Unmotiviert wie jeden Tag, kämpfte ich mich aus dem Bett, ging duschen und zog mich an. Unmotiviert wie jeden Tag, sah ich in den Kühlschrank und stellte fest, dass ich nichts mehr da hatte. Unmotiviert wie jeden Tag, packte ich meinen Rucksack und band mir meine Schuhe zu.
Vor gut drei Tagen hatte mich ein Café namens "Take me to Seoul" eingestellt. Es hatte lange gedauert bis mich ein Laden genommen hatte. Das Café hatte mich auch nur eingestellt, weil sie unbedingt Hilfskräfte brachten und sich so wenige in letzter Zeit für einen Job bei ihnen bewarben. Glück im Unglück, für mich.
Ich lief zur Bushaltestelle. Viele guckten mich komisch an, aber das war bereits zu Gewohnheit geworden. Heute war mein erster Arbeitstag, da wollte ich gut ankommen. Dafür musste ich gut gelaunt sein. Ich wäre aber wahrscheinlich besser gelaunt wäre Jimin bei mir. Allein der Gedanke an ihn machte mich traurig.
Mit meinem Song war ich nicht weiter als bis zur fünften Zeile gekommen. Es war so schwer die richtigen Worte zu finden um auf den Punkt zu bringen was ich ihm sagen wollte. Mit Dad zusammen fiel es mir damals leichter.
Rumpelt hielt der Bus direkt vor mir und ich stieg mit zwei anderen Mädchen in meinem Alter und einem jüngeren Jungen ein. Um die Blicke der Umsitzenden besser ignorieren zu können, steckte ich mir meine billigen Kopfhörer ins Ohr, die sowieso keinen Lärm von draußen abhielten, und klickte auf meine Lieblingplaylist.Die Fahrt war schneller vorbei, als ich befürchtet hatte. Seufzen sprang ich aus dem Bus und machte mich auf den Weg Richtung Han Ufer. Dort irgendwo müsste das Café liegen.
Ich sah die Lichter des Schriftzugs über der Tür schon von Weitem. Es war ein schöner Name, den sich die Besitzer ausgesucht hatten. Ursprünglich sollte es ein Antiquitäten Laden werden. Das und einige weitere Informationen standen auf der Homepage des Ladens.
Ich atmete noch einmal tief durch, dann betrat ich den Laden. Rücken durchgesteckt, Brust raus.
Ein kleines Glöckchen bimelte über mir und sofort eilte eine ältere Dame mit bunter Schürze auf mich zu. "Oh hallo! Wie kann ich ihnen behilflich sein? Haben sie reserviert?" ich lächelte sie an. "Ich bin Kwon Sumi, die neue Aushilfe" Die Dame strahlte. "Meine Enkelin hatte etwas von einer Sumi erzählt. Ich bringe dich gleich zu ihr" sie legte mir eine Hand auf den Rücken und schob mich in Richtung eines Durchgangs. "Sie ist im Hinterzimmer" Die Tür wurde einfach nur abmontiert und man hatte Perlenschnüre an den Türrahmen geklebt sodas man durch einen Vorgang ins hintere Zimmer gelangte. Sie brachte mich in ein mit Büchern und Krimskrams vollgestopften Hinterraum mir kleinen Fenstern und langen weißen Vorhängen. Pflanzen standen an jeder freien Ecke. Auf der Fensterbank, den Regalen, freien Tischen. Und mitten drin saß ein hübsches schlankes Mädchen und blätterte in einem Taschenbuch. Ihre schwarzen welligen Haare fielen ihr locker um die Schultern und die ersten beiden Knöpfe ihres weißen Hemdes waren aufgeknöpft. Eine Silberne Kette blitzte auf ihrem Dekolleté. Neben ihr auf dem Sofapolster stand eine kleine schwarze Tasche und über der Lehne hing die selbe Schürze die auch die alte Dame trug. "Hanna mein Kind, schau doch mal wer da ist" Ihr Kopf wandte sich zu uns. Sobald sie mich sah fing sie an zu lächeln und entblößte dabei strahlend weiße Zähne. Durch das Sonnenlicht das durch eins der Fenster in das Innere des Raumes drang, funkelten ihre Augen wie kleine Tigeraugen. Ihre Wimpern waren so lang und dicht das ich mich ernsthaft fragte ob sie Fake Wimpern aufgeklebt hatte.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht stand sie auf und kam zu mir. "Hey, ich bin Hanna. Wir sind ab heute neue Arbeitskollegen ich denke wir werden uns gut verstehen." ich lächelte zurück. An die ältere Dame gewandt sagte sie: "Ich bringe sie zu meinen Eltern, Grany. Setzt du dich ruhig zurück in deinen Sessel und lies ein Buch" sie gab ihr einen Kuss auf beide Wangen und die Dame verschwand wieder im Laden. "Und du kommst mit mir" sie hakte sich bei mir unter und führte mich durch einen langen Gang. Der Teppich war aus weinrotem Stoff und die Wände wurden von alten Familien Porträts geschmückt. Hanna blieb vor einer Tür stehen und klopfte vorsichtig an. Ein leises "Herein" war von drinnen zu hören und Hanna öffnete sie. "Dad, Sumi ist hier. Das Mädchen von dem du mir gestern berichtet hast. Weißt du noch" Sie sprach mir einem Mann der hinter einem breiten Schreibtisch saß und bis eben wohl noch an seinem Rechner gearbeitet hatte. Hinter ihm standen Bücherregale die bis zur Decke reichten. Vollgestopft mit den verschiedenfarbigsten Büchern. Aber es schien als hätte jedes Buch seinen eigenen Platz. Der Boden hier bestand ebenfalls aus rotem Teppich und die Wände wurden auch hier blau gestrichen. Aber das faszinierenste in dem Raum, war die Aussicht. Man könnte direkt auf den Han Fluss blicken. Ich bekam den Rest des Gespräches kaum mit, da ich die Schiffe beobachtete die seelenruhig an und vorbeifuhren. Von einem amüsierten "Sumi" wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und blickte mich kurz orientierungslos im Raum um. "Tut mir leid" beeilt ich mich zu sagen und verbeugt mich kruz entschuldigend. "Schön gut Kind. Da wir beide ja bereits alles online geklärt haben würde ich sagen das Hanna dir jetzt einfach mal alles zeigt und dir deinen Schürze gibt" Hans lächelte schon wieder. Sie schien ein sehr fröhlicher Mensch zu sein. "Klar das mache ich gerne. Na komm" Abermalß hakte sie sich bei mir unter und zog mich wieder hinaus in den Flur. "Hier drüben ist der so genannte Gemeinschaftsraum hier halten wir uns wäre der Mittagspause auf, wenn es draußen zu kalt ist" Sie deutete auf eine Tür und öffnete diese kurz. In der kurzen Zeit sah ich nur eine große Stehlampe und ein rotes Sofa. Hanna zog mich weiter. Hier drin ist die Küche, dort arbeiten June, Yuney, Cora und Jisung. "Yuney mit J oder mit Y?" fragte ich. "Oh mit Y. Yuney." Den Namen kannte ich aber in einer anderen Schreibweise. "Ich weiß eigentlich wird der Name anders geschrieben aber Yuney sagt immer das ihre Eltern ihr einen besonderen Namen und eine besondere Schreibweise geben wollten." Sie zuckte mit den Schulter. "Egal, morgen stelle ich sie dir vor. Heute sind sie nicht da, heute kocht meine Mutter mit ein paar ihrer Freundinnen." Ich sah sie verwundert an. "Sie sind alle krank?" Hanna lachte kurz. "Nein die sind nicht krank, aber drei von ihnen schreiben heute Ine sehr wichtige Prüfung in der Schule und Cora ist bei ihren Eltern Thailand." Ich nickte. "Und alle vier arbeiten in der Küche?" Sie schüttelte den Kopf während sie mich wider in Richtung Verkaufsraum führte. "Nein, Cora und Jisung helfen in der Küche nur manchmal aus. Eigentlich kellnern sie beide. Aber wir sind in letzter Zeit nicht genug Leute für das Café. Wir sind nicht schlecht besucht musst du wissen" Wie wuckte schon wieder mit den Schultern. "Jetzt stelle ich dir noch schnell meine Familie vor und dann kann die arbeit los gehen" Wir waren wieder in den gemütlichen Hinterzimmer angekommen. Dort lief sie zu einem kleinen Tischchen neben dem Sofa und hob einen kleinen Blumenkübel hoch. Darin befand sich ein Kaktus. Er war noch klein und hatte noch keine Blüten. Ihregndwie süß. "Das ist Mr Hyde" erklärte sie mir freudig. "Mr Hyde" wiederholte ich. "Ich habe ihn bekommen als ich hier her gezogen bin." "Du hast nicht schon immer hier in Korea gewohnt?" "Nein, vorher lebte ich mir meinen Eltern in Neuseland. Mein Vater stammt von dort. Vor einem Jahr sind wir dann wegen Mamas Arbeit hier her gezogen und als kleinen Entschuldigunggeschenk bekam ich dann den Kaktus. Ist er nicht niedlich" Ich nickte lächelnd. Ja, ich glaub wir werden uns gut verstehe." Sie stellte ihn wieder zurück und griff nach meiner Hand." Nun aber komm. Ich habe schon viel zu viel geredet. Tut mir leid ich rede immer viel wenn ich aufgereckt bin" Ich winkte ab und ließ mich von ihr in den Verkaufs Er eich bringen. Hinter deer Tecke stand die alte Dame von vorhin." Das ist Grany. Du kannst sie einfach Chiyo nennen. Sie ist meine Oma und kommt aus Japan. Ihr eigentlicher Name ist Chiyoko." Chiyo lächelte mich an. "Freut mich sehr dich kennenzulernen" "Mich sich" antwortete ich und lächelte zurück. Hanna zog mich in die andere Ecke des Raums, wo eine Frau in einem Roten lockeren Kleid mit zwei weiteren Damen saß. Vermutlich ihre Mutter. "Hallo, Mama das ist Sumi." Alle drei hoben ihre Köpfe. Sie spielten ein Spiel das ich nicht kannte und sie eine zog dabei an einer Zigarette. "Dad hatte gestern bin ihr erzählt" half Hanna ihr auf die Sprünge, als sie Frau mich nur mit großen Augen anstarrte. "Ja ja ich weiß. Aber ich wusste nicht das es die Sumi ist" sagte sie. Das "die" betonte sie merkwürdig. "Mama, lass uns darüber bitte später sprechen" Versuchte Hanna ihre Mutter zu beruhigen. Aber diese schon ihre Hand weg."Stimmt es das du Park Jimin geküsst hast?"
_________________________________________
Für alle die nicht wissen was Tigeraugen sind: (Es ist ein Edelstein)
DU LIEST GERADE
𝙔𝙤𝙪𝙧 𝙎𝙤𝙣𝙜 | 𝘱.𝘫𝘮
FanfictionDie zwanzigjährige Kwon Sumi wohnt in Seoul und ist ein Fan der Boygroup BTS. Als sie mit ihrer besten Freundin Wong Choi auf ein Konzert geht, passiert etwas Unglaubliches. Ausgerechnet sie wird von tausenden Leuten ausgesucht, um mit den Jungs von...