>Kapitel 1<

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Pov.-(Y/N)

Etliche Regentropfen prasselten auf den bereits feuchten Asphalt der Straße.
Das sich ansammelnde Wasser floss in kleinen Rinnsalen am Rand zu einem Abfluss hin, der in die Tiefen einer Kanalisation führte.
Die Straße schien wie leer gefegt, keine Menschenseele war zu sehen, als ich auf dem Bürgersteig entlang ging.

Kälte umgab mich, was mich dazu veranlasste meine Hände in die schützende Wärme meiner Jackentaschen zu packen.
Die Läden und Häuser, die dicht aneinandergereiht die Straße umrahmten schienen genauso leblos zu sein.
Mit einem nachdenklichen Ausdruck betrachtete ich mein Spiegelbild, dass sich in den dunklen Scheiben von Schaufenstern abzeichnete.

Mein Blick allerdings, glitt nur wenige Sekunden später auf das Abbild der Spiegelung von dem Mann, welcher neben mir herlief.
Bei jedem weiteren Schritt, den wir traten, war das leise Plätschern von Wasser zuhören, das von unseren Schuhen beiseite gedrängt wurde.

Der Mann, der sich mir damals vor gut einem Jahr als Suguru Geto vorgestellt hatte, besaß schwarze lange Haare, die locker über seinen schmal gebauten Rücken fielen.
Einen Teil davon trug er immer zurückgebunden in einem kleinen Dutt, wobei eine widerspenstige Strähne aus seinem Pony sich ständig löste und nur einen winzigen Teil seines seines linken Auges verdeckte.

Seine Statue war groß, aber eher schlank, wobei sein Körper stets von einer Buddhistenrobe ummantelt wurde.
In seiner linken Hand ruhte der Griff eines kreisförmig gefächerten Regenschirmes, der ihn und eigentlich auch mich vor den kühlen Tropfen, die vom Himmel herab fielen schützen sollte.
Bei ihm zeigte es auch Wirkung, doch mein Körper war zur Hälfte von dem Regen getränkt, der nur so aus Eimern schüttete.

"Du brauchst einen größeren Schirm.", gab ich einen trockenen Kommentar von mir, der die Aufmerksamkeit des Mannes auf mich zog.
Seine schmalen Augen mit der schwärzlichen Iris funkelten mich amüsiert an, während ein Grinsen seine Lippen umspielte.
"Ich dachte, dass dir dieser Halb und Halb Look bestimmt sehr gut stehen würde.", erwiderte er bloß in einer ruhigen Stimme auf meine vorherige Aussage.

"Können wir nicht einfach zu Mahito zurückkehren?", seufzte ich genervt, nachdem sich mein Fuß in eine erneute Pfütze auf dem Bürgersteig gesenkt hatte und allmählich meine Schuhe das Wasser nicht mehr daran hinderten meine Socken zu benässen.
Meine Seelenspiegel richteten sich zu dem, von grauen Wolken bedeckten Himmelszelt, welches aber größtenteils vom Rand des Schirm verdeckt wurde.

Die Regentropfen, die sich auf der Oberfläche sammelten wurden langsam so schwer, dass sie an dem gefächerten Rand des Schutz bietenden Objektes ihren Weg in Richtung Erdboden fortsetzten und dabei hauptsächlich meine linke Schulter trafen.
"Wir brauchten nur einen ruhigeren Ort und das Motel ist hier ganz in der Nähe.", kam es von Geto, bevor er den Schirm schloss und uns schutzlos dem Regen auslieferte.

Seine Hand hob sich kurzzeitig senkrecht vor seiner Brust, bis es sich anfühlte als würden sich meine Atome spalten und wir an einem ganz anderen Ort, als dem feuchten Fußweg standen. Seine Hand ließ Geto wieder in den langen, weiten Ärmel seiner Robe verschwinden, als hätte er uns nicht gerade vor die graue, beschmutzte Tür eines Motelzimmers teleportiert.

"Nach dir, (Y/N).", meinte er fast schon einladend und verweilte in seiner Position.
Mit einem Augenrollen stieß ich die Tür auf, nachdem ich die kalte Klinke herunter gedrückt hatte und trat über die Türschwelle auf die andere Seite.
Sofort umgab mich eine angenehme Wärme.

Eine große Strandfläche breitete sich vor und hinter mir aus. Auf der linken Seite standen Palmen in dichten Abständen, während zu meiner Rechten das Meer rauschte und der Geruch von Salzwasser in der Luft lag.
Strahlend blau reichte das Wasser bis zum Horizont.
"Wie immer ein wundervolles, natürliches Territorium.", wandte ich mich mit einem leichten Lächeln zu einem roten oktupusartigen Wesen, dass in den Wellen des Meeres schwamm.
Dagon, sein Name, war ein sogenannter Fluchgeist und für normale Menschen ohne Fluchkräfte nicht sichtbar, aber hier in seiner eigenen Sphäre brauchte er sich darüber sowieso keine Gedanken machen.

Etwas weiter entfernt im Sand, war eine weiße Strandliege aufgebaut, die von einem Sonnenschirm überdeckt wurde. Auf dieser lag ein junger Mann mit hellblauen Haaren, die in drei lange Zöpfe unterteilt waren.
Die Haut seines schmal gebauten Körpers war sehr hell und von Narben übersät, die das Gesamtbild wirken ließen, als wäre er zusammengenäht worden.

"Mahito!", rief ich ihm zu und überrascht, da er scheinbar jetzt erst unsere Anwesenheit bemerkte, sah er von seinem Buch auf.
Seine zweifarbigen Augen, wovon eines grau und das andere blau war, fokussierten sich auf mich und ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht.
"Hat es etwa geregnet?", fragte Mahito scheinheilig bei meinem Anblick.

Dem Fluchgeist in Menschenform warf ich nur einen mürrischen Blick zu. Ich streifte meine Schuhe und Socken ab, bevor ich auf das schäumende Salzwasser zulief.
Dadurch, dass es hier deutlich wärmer war würden meine Klamotten wohl schnell trocknen.
"Wo ist eigentlich Hanami abgeblieben?", fragte ich, als ich mich in den heißen Sand niederließ.

"Der ist bestimmt irgendwo unterwegs.", die stets ruhige Stimme von Geto erklang in meinen Ohren. Ich hob meine Arme an um mich einmal ausgiebig zu strecken, bevor ich mich wieder aufrichtete und den Sand von meiner Hose abklopfte.
"Ich werde dann mal gehen, ruft mich wenn etwas anstehen sollte.", verabschiedete ich mich von den Personen, die ich als meine Freunde bezeichnete.

Ohne eine Antwort abzuwarten öffnete ich wieder die Portaltür, um aus der Sphäre von Dagon heraustreten zu können.
In der Menschenwelt hatte es zum Glück aufgehört zu regnen und die graue Wolkendecke schob sich zur Seite, als ich meine Füße wieder auf den betonierten Boden vor der Zimmertür des Motels setzte.

Mit den Händen in meinen Hosentaschen, machte ich mich auf den Weg zu meinem Zuhause.
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Kapitel 1 ist draußen und somit der Einstieg in diese Fanfiction!

(Y/N)= Dein Name

Die Handlung wird von der eigentlichen Storyline von Jujutsu Kaisen abweichen.

Über Kommentare und Kritik würde ich mich wie immer freuen

~Huschi/Ems

Speechless ~ Toge x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt