04 POLAROIDS

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THE EMGLAND SQUAD YACHT, MYKONOS

»Was für eine Überraschung. Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns so schnell wieder zu Gesicht bekommen.«, sprach ich den Braunhaarigen an, den ich in der vorherigen Nacht betrunken auf High Heels zurück in seine Unterkunft gebracht hatte und hinterher Barfuß zurücklaufen durfte, da meine Stöckel nicht mehr mithalten konnten und unter meinem Gewicht abbrachen. Da ich sie schon ziemlich lange im Schranl herumstehen hatte, war es nur eine Frage der Zeit bis sie nicht mehr mit mir mithielten. »Und? Hast du einen Kater bekommen?«, fragte ich ihn ubd wunderte mich schon ein bisschen darüber, dass er ohne Sonnenbrille neben mir saß und den Anschein machte, er hätte die Nacht ohne einen Kater überlebt.

»Heute Morgen den heftigsten Kater überhaupt.«, antwortete er lachend und legte dabei seinen Kopf in dem Nacken. »Ich kann mich echt nicht an alles erinnern, aber dein Gesicht könnte ich niemals vergessen.«, gab er zu und zwinkerte mich anschließend an. »Ohne dich wär ich höchstwahrscheinlich an meinem Erbrochenen erstickt, also danke dafür.«, bedankte er sich bei mir und lächelte mich an.

»Ach, hab ich gerne gemacht. Meine ältesten High Heels haben zwar nicht überlebt, aber ich hab's gerne gemacht.«, lachte ich leicht darüber und sah zu meiner Schwester hin, die sich mit einem Buch in ihren Händen von allen abschottete und dabei ihre AirPods im Ohr hatte. Die Peinlichkeit wusste sie wohl sehr gut zu überspielen, was ich in ihrem Alter nicht geschafft hätte – Ich wär im Erdboden versunken. Und ich glaube, dass Jack - der Kerl, der Halia eingeladen hatte - nun im Erdboden versinken wollte. »Manchmal muss man sich von alten Sachen trennen und für Neues offen sein, nicht?«

»Korrekt.«, stimmte er mir zu und sah anschließend zu meiner Tasche, die auf meinem Schoß lag. Die türkise Polaroid Kamera schien die Aufmerksamkeit bekommen zu haben, was mich sofort auf einen neuen Gedanken brachte, um mich in Zukunft an diesen Moment erinnern zu können.

»Du hast sicherlich nichts gegen ein Foto, nicht? Um diesen Moment natürlich in Erinnerung zu behalten, versteht sich.«, fragte ich und nahm die Kamera aus meiner Tasche heraus und hielt sie auch schon in seine Richtung, um das erste Polaroid schießen zu können. »Eins, Zwei, Drei– Vielen Dank für dein Gesicht.«, bedankte ich mich bei ihm lachend und schoss das Foto. Als das Polaroid herauskam, nahm ich es heraus und wedelte sie herum, um den Prozess zu beschleunigen.

»Lass mich sehen.«, streckte er seine Hand nach dem kleinen Foto aus und sah es sich genauer an. »Wer ist denn der heiße Kerl hier?«, machte er sich selbst ein Kompliment und lachte kurz. »Ich hätte ein bisschen mehr Lächeln sollen, was wir jetzt nachholen. Komm her.«, sagte er und legte seinen Arm um meine Schulter, um mich näher zu sich ziehen zu können.

Ich zwang mich zu einem Lächeln und hielt die Kamera vor uns und schoss das nächste Polaroid, auf dem Ben viel mehr lächelte. Obwohl das Lächeln auf seinen Lippen wie auf Knopfdruck erschien, sah sein Lächeln kein bisschen erzwungen aus. Es sah ziemlich ehrlich aus und er gehörte zu den wenigen Menschen, die ihr Lächeln in nur Sekunden ehrlich wirken lassen konnten.

In den nächsten Stunden verbrachten wir alle zusammen und machten zwischendurch ein paar Fotos für Instagram, was für Rubie und Manila nicht unüblich war. Halia kam ein Stück aus ihrer Haut heraus, als Stacey sie zu einem kleinen Fotoshooting zwang und es am Ende zu ein paar Fotos kam, die einen Post auf Instagram verdient hätten. Die leicht angespannte Stimmung, die durch die unangenehme Halia-Jack Situation entstanden war, entspannte sich wieder und fingen an uns mit dem Haufen zu verstehen. Und die wunderschöne Aussicht machte das Ganze noch viel besser.

𝐏𝐎𝐋𝐀𝐑𝐎𝐈𝐃 ▶︎ 𝑏. 𝑐ℎ𝑖𝑙𝑤𝑒𝑙𝑙Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt