Die Sonne zeigte bereits ihre ersten Sonnenstrahlen, als ich mich samt drei Koffern und einer Joop! Handtasche auf den Weg zum Flughafen machte. Es waren bereits über 20 Grad, obwohl es gerade mal kurz nach sechs war. Wir hatten wiedermal nach langem einen sehr warmen Sommer in Berlin. Für heute wurden knapp 30 Grad prognostiziert und ich schwitzte mir jetzt schon einen Horst ab. Zum Glück werde ich in etwas über vier Stunden nicht mehr in Berlin sein, denn dann befinde ich mich schon auf dem Weg nach Amerika und würde dort mein eines Jahr als Au pair Mädchen antreten. Endlich raus aus dem Elternhaus und die Welt entdecken, davon träumte ich schon mein halbes Leben lang.Ok, mit grade mal zwanzig Jahren klingt das ein klein wenig lustig. Viel erlebt habe ich bisher noch nicht und ich hab noch so vieles vor und möchte auch noch so vieles in meinem Leben erleben. Aber zuerst muss ich den knapp 13-Stunden Flug hinter mir bringen. Meine Mama hatte Gott sei Dank einen Non-Stopp Flug gebucht und ich brauchte nicht zigtausend Mal die Maschine wechseln. Das war zumindest ein Vorteil. Der Nachteil allerdings war, dass ich kein großer Fan von Non-Stopp Flügen war, weshalb ich mir oft fast in die Hosen machte.
Aber jetzt erstmal weg mit der kleinen Flugangst und volle Konzentration auf die Ankunft. Mein Flieger geht um neun, also hatte ich noch zirka eine knappe Stunde Zeit bis ich den Flughafen erreichen würde. Man musste ja immer zwei Stunden vor dem Start da sein, um einzuchecken und gegebenenfalls noch ein paar Dinge abzuklären. Ich war schon so aufgeregt gewesen, dass ich letzte Nacht kaum ein Auge zu bekommen hatte. Aber glücklicherweise kannte ich bereits die Familie, bei der ich ein Jahr wohnen würde. Es ist die Schwester meiner besten Freundin. Was noch ein Vorteil war und ich nicht ganz so aufgeregt war, als wie wenn es jemand fremdes gewesen wäre. Meine beste Freundin war vor kurzem zu ihrer Schwester geflogen, weshalb wir uns auch endlich wiedersehen, nach knapp einem viertel Jahr. Allerdings wohnte sie in ihrer eigenen Wohnung und teilte sich diese mit einem sehr guten Freund von uns, der mit ihr zusammen nach Amerika gegangen war. Bedauerlicherweise werden die Beiden aber nicht so lange dort bleiben wie ich, da sie dann wieder für vorübergehende Zeit nach Deutschland gehen.
Gegen Dreiviertel sieben war ich endlich am Flughafen angekommen. Somit blieb mir noch genügend Zeit um mich um meine Koffer zu kümmern, einzuchecken und mir noch einen kleinen Latte Macchiato plus Croissant am Bäckerstand zu kaufen. Die Preise hier waren echt Wucher. Aber da ich nicht gefrühstückt habe, musste ich mir wohl oder übel eine Kleinigkeit besorgen. Nicht nur meine Mama hatte Zuhause noch darauf bestanden, sondern auch mein Magen. Denn der meckerte grad. Ich musste schmunzeln. Während ich dies tat, wurde ich von einem jungen Mann, vielleicht so Mitte zwanzig, freundlich angelächelt. Er sah schon schnuckelig aus, aber im Moment konnte ich keinen Mann in meinem Leben gebrauchen. Ich konzentrierte mich lieber auf meinen bevorstehenden Aufenthalt in Amerika. Mein Blick schweifte von ihm ab und ich widmete mich meinem Handy. Ich ging nochmal meine Notizen durch, damit ich kontrollieren konnte, ob ich auch gar nichts vergessen hatte. Meine Liste konnte ich abhaken, denn alles was drauf stand, befand sich bereits in meinen Koffern oder in meiner Handtasche. Der Latte Macchiato war unglaublich lecker gewesen, dass ich am liebsten hätte noch einen zweiten getrunken. Aber wenn ich das tun würde, dann würde ich meinem Sitznachbarn im Flugzeug wohl voll auf die Nerven gehen. Also beließ ich es bei einem, kaufte mir dafür aber noch ein zweites Croissant und eine Tafel Schokolade. Nervennahrung musste immer mit dabei sein.
Ich packte meine Sachen zusammen und lief ganz gemütlich zum Gate 4, um mich dort hinzusetzen und auf mein Boarding zu warten. Eine Stunde war verstrichen, womit ich nur noch eine weitere vor mir hatte. Während der Wartezeit checkte ich meine E-Mails, ging den Wetterbericht für New York durch und kramte anschließend meinen E-Reader aus der Tasche heraus. Bei der Menge an Büchern, die ich habe - um die hundert ungefähr - , ist so ein E-Reader wirklich praktisch. Am liebsten las ich Fantasy Romane, um so ein bisschen der Realität zu entfliehen, was bedauerlicherweise nicht immer so einfach war, wie man es gedacht hätte.
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Berühre mich (Die Geschichte einer Frau Band 1)
RandomNach ihrem Abschluss geht Joséphine als Au pair Mädchen nach Amerika, um dort, während ihres Aufenthalts, ihr Literaturstudium anzutreten. Während einer Party trifft sie den attraktiven Chris wieder. Chris weckt erneut das Interesse in ihr, jedoch w...