Douxie hatte definitiv einen schlechten Tag. Sein Wecker hatte zu spät geklingelt, das warme Wasser war weg, nicht das er zuvor überhaupt richtig heißes Wasser hatte, und auf halbem weg zur Arbeit hatte er realisiert das Archie im Haus festsaß, weil er kein Fenster geöffnet hatte. Auf der Arbeit wurde sein Tag nicht besser, Mrs. Miller, gefürchtet von all seinen Kollegen, saß im Café. Und natürlich war es Douxie, der als einziges nicht beschäftigt war und ihre Bestellung aufnehmen durfte. Erneut durfte er ihr erklären, zum zehnten mal in diesem Monat, dass Kürbiskuchen nur an Halloween verfügbar war. Nach einem ewigen hin und her gab sie ihre übliche Bestellung auf, und er gab sich größte Mühe alles richtig zu machen.
Drei Löffel Zucker, ein Löffel Milch. Soja Milch. Brauner Zucker.
Einen Moment lang starrte er den Kaffee an, atmete tief durch und stellte ihn dann vor Mrs. Miller. Sicherheitshalber wich er auf Abstand. Sekunden später flog Kaffee durch die Luft und traf genau sein Lieblingsshirt, seinen Hoodie und durchdrang seine Schürze. Einen Moment lang schloss er seine Augen, sein bestes gebend ruhig zu bleiben. Heißer Kaffee schmerzte. Es war nicht das erste mal, aber es brannte trotzdem ziemlich. Sein Boss hatte kein wirkliches Mitleid mit ihm. Nein, stattdessen bekam er die Schuld. Und wurde angebrüllt. Wieso arbeitete er nochmal dort? Oh, richtig, unauffälliger Job der keine Fragen gestellt hatte bezüglich seines Alters (mittlerweile gut neunhundertsiebzehn Jahre), vorherigen Joberfahrungen (Merlin's Lehrling, unter anderem) oder seinen Eltern (seit gut neunhundertzehn Jahren und vier Monaten verstorben, besten dank). Langsam verstand er wieso. Andererseits hatte er den Job von Anfang an gehasst. Archie bat ihn immer noch zu kündigen.
Aber wie sollte er sonst Miete zahlen?
Er war bereits auf dem weg einen Mopp zu holen, als ein Teenager ihn am Arm packte. Ziemlich verwirrt hob er eine Augenbraue und sah den kleineren verwirrt an, ohne ihn genauer in Betracht zu nehmen. "Ich muss dringend mit dir reden, Douxie" stellte der fremde fest und musterte ihn mit aufmerksamen blauen Augen. "Ich muss arbeiten" wehrte er sofort ab und schüttelte seinen Kopf. Woher der andere seinen Namen kannte wusste er nicht, weshalb er ihm misstraute. Allein aus Prinzip."Hisiridoux Casperan, es ist wichtig" wiederholte der fremde eindringlich. Er kannte seinen Spitznamen und seinen vollen Namen? Irgendwas war definitiv an der Sache faul. Kurz musterte er den fremden und entschied das er tatsächlich nicht ganz so fremd war. Es war einer der Stammkunden des Café, ein relativ freundlicher Teenager der immer darauf bestand das er das Rückgeld behielt.
Wieso er nun hier stand und beteuerte, dass er mit ihm über etwas wichtiges reden musste... nun, das verstand der Zauberer kein bisschen. Abgesehen davon, wieso sprach er ausgerechnet mit ihm? Sie waren nicht einmal befreundet, davon abgesehen, dass er ziemlich oft zum Café kam. "Kann es warten?" wollte er schließlich recht resigniert wissen, entscheidend, einfach mal mit zu spielen. Einen Moment lang schien der Teenager zu zögern. Dann ließ er ihn los. "Du hast um vier Schluss, korrekt?" vergewisserte er sich, wirkte allerdings nicht allzu begeistert, während er ihn abwartend ansah. Langsam nickte der schwarz-blauhaarige, während er ihn musterte. "Dann treffe ich dich um halb fünf am Bücherladen. Du... solltest dir einen besseren Job suchen" meinte er dann schließlich, drehte sich um und ließ Douxie einfach stehen.
~
Jim stieß ein etwas ungeduldiges seufzen aus, während er auf Douxie wartete. Es war definitiv nach halb fünf, und er musste noch zu sich nachhause. Um halb sieben musste er Tobi zu sich locken damit er Blinky und Arrrgh treffen würde, und zumindest dieser Teil der Geschichte sich wiederholen würde. Als dann schließlich der ältere auftauchte, atmete er erleichtert auf. "Also... du wolltest reden?" wollte Douxie wissen, als er aufsperrte, und warf ihm einen etwas misstrauischen blick zu, ließ ihn jedoch in den Laden. Hastig nickte Jim, während er eintrat und sich gleichzeitig zu ihm drehte. Sich einen Moment lang umsehend. War er in diesem Laden überhaupt jemals, bevor er zerstört wurde? So richtig sicher war er nicht. Dann starrte er den Zauberer an, ein wenig planlos. Wie genau sollte er das nun Anfangen zu erklären? Douxie war ein Zauberer... er würde das ganze also wohl noch eher verstehen, als Tobi oder Klara, Blinky oder Arrrgh. Von denen drei noch nicht einmal wirklich mit ihm befreundet waren. Noch nicht.
Nach einigem überdenken holte er schließlich das Amulett aus seiner Jackentasche und präsentierte es ihm stumm, abwartend. Dem blauäugigen entging nicht wie sich die Augen des älteren weiteten und sich mehrere verschiedene Emotionen widerspiegelten. Schock, Unglaube, vielleicht auch eine Spur Nervosität. Jim atmete tief durch, während er das Amulett zurück in seine Tasche steckte. "Ich... hab womöglich mit der Zeit gespielt" gab er schließlich zu. Douxie, ohne ihm wirklich viel mehr Zeit zum sprechen zu geben, fesselte ihn ohne richtige Warnung mit einem magischen Seil. Der Zauberer wirkte nicht besonders erfreut als er ihn misstrauisch ansah. Douxie vor Gunmar's Flucht aus dem Düsterland war also weitaus weniger offen. Das hätte er gerne vorher gewusst. "Was hast du angestellt... Trolljäger?" wollte er schließlich mit schneidender Stimme wissen. Jim bemerkte nicht allzu überrascht, dass er bei seinem Titel zögerte. Kein Wunder, nicht nach dem was er erlebt hatte, und ab morgen alles erleben würde. "Wie viel kann ich dir erzählen, ohne die Zukunft komplett in Gefahr zu bringen?" wollte er schließlich wissen.
"Komplett in Gefahr? Mit der Zeit gespielt? Bitte sag mir nicht das du nicht die Zeit durcheinander gebracht und sie verändert hast" allzu begeistert wirkte Douxie nicht, wie er feststellte. Jim stieß ein seufzen aus, während er sich in einen Sessel fallen ließ, während der Zauberer das Seil verblassen ließ. Erschöpft rieb er sich übers Gesicht. Nicht von zu wenig Schlaf, und auch nicht aufgrund der Schule. "Es ging nicht anders. Du warst dabei, Doux" meinte er schließlich nur, relativ wage. Der andere ließ sich im Sessel ihm gegenüber nieder. "Wenn man bedenkt das du hier bist, habe ich dich wohl auch nicht aufgehalten. Und da du hier bist, und ich ziemlich sicher bin das du es in deiner Vergangenheit nicht warst, nehme ich an das du mit mir reden möchtest?" der Zauberer musterte ihn aufmerksam, wenn auch weiterhin misstrauisch. "Ich... habe womöglich Mist gebaut" gab Jim zögerlich zu, als er an Strickler zurück dachte. "Erzähl mir alles, von Anfang an" wies ihn Douxie an.
"Okay... also das war so..."
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Trollhunters - Changing Fates | FanFiction
FanficEnthält Spoiler Für »Trolljäger: Das Erwachen Der Titane« Jim wusste nicht was er tun sollte als er in seinem Zimmer erwachte. Er war erneut fünfzehn, er hatte eine zweite Chance. Doch was sollte er nun tun? Hatte er nur diese eine Chance, oder würd...