Schlagartig öffnet Celine ihre Augen, und blickt in das Gesicht eines außergewöhnlichen Tieres. Es war eine Mischung aus einem Affen und einer Giraffe, trug aber den Kopf des Thoth, des Gottes des Wissens und des Schreibens. Es sah friedlich aus. Noch nie hat jemand solch eine Kreatur gesehen. Das war wohl ein neuer Fund für Celine. Doch sie weiß nicht wo sie genau gelandet ist. "Wo bin ich hier...", fragte sie sich. Das letzte woran sie sich erinnert, ist, dass der Unbekannte sie in das Portal geschubst hat. Sie steht auf, und geht, diese verzüchtete Kreatur beobachtend, rückwärts, bis sie in einem hohlen Baum ankommt. Dieser ist riesig und ist im Vergleich zu den anderen Bäumen komplett rot und ohne jegliches Anzeichen an Leben. Diese Unterwelt ist das ebengleiche Abbild der Erde, jedoch ist alles etwas mutiert. Menschen scheint es hier keine zu geben. Also traut sie sich aus dem Baum, und sah sich vorsichtig um. Nicht weit entfernt des Riesenbaums findet sie ein altes, etwas morsches Schild mit leuchtenden Hieroglyphen darauf. "Wie bitte soll ich das lesen können? Ich hab nicht gerade zufällig Ägyptische Mythologie studiert." Kaum hat sie die Worte ausgesprochen, erscheint eine Legende neben dem Schild, welche anzeigt, welcher Hieroglyphe welcher Buchstabe ist. Mit Mühe entzifferte Celine die Botschaft: "Folge immer den leicht grünlichen Pflanzen, und du kommst am Hotel Horrorblick an." Lange überlegt Celine, ob sie zu diesem Hotel gehen soll, denn schließlich ist das hier eine unbekannte Welt. Sie entscheidet, den Pflanzen zu folgen, da sie hier draußen alles einfach umbringen kann. Zögerlich, und etwas hungrig sucht sie die erste grüne Pflanze, und geht auf den buschartigen Strauch zu. Kaum kommt sie bei diesem Büschchen an, verändert es die Farbe zu rot, und ein nahegelegener Baum färbt sich grün. "Diese Welt ist echt verrückt." Sich den Bauch haltend, läuft Celine zu dem grün aufleuchtenden Baum, und wartet auf das nächste grüne Zeichen. Bis sie es erkennt, hat es etwas gedauert, aber schließlich sieht sie am Horizont ein grünes Leuchtsignal. Es schwankt hin und her, und soll wohl als nächstes den Weg markieren. Hastig, da Celine Hunger hat, stürmt sie zu dem Licht, und steht vor einem riesen Hotel, größer als die ehemaligen Twin-Towers, und sieht eine menschenartige Figur. Es sieht ganz danach aus, als wäre diese ältere Frau eine Gärtnerin. "Ähm Entschuldigung? Wissen Sie wie ich in das Hotel da komme? Und ob es dort etwas zu Essen gibt?" Langsam legt die alte Dame ihre Heckenschere weg, und sucht ihre Worte. "Klar gibt es dort was zu essen... du kannst auch darin wohnen wenn du willst, jedoch musst du etwas beachten!" Völlig verwirrt antwortet Celine: "Ähm... klar... was denn?" Langsam und kraftlos zieht die Dame ihr Hosenbein nach oben, und bringt eine Holzprothese zum Vorschein. "Dieses Hotel ist verflucht! Sprich niemals mit den Pagen, und benutze nie den Aufzug! Und wenn du nachts Musik hörst, bleib in deinem Zimmer sonst bist du auch dran!" Erschrocken wegen der Warnung antwortet Celine: "Ähm... okay... dann... danke für Ihren Tipp." Völlig entgeistert betritt Celine das Hotel. Als sie sieht, was darin vor sich geht, bleibt sie vor Schock stehen. Die Möbel bewegen sich von selbst, und die Beleuchtung sind schwebende Fackeln. Ohne es zu merken wandert sie zum Concierge und frägt: "Ähm... hallo... ich möchte gerne ein Zimmer haben." Nicht sehr wach gibt der Concierge Celine ein Zimmerschlüssel. "Etage 45 Zimmer 4539. Schönen Aufenthalt und nachts soll es sehr schön sein." Dankend nimmt sie den Schlüssel an und lässt die Worte des Pagen revue passieren. "Etage 45!? Und laut der Gärtnerin darf ich nicht Aufzug fahren?! Egal ich fahre einfach Aufzug." Verwirrt von der schwebenden Dekoration betritt sie den Aufzug, und drückt auf die 45. Kurz bevor die Türen schließen, sieht sie den Pagen von gerade eben wegrennen. Ohne groß darüber nachzudenken fährt sie nach oben, bis sie auf Etage 13 ankommt. Dort hält der Aufzug überraschend an. Panisch spammt Celine den Hilfe-rufen-Button. Aber anstatt Hilfe spürt sie, wie es immer wärmer wird. Im Aufzug hängt ein Thermometer, welches unglaubliche 45°C anzeigt. Noch panischer versucht sie die Türe zu öffnen, jedoch klappt das nicht.
In der gleichen Zeit in der Celine auf Etage 13 gefahren ist, lief der Concierge in den Keller, und rannte zum Ofen. Dieser Ofen hat eine direkte Verbindung zum Aufzug, durch den die Temperatur immer angenehm bleibt. Doch diesmal feuerte der Page ununterbrochen Kohle hinterher, sodass es immer heißer wird. Bei 110°C hört er auf die Kohle nachzuschütten, und schaut Celine durch eine Kamera im Aufzug zu, wie sie sich plagen musste.
Umso heißer es wurde, desto weniger konnte Celine noch sehen, da sich Schweiß, Tränen und Haare in ihren Augen wiederfanden. Vor lauter Panik, gleich zu sterben, fällt sie auf den Boden und bleibt dort liegen. Nicht sehr viel Zeit der Bewusstlosigkeit verging, und sie kam wieder zu sich, bei ungefähr 100°C. Es war ein wunder das sie lebt. Mittlerweile werden ihre Augen nicht mehr von Schweiß und Haaren verdeckt, sondern von der Hitze, die ihre Augen einfach wegbrennen würde. Durch die hohe Hitze fing der Aufzug an sich zu bewegen. Nach unten. Immer schneller, bis schließlich die Stahlseile reißen. Mit ruckartigen Bewegungen saust der Fahrstuhl nach unten. Im Flug stößt sich Celine den Kopf, und sieht verschwommen die letzten paar Sekunden ihres Sturzes. Mit einem lauten Knall kommt der Fahrstuhl im 3. UG an und Celine liegt mit einer riesen Kopfplatzwunde zwischen den Trümmerteilen.
Grinsend sieht der Page dem allen zu. Nach ihrem Aufprall klatscht er kurz in die Hände. "So nervige Mädchen aus der Oberwelt sollten sofort sterben." Kurz verliert der Page seine Kontrolle, und seine Haut bildet sich zurück. Hinter dem ach so menschlichen Aussehen kommt eine Horrorgestalt hervor, halb Mumie halb Mutant. Hastig verschafft er sich wieder sein Menschengesicht und geht wieder in die Lobby.
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So.. der ist mal länger als der erste Teil als Entschädigung dass ich während der Abschlussfahrt nichts geschrieben habe. Und als weitere Entschädigung hänge ich mich gleich an das 3. Kapitel.
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Geschichten der Unterwelt
FantasyDies ist ein Buch mit mehreren Geschichten aus mehreren Perspektiven. Gedacht war das als abwechslungsreiche Storyline, für die immer neue Charaktere und Handlungen überlegt werden.