann geht der halt mit Phil, Gino, Dustin und mir aus essen."
Alle lachen und Franco schimpft mit einem Grinsen "ja macht euch nur lustig, bis euch der Wecker kaputt geht, dann lache ich."

Joyce bemerkt Oliver lässt seinen Arm um ihre Taille und seine Hand streichelt immer mal wieder sanft über ihre Seite.

'Irgendwie angenehm, verwirrend und es löst Schmetterlinge aus.
Kann das gut gehen zwischen uns und wo führt es uns hin?
Oh ich glaube Oli hat da gerade angefangen meinen persönlichen Schutzwall einzureißen' denkt Joyce.

'Oh ist das ein schönes Gefühl Joyce so nah zu sein.
Diese kleinen zärtlichen Streicheleinheiten bringen ihr eine deutliche Gänsehaut und ihre grünen Augen zeigen Verwirrung.
Vielleicht kann ich heute Abend doch noch ein Stückchen weiter gehen' denkt Oliver.

Joyce spürt wie er sie kaum merklich fester an seine Seite zieht und seine Hand sich unbewusst plötzlich den Weg unter ihr Poloshirt bahnt.
Sie zuckt leicht zusammen als seine Hand ihre Haut berührt und erstarrt kurz.
Fast sofort ist seine Hand unter ihrem Shirt raus, aber sein Arm bleibt um ihre Taille.

Am Abend nimmt Oliver ihre Hand und zieht sie frech mit sich zu seinem Auto, auf dem Weg dahin fragt er noch "chinesisch, gut bürgerlich oder vegetarisch?"
Joyce überlegt einen Moment und erklärt lachend "chinesisch, aber ich warne dich vor, ich verteidige mein Essen mit Stäbchen."
Oli dreht sich kurz zu ihr und fragt scherzhaft "ah, neue militärische Nahkampftechnik Mikadostäbchenfolter?"
Beide müssen lachen und Joyce nickt nur noch zustimmend.

Bei ihm zu Hause begrüßen Baby und Sam erst Oliver und überfallen dann Joyce gleich stürmisch.
Die reagiert sofort, gibt still nur drei Handzeichen und seine zwei wilden Kerle sitzen brav vor ihr im Flur.
Oli schaut erstaunt und sagt "oha, du bist mal die Erste die das schafft. Respekt."
Auf dem Weg in die Küche erklärt sie dann "unser Diensthund Luis war mir oft große Unterstützung und Hilfe. Den vermisse ich ab und zu, weil er tatsächlich sehr gut reflektieren konnte wie es jemandem geht. Aber, fünf Tage bevor wir in die Heimat durften, gab es einen Angriff. Luis wurde so schwer verletzt, dass wir ihn nur noch erlösen konnten."
Oli schaut bedrückt und versteht sehr gut was sie fühlt, im nächsten Moment springt ihr Tiger, sein Kater, vom Küchenschrank aus auf den Rücken und fährt ihr mit den Schnurrhaaren voll in die Haare und über den Nacken.
Joyce lacht, holt Tiger von ihrem Rücken nach vorne und der Kater kuschelt sich schnurrend in ihre Arme.

Nach dem Essen sitzen Oli und Joyce noch bei einem Glas Reiswein zusammen, reden über Einsatzmethoden, Maßnahmen in verschiedenen Situationen und kuriose Einsätze.
Irgendwann sitzt sie seitlich gegen die Sofarückenlehne gekuschelt, ein Bein unter sich und ein Bein auf dem Boden und schaut gedankenverloren in ihr Glas.
Oliver sitzt genauso bequem und streckt plötzlich eine Hand zu ihr aus.
Joyce erschreckt kurz, hält aber still als er ihre Hand nimmt und seine Finger sanft mit ihren Fingern spielen.
Joyce blickt auf ihre Hände und merkt erst zu spät, wie nah Oli ihr plötzlich ist.
Er schiebt behutsam seine freie Hand in ihren Nacken, sein Gesicht kommt ihrem immer näher und dann berühren seine Lippen ihre sehr sanft.
Im ersten Moment erstarrt Joyce kurz bleibt aber dann doch und entspannt sich wieder.
Oli zieht sie vorsichtig näher zu sich, legt die Arme um sie und vertieft den Kuss.
Zögernd und zaghaft legt Joyce endlich ihre Arme um ihn und er spürt eine zaghafte und vorsichtige Erwiederung seines Kusses.

'Joyce, so samtweiche Lippen, wow, ich bin endgültig verloren und verzaubert' denkt Oliver.

'Oh, was.....Oliver, gar nicht unangenehm und er schafft es tatsächlich meine Schutzmauern einzureißen und mein Herz zu erwärmen' denkt Joyce.

Oli löst den Kuss vorsichtig, schaut ihr verträumt in die Augen und flüstert "weißt du eigentlich wie toll du bist? Ich mag dich eigentlich gar nicht mehr weg lassen."
Joyce schaut ihn einige Sekunden lang an und sagt leise "ich bin genauso toll wie Marion, Jacky, oder jeder andere Mensch."
Er schüttelt den Kopf, lächelt und erklärt "jeder Mensch ist ein Individuum, einzigartig und besonders, also sei nicht zu bescheiden."
Oli zieht sie wieder näher an sich, küsst sie zärtlich und lässt sich mit ihr im Arm rückwärts in die Kissen sinken.
Joyce endet halb neben und halb auf ihm in seinen Armen und er streichelt sanft über ihren Rücken.
Fest aneinander gekuschelt, unter zärtlichen Küssen schlafen sie ein.