Epilog

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Die letzten Monate an der High School vergingen wie im Rausch, woran wahrscheinlich auch Dale schuld war. Mom freute sich für uns, während John nicht allzu begeistert war, dass wir zusammen waren. Ich befürchte, dass er der Meinung war, nun die letzte Chance, dass meine Mom zu ihm zurückkommen würde, verloren zu haben.

Einige Monate nach ihrer Trennung kam er dann aber mit Susan zusammen, eine Frau aus seiner Firma, die, wie sie uns vor ein paar Tagen auf ihrer Hochzeit erzählte, schon ewig in John verliebt gewesen war. John blühte mit Susan an seiner Seite auf und wirkt heute sehr viel glücklicher mit ihr als jemals mit meiner Mutter.

Mom blieb eine Zeit lang Single und nutzte jede Möglichkeit, das Land zu bereisen. Und als sie mich am Ende meines zweiten Semesters in New York besuchte, traf sie ausgerechnet dort einen Mann aus Rochester, in den sie sich Hals über Kopf verliebte. Martin hat zwar seine Eigenarten, aber im Großen und Ganzen komme ich gut mit ihm klar und nachdem sie eine Weile eine Fernbeziehung geführt hatten, zog er Anfang dieses Jahres zu ihr nach Franktown.

Claire ging zum Studieren nach Buffalo und Cathy und Carter wurden beide an der Uni in Albany angenommen. Cathy und Kevin versuchten, ihre Beziehung aufrecht zu halten, doch nach einem Semester hatte Cathy genug von der Entfernung, trennte sich von Kevin und kam einige Monate später mit einem Vollidioten aus ihrer Uni zusammen. Ich war froh, als das wieder zu Ende ging, weil er ihr definitiv nicht gutgetan hatte.

Kevin ging nach seinem Abschluss an eine Uni in New Jersey, nicht weit entfernt von New York City. Cathy, die mich häufig besuchen kommt, und er kamen sich dadurch wieder näher, wollten aber erstmal nur Freunde sein. Seit Anfang dieses Jahres scheinen sie aber wieder anzubändeln und Cathy plant für ihr Masterstudium auch nach New York City zu kommen, und das sicherlich nicht meinetwegen.

Die ersten zwei Jahre meines Studiums sind schneller vergangen, als mir lieb ist. Das Studentenleben ist anstrengend aber erfüllt mich auch mit großer Freude. Nach New York zu ziehen war eine ziemliche Umstellung, die ich aber mit größtem Vergnügen immer wieder durchmachen würde.

Auf einem der ersten Spaziergänge durch New York entdeckte ich eine Galerie in Brooklyn, vor deren Schaufenster ich stehenblieb. Der Künstler, Derek Bloom, saß mitten im Raum und malte, als er mich entdeckte und hereinwinkte. Ich betrat den Laden und drückte meine Begeisterung für die Bilder aus und mit einem Lächeln zeigte er mir seine Kunst.

Er plante für das kommende Wochenende eine Vernissage und bot mir einen Hostessenjob für den Abend an. Daraus entwickelte sich ein richtiger Nebenjob und für eine lange Zeit stellte ich Gästen seine Kunst vor und vereinbarte Termine und Verkäufe. In meinem ersten Sommer in New York konnte ich ein Praktikum in einem Museum ergattern und mit Dereks Hilfe, auch wenn er ungern auf meinen Einsatz in der Galerie verzichten wollte, habe ich ab dem kommenden Semester einen Nebenjob im Metropolitan Museum bekommen können.

Das Schwimmen am College ist sehr viel anspruchsvoller als noch in der High School. Ich bin zwar nicht die aller schlechteste, es gibt aber definitiv bessere Schwimmerinnen in meinem Team. Trotzdem liebe ich es und neben dem stressigen Uni-Alltag und dem Job ist das Schwimmen ein super Ausgleich. Und die Mädels aus dem Team zählen heute zu meinen engsten Freundinnen.

Natürlich ist auch das Studium selbst eine Bereicherung für sich. Als Hauptfach habe ich mich für Internationale Kulturwissenschaften mit einem Nebenfach der Schönen Künste entschieden. Und für mein Masterstudium hoffe ich auf ein Studium der Kunstgeschichte an Dales Uni.

Bei Dale war der Umstieg ins Studentenleben nicht ganz einfach. Sein Schwimmteam ist eines der besten im Land und damit auch die Ansprüche, die an ihn gestellt werden, besonders hoch. Nach einem nervenaufreibenden ersten Semester und vielen Diskussionen und Streitereien konnte ich Dale endlich überzeugen, eine Therapie zu machen, um seinen Umgang mit Stress, Druck und seinen Emotionen irgendwie in den Griff zu bekommen. Mehr als einmal ist er vor Überforderung in meinen Armen zusammengebrochen und ohne Hilfe hätte er wahrscheinlich vor seinem zwanzigsten Geburtstag ein Burnout gehabt.

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