Was sollte das denn jetzt? Dieser Mann war doch nicht mehr ganz dicht, also wirklich. Schnell schubste ich Samu von mir weg und stellte mich weit genug weg von ihm. "Gut zu wissen, dass du mich also sehr wohl scharf findest", meinte ich selbstgefällig, "aber trotzdem bin ich eine Frau, die eben sehr stark auf den Charakter achtet. Leider hast du dadurch schon verloren." Ein fettes Grinsen erschien auf seinem Gesicht. "Also findest du doch, dass ich gut aussehe. Wusste ich doch", wisperte er und holte seine Kopfhörer aus seiner Hosentasche.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, steckte er sich diese in die Ohren und stellte sich wieder ans Fenster. Ich blieb ,weit genug von ihm weg, stehen und fuhr mir genervt durch die Haare. So ein selbstgefälliger Macho! Der war garantiert nicht nur so drauf, weil seine Freundin ihn durch ihren Job ersetzt hat. Kein Wunder!
Sicher fand ich ihn heiß, aber das sollte er eigentlich nicht wissen. Aber immerhin hatte er auch zugegeben, dass er mich scharf fand. Ich wusste auch, wie man einen Mann verrückt machen konnte. Und ich freute mich schon darauf, ihm das Leben damit schwer zu machen.
"Hallo? Bist du schwerhörig?" Von dem blonden Giftzwerg wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.
"Was willst du?", entgegnete ich angewidert. "Mein Akku ist leer. Call somebody." - "Hab mein Handy nicht bei mir, Süßer." , flüsterte ich und machte einen großen Schritt auf ihn zu.
Dann griff ich nach seinen Kopfhörern und zog sie zu mir.
"Fürs Musik hören reicht es also, ja?", sagte ich und ließ sie abrupt wieder fallen. Ohne darauf mit einem Wort zu reagieren, warf er mir einen giftigen Blick zu. "Don't call me Süßer." ,drohte er böse.
"Was wenn doch?" - "Then I'll show you, dass ich nicht süß bin."
Wow, das war ja mal ne Ansage!
Ich sagte nichts mehr dazu. Wir standen gefühlte 30 Minuten nebeneinander und machten nichts. Samus Handy war inzwischen wirklich schon ausgegangen.
Vermissten uns die anderen gar nicht?
Ich wollte doch bloß meine Hände waschen gehen. Und jetzt war ich hier mit diesem Macho in der kleinen Studioküche eingesperrt und wurde bald wahnsinnig.
