TWELVE "One - Niners"

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Mir blieb fast wieder die Luft weg und ich musste mich zusammenreißen das Blech Apfelkuchen, den ich für den Club gebacken hatte nicht fallen zu lassen. Da stand ich wie erstarrt in der Tür der Werkstatt und starrte in den Raum. 

"Guten Morgen Kleines...alles gut?" riss mich die Stimme von Clay aus dieser kurzen Schockstarre. "Sorry...ehm...habe euch Kuchen gebacken und war überrascht wie viele um diese Uhrzeit hier schon rumhocken" log ich schnell und versuchte ein grinsen vorzutäuschen. 

Das nicken und grinsen der Kerle ließ mich aufatmen und ich ging weiter zum Tisch um das Blech abzustellen. Es war erst halb 8 am morgen und hier wurde schon über Geschäfte gesprochen. Clay, Jax und die anderen sprachen natürlich nicht weiter da ich nun dort war und jeden Moment würden auch Gemma und die Mitarbeiter der Werkstatt hier noch auftauchen. 

Ich schnitt schnell den Kuchen und starrte immer wieder nach draußen, bis ich die Karre von Zac sah und schnell nach draußen ging. Jax grinste mir nur breit hinterher, doch Clay sah leicht irritiert aus. Mir war das scheiß egal, dass was ich grad gehört hatte musste ich jetzt erstmal los werden. Ich rannte Zac schon fast um. 

"Dir auch einen guten Morgen" grinste Er mich breit an. "Sie wissen es Zac" "Sie wissen was? Und wer ist sie? und worum geht es?" Ich schaute ihn mit feuchten Augen an. "Der Club weiß über Mason...meinen Exfreund bescheid..." Zac zog seine Kippen aus der Hosentasche, hielt mir eine hin und zündete sich auch eine an. "Wie soll ich das verstehen...Hazel...du musst mal deutlicher sprechen...Ich verstehe solche Wortfetzen nicht so gut." 

"Ich habe Apfelkuchen gebacken, hatte gestern Abend einen tollen Abend hier im Club und wollte mal was freundliches machen. Als Ich ankam und in die Werkstatt ging, erzählte Clay den anderen, dass Tyler Yost wegen der Beerdigung seines Cousens gerade nicht vor Ort ist und das Waffengeschäft pausiert ist." Zac sah mich weiter fragend an, also sprach ich direkt weiter. "Mason mein Exfreund war der Cousen von diesem Tyler und ich denke das sie nun auch wissen, dass er ermordet wurde. Und ich weiß, dass sie mit den Niners Geschäfte machen. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass alles ans Licht kommt...Ich muss mir was einfallen lassen" 

"Wie wäre es mit der Wahrheit Hazel? Es ist deine Familie...das führt doch alles zu nichts. Und woher willst du denn wissen, dass sie wissen, dass er ermordet wurde? Du wirst echt paranoid mit diesem scheiß Süße...sprich mit deinem Bruder oder sonst wem...aber mach endlich den Mund auf." Er strich mir über meine Wange, küsste mich flüchtig auf den Mund und ging an mir vorbei zu Werkstatt. Ich stand noch regungslos da. Eigentlich wollte ich mehr Verständnis und kein schlechtes Gewissen.

Ich warf kurz meinen Kopf in den Nacken, schnaubte laut und ging Richtung Werkstatt zurück. Dort wurde ich schon von Clay erwartet. "Der Mechaniker also?" Ich schaute meinen Vater leicht genervt an. "Ich bin jetzt alt genug dieses alleine zu entscheiden" "Er ist ein guter Junge Hazel...mehr wollte ich nicht sagen...wenn du wieder abhaust, dann will ich keine Probleme mit meinen Mitarbeitern bekommen." Ich verdrehte die Augen und ließ meinen alten Herrn einfach dort stehen. 

Dieses Vater - Tochter- Gespräch gab es damals schon und es war verdammt scheiße und hat einiges kaputt gemacht. Mir ist es ehrlich gesagt egal, was Clay mir sagt oder von mir will. Ich ging zur Theke, holte mir einen Kaffee und Apfelkuchen zum Frühstück und setzte mich draußen an den Tisch. Gesellschaft kam schnell, denn Jax, Opie und Juice setzten sich direkt zu mir. Sie löcherten mich mit Fragen über Zac und tausend andere Sachen. Es war die Gelegenheit etwas zu sagen, doch auch dieses verkackte ich natürlich. 

"Wer ist Tyler Yost?" Meine Frage ließ alle verstummen und mich anstarren. "Wieso willst du das wissen?" kam es ernster als erwartet von Jax. Ich schob mir ein Stück Kuchen in den Mund um lockerer zu wirken. "Habe den Namen gehört als ich vorhin kam und ich glaube den habe ich schonmal in Florida gehört" "Tyler ist einer der Niners...mit denen macht der Club Geschäfte. Es ist besser, wenn du keinen von denen kennst kleines...das ist kein guter Umgang für dich" Ich sah Opie an, man merkte, dass sie mir schon auswichen und nur kurz antworteten. Auf meine Aussage, dass ich den Namen in Florida schon gehört hatte gingen sie nicht drauf ein. 

"Mir ist es egal mit wem der Club Geschäfte macht, doch ich bin auch nicht bescheuert. Ihr wisst noch, dass ich hier aufgewachsen bin und über einiges bescheid weiß?" "Hazel, es ist gut wenn du nicht alles weißt, oder einige Menschen nicht kennst...es ist zu deinem eigenen Schutz. Du bist keine 17 mehr und daher kann man dir auch ganz andere Sachen antun, wenn man weiß das du wieder da bist." Jax klang natürlich wie ein besorgter Bruder aber auch wie alle anderen aus dem Club. Ich stand mit meinen leerem Teller auf, bevor Ich den Tisch verließ sprach ich noch das aus, was alle bestimmt nachdenken ließ oder sie schockte. 

"Ich bin zwar deine Schwester Jax und du denkst ich bin brav...doch habe ich eine sehr lange Zeit, den Schwanz eines Schwarzen geritten...denk mal drüber nach warum ich nach Tyler gefragt habe..." Meine Worte hinterließen tatsächlich Spuren, denn Jax sprang sofort auf und hielt mich am Arm fest. 

"Das war echt widerlich, aber nun bin ich ganz Ohr..." Er zog mich wieder zum Tisch und ich nahm Platz. Alle drei sahen mich gespannt an. "Ich kannte Tyler nicht...habe nur seinen Namen durch Freunde gehört. Mein Exfreund war schwarz ich habe einiges von den Niners gehört...mir ist auch der ganze Scheiß Rassismus mit dem Club egal, denn die Hautfarbe ist mir scheißegal..." 

"Das ist uns auch egal Hazel...es geht hier nicht um Rassismus, sondern geht es bei uns nur um Geschäfte und Macht...mehr nicht." "Ich habe noch Clays Worte in den Ohren...Er war sehr deutlich damals was dieses Thema anging" Opie klopfte mir auf die Schulter und lachte laut. "Es war egal welche Hautfarbe, Herkunft oder sonstwas...es ging generell um deine Unschuld....aber die ist definitiv verdorben" 

"Sex ist was ganz natürliches, daher war das echt unnötig von ihm." kam es genervt von mir. "So sind Väter und er ist nun mal deiner....außerdem möchte ich auch nicht mehr über dein Sexleben sprechen...du bist meine Schwester..." Ich sah Jax grinsend an und versuchte einen zweiten Anlauf mit dem Aufstehen und in die Werkstatt gehen. 

Das kleine Gespräch war immerhin der Anfang von dem Thema und sie wussten schonmal, dass ich die Niners kenne und auch der Name eines Mitgliedes war mir nicht unbekannt. Vielleicht kann ich so immer weiter an dieses Thema rankommen und die Wahrheit langsam mitteilen. Es muss ja nicht die gesamte Wahrheit sein, sondern eher eine abgeschwächte Form davon.

Ich entschied mich dazu meinen freien Tag mit nähe und der Familie zu verbringen, es war an der Zeit mehr Zeit mit meinem Neffen zu verbringen, da ich diesen bis jetzt viel zu wenig gesehen habe und ich nicht ewig Tara aus dem Weg gehen konnte. Immerhin ist die ja auch Schwanger mit meinem anderen Neffen oder meiner Nichte...bis jetzt ist es ja irgendwie nur eine Erdnuss oder sowas...soll ja alles am Anfang sein. Doch es würde mich jetzt alles auf andere Gedanken bringen und vielleicht bin ich mal soweit, dass wir ins Gespräch kommen und unser Verhältnis verbessern können. 


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