Seit mal ehrlich. Würdet ihr sowas lesen wollen?

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Y/N = Dein Name (Nur im Prolog und dem Epilog)

Es ist tiefer Winter. Du bist draußen - zu Fuß unterwegs. Du läufst ziellos durch die Straßen - vorbei am Deliquentenmarkt. Der riesige Springbrunnen an dem du schon so manchen freien Schultag mit deinen Freunden verbracht hast, ist komplett zugefroren. Das Wasser schießt als Eisskulptur so grotesk in die Höhe, dass es aussieht, als hätte die Kälte den Springbrunnen überspült - und wäre dann weitergezogen. Du weißt, dass das sehr gefährlich sein kann - jederzeit könnte der Springbrunnen explodieren. Doch du weißt auch, dass keiner in dieser Stadt sich groß darum schert.
Auch um das Springbrunnenbecken herum liegt hoher Schnee. Und dieser wird genutzt - als Geschosse für sechs Jugendliche, die sich gegenseitig kreischend und lachend durch den Schnee jagen. Es sind zwei Mädchen und vier Jungen - ihrer Klamotten nach zur Urteilen aus dem Gettho. Doch obwohl sie aus einem etwas schäbigen Rotlichtviertel kommen, in dem sie schon die ein oder andere Schlägerei einstecken müssen, zeigen ihre funkelnden Augen dir eine neue Seite.
Oder.. sie weisen auf den Schneeball hin, der da auf dich angeflogen kommt. Du erschrickt - kannst aber gerade noch ausweichen. „Tut mir leid, (Y/N)!"
Es war Kieran Lewis, ein braunhaariger Bad Boy der Brownstone-High. Als er zu dir herüberläuft blitzen seine ungewöhnlich lila Augen belustigt auf. Eine neue Stimme ruft da aber: „Es tut ihm garnicht leid!" Pfuff.
Durch die Wucht des kalten Schneeballs, der dich seitlich am Kopf getroffen hat, stolperst du und landest in einer weichen Schneewehe. Wütend drehst du dich um - Kieran ist stehen geblieben und hält sich den Bauch vor Lachen. Sofort suchst du mit den Augen nach den anderen Gettho-Teenies. Doch keiner sieht wirklich amüsiert aus - eher genervt. Und endlich bemerkst du ihn. James Harrison kommt durch den Schnee auf euch zugeschlendert - mit einigen weiteren Schneebällen in der Hand. Hinter ihm erkennst du James Bruder Murray - und seine Schwester Jill.
Nun wird es dir langsam zu viel. Du hattest doch eigentlich nur vorgehabt, spazieren zu gehen! Du nuschelst eine leise Entschuldigung, haust James noch einmal gegen die Schulter und nimmst dann wieder den Weg die Straße hinab.

Nun kommen dir immer mehr bekannte Gesichter entgegen. Jugendlich, alle. Leute, die du aus deiner Schule kennst - Leute, die du aus anderen Schulen kennst. Und Leute, bei denen du eigentlich nie die Absicht hattest, sie kennenzulernen.
Mädchen und Jungen. Alle nicht älter als siebzehn. Sie laufen dir entgegen - laufen an dir vorbei - laufen ein Stück mit dir mit.
Du hörst Sachen wie:
„Ich hätte nicht gedacht, dich hier zu treffen!"
„Schönen Tag noch, (Y/N)!"
„Wie, du willst da hinten nicht mitmachen?"
Und als alle zum Deliquentenmarkt auf sind, drehst du dich ebenfalls nochmal um. Du siehst sie alle toben - hörst sie alle lachen. Als wären sie sieben Jahre jünger und als gäbe es keine Probleme auf dieser Welt. Mit einem leisen Lachen drehst du dich wieder um. Dein Blick fällt auf die Docks. Dort steht ein Mann. Ganz in schwarz gekleidet. Mit einem Hut und einer großen Krempe. Er sieht hinaus aufs Meer. Seine Miene ist finster. Sein Mund ist ein schmaler Strich. Die Hände tief in den Manteltaschen vergraben geht er ans Ufer. Sein Blick fällt auf dich. Er mustert dich. Du musterst ihn. Er zieht einen Mundwinkel hoch, hebt den Hut leicht und dreht dir den breiten Rücken zu.

Du gehst weiter.

Dir wird klar, dass ihr alle sterben werdet.

Und du bekommst Angst.



(Wie findet ihr es? 😂 😅)

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