Respect me!

7. Gerüchte Küche

...auf meinen Bruder

„Kannst du bitte aufhören meinen Bruder heiße Schnitte zu nennen" verzog ich angewidert das Gesicht „Das ist dein Bruder?" starrte sie mich ungläubig an. Ihre Frage beantwortete ich nur mit einem schlichten nicken und schaute wieder zu der Jungs Gruppe bei der gerade zwei Mädchen dazu stießen, die sehr knapp bekleidet waren. Ich tippe mal auf die Schulschlampen. „Die blonde ist Yasmin und daneben die mit den grässlich Pinken Haaren ist Loreen. Die beiden sind die Schulschlampen Nummer eins auf der Schule. Sie kleben wie Kletten bei Jason und den anderen aus Jasons Clique."

 Amüsiert beobachten wir das Schauspiel, welches uns bot, den Loreen versuchte Jasons Aufmerksamkeit auf sich zu lenken doch er seine Aufmerksamkeit galt wohl jemand anderen und als ich in seine blauen Augen schaute, wusste ich wem diese Aufmerksamkeit galt, und zwar mir. Schnell unterbrach ich den Blickkontakt, aber anscheinend hat es auch Loreen mitbekommen und funkelte mich wütend an. Sie tippte Yasmin an die gerade mit einem blonden junge beschäftigt war, flüsterte ihr etwas zu und machten sich dann zusammen aus dem Staub. Ich wollte mich gerade wieder Leah widmen als ich von Mike unterbrochen wurde, der sich neben mich gesetzt hat und einen Arm um meine Schultern legte und mich so näher zu sich zog „Hi Schwesterherz" trällerte er in bester Laune. 

Plötzlich stieg mir ein unbekannter verdammt gut riechender Duft in die Nase, der definitiv nicht zu meinem Bruder gehörte. Ich drehte mich um und ohne es gemerkt zu haben, starrte ich in blaue Augen, die mich ohne jegliche Gefühlsregung anstarrten, dennoch versuchte ich irgendwas aus ihnen zu lesen. Ein Räuspern weckte uns aus unserer Starre, ich merkte wie mir die Röte ins Gesicht stieg, deshalb drehte ich mich schnell zu Mike und den anderen um. Anscheinend hatte Mike schon mit Leah Bekanntschaft gemacht, denn sie unterhielten sich angestrengt über etwas.

 Ich ließ meine Augen durch die Runde am Tisch schweifen und schaute mir die anderen zwei Jungs genauer an „Wie heißt ihr?" fragte ich die beiden und schaute sie abwechselnd an „Ich bin Ryan und das ist Noah" sagte der braun haarige junge und zeigte auf den blonden Jungen der Loreens Opfer vorhin war, obwohl Opfer kann, man das glaub ich nicht nennen. Ophelia du schweifst schon wieder ab! Ich schaute mir Ryan und Noah genauer an und musste feststellen das beide nicht schlecht aussahen, beide sind breit gebaut und haben Tattoos. „Und du bist also die heiße Schwester von Mike."

 „Das liegt im Auge des Betrachters, aber ich bevorzuge eher Ophelia oder Lia." Frech grinste ich die beiden an. „Die Kleine gefällt mir" mit einem breiten Grinsen schaute Ryan in die Runde. „Na gut Jungs wir haben jetzt keine Zeit für ein Kaffeekränzchen, haben noch was zu tun" seine tiefe Stimme ließ meine Nackenhaare aufstellen. Ohne Widerrede setzen sich Ryan und Noah, sogar mein Bruder in Bewegung in Richtung Ausgang der Cafeteria. 

„Was ist das zwischen dir und Jason?", schießt Leah sofort los als die Jungs außer hör weite waren. „Nichts, was soll da sein? Außerdem kenn ich ihn erst seit ein paar Tagen" schulterzuckend schaute ich sie an „Na er starrt dich die ganze Zeit an! Merkst du das etwa nicht?" „Doch, meistens merke ich es schon." „Sei aber bitte vorsichtig, es gibt viele Gerüchte über Jason, Ryan und Noah." 

„Was den bitte für Gerüchte?" Neugierig musterte ich Leah die auf ihrer Unterlippe kaute und wahrscheinlich innerlich einen Kampf führt, ob sie mir etwas erzählt. „Na ja ...es heißt, dass sie mit Drogen und Waffen dealen. Außerdem heißt es das Jason schonmal jemanden umgebracht hat." „Ach, das sind doch nur Gerüchte, ob da wirklich was dran ist, wissen nur die, aber ich werde aufpassen. Versprochen! "

Wir räumten unsere Tabletts auf und verließen die Cafeteria. Leah und ich haben noch unseren Stundenplan abgeglichen, wir stellten erfreut fest, dass wir die meisten Fächer zusammen haben, denn ich denke ich habe in Leah eine neue Freundin gefunden, auch wenn wir uns erst seit heute Morgen kannten, glaube ich das daraus eine richtig gute Freundschaft werden kann. Da der Lehrer noch nicht da war und wir anscheinend die allerersten waren, warteten wir vor der Tür und ich erzählte ihr wie ich Jason kennengelernt habe als ich dachte er wäre ein Einbrecher und ich ihn mit einem Kleiderbügel eine verpasst habe. 

Leah musste so lachen, mittlerweile konnte auch ich über die Geschichte lachen. Leah bekam anscheinend den ganzen Unterricht nicht das Bild von mir mit einem Kleiderbügel bewaffnet aus dem Kopf und lachte zwischendurch immer wieder aus dem nichts, weswegen wir von ein paar Mitschülern schiefe Blicke zugeworfen bekamen, aber das war uns egal. Als der ersehnte Gong ertönte stürmten wir wie alle nach draußen ins Freie. „Sollen wir dich mitnehmen?" „Nein, lieb von dir, aber ich muss eh nicht weit gehen." „Sicher?" Leah nickte, wir tauschten noch unsere Nummern aus und verabschiedeten uns mit einer Umarmung voneinander und ich Richtung Mikes Auto ging. 

Mike war noch nicht da, also lehnte ich mich ans Auto und beobachtete die Schülermenge, die nach und nach aus dem Gebäude kamen, aber kein Mike war dabei, auch von den anderen sah ich keinen. Ich schickte ihm eine Nachricht Wo bist du? Doch auch darauf bekam ich keine Antwort. Als dann auch der letzte Schüler aus dem Gebäude kam, war Mike immer noch nicht da. Es gab auch keine Spur von den anderen und wie vom Blitz getroffen musste ich an die Gerüchte denken, ein ungutes Gefühl schlich sich in meine Magengrube. 

Ich beschloss also auf die Suche zu gehen den hier zu stehen wird mich auch nicht weiterbringen. Da ich mir eher weniger vorstellen konnte, dass er sich drinnen aufhält, ging ich erst den Pausenhof ab, parallel habe ich noch versucht ihn anzurufen aber vergebens. Das ungute Gefühl verließ mich nicht, ich versuchte es so gut es geht zu ignorieren. Als ich auch keinen am Footballfeld sah, drehte ich mich um, da ich zurück zum Auto wollte. 

Vielleicht stand er mittlerweile am Auto und wartet auf mich. Doch weit kam ich nicht den ich hörte stimmen die von hinter der Tribüne kommen, mit schnellen Schritten lief ich auf die Stimmen zu und konnte immer mehr heraushören, dass es Mike war und noch eine andere männliche Stimme, die ich nicht zuordnen konnte. Mike schien wütend zu sein, denn er knurrte dem, anderen Jungen was zu worauf dieser ihn ängstlich anschaute. Doch was ich dann sah, konnte ich meinen Augen nicht glauben. In Mikes Hand glitzerte etwas verdächtiges Silbernes auf.