Letzter Tag in Freiheit

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Hanna POV

Am nächsten Morgen wurde ich von den Sonnenstrahlen, die in mein Gesicht fielen, aufgeweckt. Ich stand auf und stellte mich an das Fenster. Heute war echt super Wetter und schönes Wetter machte mich eigentlich immer glücklich, aber heute konnte ich mich nicht freuen.
Auf einmal öffnete sich die Tür zu meinem Zimmer. Ich drehte mich in die Richtung der Tür und sah den Pfleger von gestern. "Ah, guten Morgen, Frau Seidel! Haben sie gut geschlafen?", fragte er mich freundlich. "Naja unter den Umständen kann ich nicht ruhig schlafen, aber wollen wir uns nicht duzen? Ich kann dieses 'siezen' nicht ausstehen...", ich hielt ihm meine Hand hin. "Henry!", schüttelte er meine Hand, was ich mit einem leisen 'Hanna' erwiderte. "Da du ja noch keine Sachen hier hast, kannst du ja erstmal frühstücken und wenn dir deine Eltern Sachen gebracht haben, kannst du dich ja dann anziehen.", schlug er mir vor. Ich war damit einverstanden und frühstückte wenig später das weniger leckere Krankenhaus-Frühstück. Leider musste Henry weiter zu anderen Patienten, weshalb ich wieder allein war. Doch als ich fast fertig war, klopfte es an der Tür und kurz darauf wurde sie geöffnet. Ich dachte es wäre Henry, aber dort stand Alina mit Patrick. Alina kam sofort auf mich zu gelaufen und umarmte mich und als wir uns lange umarmt hatten, nahm auch Patrick mich in den Arm. Vorallem Alina versuchte vor mir stark zu wirken, aber man merkte ihr an dass die ganze Sache sie nicht kalt ließ. "Habt ihr Rewi und Rosa schon von der ganzen Sache erzählt?", wollte ich von den Beiden wissen. "Nein. Wir wollen ihnen nichts sagen bevor sie nicht zurück sind. Sonst machen sie sich die ganze Zeit Gedanken und können ihren Urlaub gar nicht genießen.", antwortete Alina fast ohne dabei eine Miene zu verziehen. Aber sie hatten ja Recht. Ich quatschte noch eine Weile mit den Beiden, bis sie sich schließlich verabschiedeten. Der Abschied fiel allen schwer, weil wir ja noch nicht wussten, wann wir uns das nächste Mal sehen würden.

Kurz nachdem dann auch meine Eltern wieder gegangen waren und ich mich endlich umgezogen hatte, betrat Henry, mit einem Lächeln auf den Lippen, das Zimmer. "Hanna, ich werde jetzt mit dir zu Taddl gehen. Ich bin die ganze Zeit bei dir und wenn es dir zu viel wird, können wir das auch sofort wieder abbrechen. Bist du bereit?", fragend schaute er zu mir. "Ja klar.", meinte ich mit einem gezwungenen Lachen auf den Lippen. Dann machten wir uns auf den Weg zur Intensivstation. Als wir vor deren Eingang standen, merkte ich bereits wie ich zittrig wurde. Wir betraten die Station und dann auch das Zimmer von Taddl. Dort lag er in einem Krankenbett. Ich ging zu ihm und wollte ihm einen Kuss geben, aber aufgrund der vielen Schläuche und dem Beatmungsgerät konnte ich ihm nur einen Kuss auf die Stirn geben. Danach nahm ich seine Hand und hielt sie fest, allerdings nur vorsichtig da ich große Wunden unter den Verbänden an seinen Handgelenken vermutete. So friedlich lag er dort, fast als würde er schlafen. Doch dann sah man wieder die vielen die vielen Geräte.

Ich saß fast eine Stunde bei ihm und hatte ihn beobachtet und seinem Herzschlag gehört. Dann lehnte ich mich zu ihm und flüsterte ein 'Ich liebe dich' in sein Ohr. Wie gerne hätte ich jetzt ein 'Ich dich auch' gehört, aber Taddl lag ja im Koma. Ich gab ihm noch einen Kuss und verlies dann mit Henry die Intensivstation wieder. Am Abend konnte ich nicht begreifen, dass das der letzte Tag war wo ich mit meiner Familie und mit meinen Freunden reden konnte...

Sorry das wiedermal letzte Woche nichts kam. Ich war krank und der Flugzeugabsturz hat mich irgendwie auch ganz schön mitgenommen... Der Teil war jetzt auch nicht das Gelbe vom Ei aber wenigstens war es irgendwas :D

Glück mit Hindernissen - Taddl, Rewi und Paluten FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt