Kapitel 4 - Ein Date, das uns verband

1K 59 21
                                    


«Willkommen zurück!» Gojo empfing uns fröhlich. Natürlich kam er nicht auf die Idee mir oder Yuji das Gepäck abzunehmen. «Und? Habt ihr viele Flüche bekämpfen können?», fragte er gespannt. Ich zuckte mit den Schultern. «Nein, nur am ersten Tag waren welche da.», antwortete Yuji für mich. «Aha, kommt, nachdem ihr euer Gepäck verstaut habt, bitte in den Gemeinschaftsraum», meinte Gojo, «Ich muss noch etwas Wichtiges sagen.» Ich verdrehte die Augen. Muss er uns eigentlich immer stressen? «Ignoriere ihn einfach.», flüsterte Yuji und zog mich zu seinem Zimmer. Ich konnte nicht verhindern, dass die Stelle, die er berührte, anfing zu kribbeln. Auch nicht, dass mein Herz einen Purzelbaum nach dem anderen schlug. Er nahm mir meinen Rucksack ab und legt ihn aufs Bett. «Warum sind wir in deinem Zimmer und nicht in meinem?», wollte ich wissen. Er grinste nur. «Damit du schon ein paar Sachen bei mir hast.» Ich schaute ihn fragend an. «Du hast während der Mission so gut geschlafen und ich dachte, da man als Jujuzist viel Schlaf braucht, könntest du doch gleich bei mir einziehen.», sagte er leichthin, woraufhin ich errötete. Ich wand nichts dagegen ein, wenn Yuji etwas wollte, dann würde er nicht aufgeben, bis er es hat. «Sollten wir nicht zu den anderen?», fragte ich, um das Thema zu wechseln. «Oh, das habe ich fast vergessen. Komm.» Und schon wurde ich weitergezogen. Wusste dieser Typ nicht, dass ich allein laufen konnte?

«Also, da alle hergefunden haben, kann ich euch ja sagen, was der eigentliche Grund für diese Mission war.» Ich seufzte. Das fing schon einmal gut an. Aber was meinte er eigentlich mit dem eigentlichen Grund? War die Idee nicht gewesen, dass wir kämpfen können, auch ohne unsere Fluchkraft? «Im Prinzip solltet ihr lernen, eurem Partner zu vertrauen, was anscheinend auch sehr gut funktioniert hat.», erklärte Gojo erfreut. Niemand schien das Gegenteil behaupten zu wollen. Dieser Punkt ging an Gojo. «Mit den Spezial-Handys könnt ihr machen, was ihr wollt.», rief er noch über seine Schulter, bevor er verschwand und uns allein liess. Ich blickte in die Runde. Alle schienen sichtlich verwirrt zu sein. «Wollen wir etwas unternehmen?», fragte Maki. Sie war die Einzige, die nicht sonderlich erstaunt war. Wir nickten. «Shoppen?» Nobara grinste.

«Ich weiss immer noch nicht, warum zur Hölle sie mich dazu überreden konnte.», nuschelte ich. «Ich auch nicht.» Grinsend blickte ich zu Yuji, der einen genervten Blick zu Nobara warf, die Maki und Toge, die sich nichts aus der ganzen Sache machten, in den nächsten Kleiderladen zog.
«Können wir eine Pause machen?» Ich stimmte Yuji zu. Dieser nahm meine Hand in seine, verschränkte unsere Finger ineinander und lief in einem entspannten Tempo los. Ich folgte ihm schweigend. Erst als wir vor einem Eiswagen anhielten, kamen wir zum Stehen. «Was möchtest du?» Er sah mich erwartungsvoll an. Ich musterte währenddessen die Eiskarte. «Schokolade.», antwortete ich schlicht. Er wand sich dem Eismann zu. «Einmal Schokolade und einmal Erdbeere.», sagte er freundlich. Anschliessend bezahlte er und drückte mir mein Eis in die Hand.

Wie liessen uns auf einer Bank nieder. «Du hättest das echt nicht tun müssen.», nuschelte ich leise und blickte auf mein Schokoladeneis. Er lächelte mich liebevoll an. «Für dich mach ich das gerne, ausserdem gehört das Eisessen zu einem Date dazu.», erklärte er stolz. Ich errötete. Date? Mit mir? «Ein Date?» Er nickte bestätigend. «Okay.» Damit war alles gesagt. Ich hatte ein offizielles Date mit Yuji Itadori. Ich entspannte mich ein Bisschen – die Ruhe, die er ausstrahlte, wirkte sich auch auf mich aus. «Hey, du hast da was.», sagte Yuji plötzlich. Ich drehte mein Gesicht zu ihm, doch bevor ich etwas sagen oder fragen konnte, strich er mit seinem Finger über meine Lippen. Er lächelte sanft dabei. In meinem Bauch schienen die Schmetterlinge zu explodieren. «Süss.» Er tat es schon wieder.
Und das Schlimmste daran war, dass es mir gefiel. Ich mochte es, wenn er mich so nannte. «Danke.» Ich wand mich, rot wie ich war, ab und fing an, an meiner Waffel zu knabbern. Ich liess mir nichts anmerken, als ich spürte, wie Yuji seine Hand auf meine eigene legte. «Du wirst aber schnell verlegen.», flüsterte er. Ich spürte seinen warmen Atem an meinem Ohr. Eine leichte Gänsehaut zog sich über meinen Körper. «Megumi?» Ich schaute ihn fragend an, meine Röte zu verstecken, machte sowieso keinen Sinn mehr. «Ich weiss, es ist ein schlechtes Omen, wenn man sich beim ersten Date küsst, aber ... darf ich trotzdem?» Er blickte mich mit grossen Augen an. Ich seufzte. Was kann ich darauf nur antworten? Möchte ich überhaupt, dass er mich küsst. Ja, ich will. Leider. «Mach schon.», murmelte ich schnell und schloss meine Augen. Seine Hände legte er um meine Taille und zog mich so noch näher zu sich. Sein Gesicht war ganz nah an meinem – ich jedoch kniff mir weiterhin verbissen die Augen zu. Dann legte er endlich seine Lippen auf meine. Er bewegte sie zärtlich und ich erwiderte den Kuss. Er war kurz, aber liebevoll. Als er sich von mir löste, öffnete ich meine Augen. Sein Blick lag auf mir. Ich möchte diesen wundervollen Moment nie mehr vergessen.

Verbunden - ItaFushi-StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt