Isn't She Lovely [Harry Styles]

#1 - Böses Erwachen

Schon wieder krampft sich mein Bauch zusammen. In letzter Zeit habe ich das öfters. Nur weis ich nicht, woher das kommt.

Also: die ganz normale Tagesordnung.
Ich stehe auf und bewege mich müde in Richtung Kleiderschrank. Hoffentlich hat Harry in der Küche schon den Kaffee aufgesetzt.

Und tatsächlich, schon auf der Treppe kann ich den fertigen Kaffee riechen.

"Guten Morgen, Love", murmelt die tiefe Stimme meines Verlobten in mein Ohr. Automatisch ziehen sich meine Mundwinkel nach oben. Es war schön, ihn wieder bei sich zu haben.

Seit er vor einer Woche von der Tour wiedergekommen war, hatten wir nichts anderes gemacht, als unsere Zweisamkeit zu genießen. Das heißt: ausgiebiges Frühstück im Bett, lange Filmnächte, lange romantische Spaziergänge und so weiter.

Und gestern hat er mich dann gefragt, ob ich seine Frau werden will - natürlich!

Ich kuschele mich an Harry, der mich immer noch von hinten umarmt. Seine Hände liegen auf meinem Bauch und streichen sanft darüber. Ich lächele und schaue mit meinem Kopf auf seiner Schulter hoch. Seine Augen strahlen eine solche Liebe aus, dass ich kurz die Augen schließen muss.

Kann es nicht immer so sein?

"Love?"

Ich schrecke aus meinen Gedanken auf. Der Klang seiner Stimme hatte etwas sehr beruhigendes an sich, sodass ich wieder fast einschlafe.
Doch das Kichern Harrys hält mich im hier und jetzt.

Also murmel ich irgendetwas und halte meine Augen geschlossen. Harry fängt an, sanfte Küsse auf meiner Wange zu verteilen und mein Lächeln wird noch größer.

"Was ist los?", fragt Harry besorgt, als er merkt, wie mich ein erneuter Krampf überkommt.

Ich versuche mich in seinen Armen umzudrehen. Als ich es geschafft habe, sehe ich in die grünen, strahlenden Augen meines Verlobten.

"Love, geht es dir gut? Ist alles in Ordnung?", fragt er besorgt weiter.

Doch ich kann nicht antworten. Seine Stimme hallt immer mehr und die Sicht verschwimmt vor meinen Augen. Als ich dann noch spüre wie mir etwas nasses die Beine hinunterfließt und Harry verzweifelt versucht, dass ich meine Augen offen halte, weiß ich nicht mehr wo oben und wo unten ist.

Kurz darauf wird alles schwarz.

~

Als ich die Augen wieder aufschlage, sehe ich weiß. Hatte ich nicht eben noch in Harrys Armen gestanden?
"Love! Gut, dass du wach bist", meinte Harry erleichtert.

Jetzt bemerke ich auch seine warme Hand, die meine fast umschließt. "Ich hab mir Sorgen gemacht. Was machst du nur für Sachen?"

Langsam drehe ich meinen Kopf zu ihm. "Was ist mit mir?", frage ich. Meine Stimme hört sich komisch an. Wie lange ich wohl weg war?

"Trink erst mal was", sagt Harry. Seine Stirn ist in Fakten gelegt und ich könnte schwören, dass seine Augen im Normalfall nicht so rot waren, wie sie gerade waren. "Besser?"

Ich nicke. "Sagst du mir jetzt was los ist?" Vorsichtig lege ich meine Hand an seine Wange und streichele darüber.
Sein Blick wird traurig. "Harry?"

Er starrt mich für eine Weile an, dann meint er: "Du bist schwanger."

Ich schaue ihn verwirrt an. "Ist das jetzt gut oder schlecht? Du sagst es so, als ob etwas schlechtes passiert ist."

Ich weiß, dass Harry schon immer davon geträumt hat irgendwann mit mir in einem kleinen Familienhaus zu wohnen und unseren Kindern beim Spielen zuzusehen. Oder noch besser: selber mit ihnen zu spielen. Zusehen könnten wir schließlich auch noch bei unseren Enkelkindern.

Er schaut mich traurig an. "Es ist eine Eileiterschwangerschaft. Sie müssen bald operieren, sonst stirbst du", sagt er dann.

Ich brauche erst einen Moment um zu begreifen, was er mir da gerade erzählt hat. Eine Eileiterschwangerschaft? Aber wenn sie operieren mussten, konnte ich dann wieder schwanger werden? Eine Träne rollte mir die Wange hinunter.

Schwanger.

Ich hatte schon immer Kinder gewollt. Und nun? "Harry?"

Er sieht zu mir. Ihm stehen auch Tränen in den Augen. "Es wird alles gut, Love, du wirst sehen", flüstert er und streift mir die Träne von der Wange.

"Kann ich danach wieder schwanger werden?", frage ich.

Harry nickt. "Aber die Wahrscheinlichkeit, dass du erneut schwanger wirst ist sehr gering", murmelt er dann.

Ich schließe die Augen. Warum jetzt?