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Anschließend musste Koshi umgehend ins Krankenhaus gebracht werden, wobei aber weder Tooru noch Daichi mitfahren durften. Ihnen wurde jedoch gesagt, in welches Krankenhaus man ihn bringen würde. Tooru blickte dem Krankenwagen hinterher, dann drehte er sich um und sah Daichi ins Gesicht.
,,Er war bewusstlos, als man ihn gefunden hat. Aber er lebt noch und das ist was zählt. Wir müssen Yoko, Taki und Taro informieren, sie sollten es wissen", erklärte Daichi und lächelte aufmunternd.
Tooru nickte leicht. ,,Danke. Soll ich ihnen Bescheid geben oder machst du das?"
,,Ich kann das schon machen, vielleicht solltest du nach Hause gehen und dich ausruhen. Das war ein großer Schock für uns beide, denke ich."
,,Okay, danke für deine Hilfe", bedankte Tooru sich. Er selbst war nicht in der Lage, so gefasst wie Daichi zu wirken oder sich um andere zu sorgen.
,,Keine Sorge. Komm gut heim", lächelte Daichi. Tooru nickte, doch dann erst fiel ihm die fehlende Leine in seiner Hand auf.
Vor lauter Schreck hatte er Kouki total vergessen! Sein Blick schnellte auf den Boden, in der Hoffnung seinen Hund und Begleiter vorzufinden. Und tatsächlich saß Kouki vor ihm, den Kopf schiefgelegt und die Leine im Maul.
,,Guter Junge", lobte Tooru Kouki und hockte sich vor ihn hin, nahm ihm die Leine aus dem Maul. Dann holte er ein Leckerli aus seiner Jackentasche und gab es ihm. ,,Lass uns nach Hause, ja?", meinte Tooru, stand wieder auf und trat mit Kouki den Heimweg an. Er war immer noch besorgt um Koshi, doch nun wusste er ihn in guten Händen. Da, wo man ihm helfen würde, wieder fit zu werden.
Daichi hatte das Ganze beobachtet, sah zu, wie die Beiden nach Hause gingen. Er wusste längst Bescheid. Er hatte das Funkeln in Koshis Augen gesehen, wenn er über Tooru sprach und nun bezeugt, wie besorgt dieser um Koshi gewesen war.
Es war nicht zu übersehen, dass sie wie für einander geschaffen waren. Das Lächeln auf Daichis Lippen schwand langsam. Ja, Tooru und Koshi gehörten zusammen. Da war kein Platz für ihn, doch das wusste er seit Koshi es ihm selbst gesagt hatte und das war okay. Solang Koshi glücklich war, war er es auch.
Daichi informierte noch Koshis Familie, ehe er sich ebenfalls auf den Nachhauseweg machte, während er auch Asahi bescheid gab, da dieser bereits nach Koshi fragte.
Yoko und Taki, aber auch Taro hatten sich so schnell wie möglich auf den Weg zum Krankenhaus gemacht, auch wenn es bei Taro etwas länger dauerte. Yoko und Taki hörten zu, was der Arzt über Koshis Zustand zu sagen hatte und gaben es sofort an Daichi und Tooru weiter, da sie wussten, die beiden sorgten sich. Auch Taro wurde darüber informiert, als er angekommen war.
Koshi hatte eine starke Rauchvergiftung, doch er würde sie überleben. Außerdem schien er vor dem Ausbruch des Brandes krank gewesen zu sein, was auch teils dafür gesorgt hatte, dass Koshi es nicht rechtzeitig aus dem Gebäude geschafft hatte und bewusstlos geworden war.
Später fand man auch raus, dass die Ursache für den Brand eine ausversehen brennen gelassene Kerze der Familie im fünften Stock gewesen war. Ihre Katze hatte die Kerze umgeworfen, wodurch der Brand entstanden war. Die Katze hatte es leider nicht überlebt.
Die nächsten Tage blieb Koshi bewusstlos und nur Familie ersten Grades durfte zu ihm. Taro übernachtete bei seinen Eltern, um morgens zum Krankenhaus fahren zu können, um nach seinem kleinen Bruder sehen zu können.
Auch Tooru kam täglich zum Krankenhaus, doch immer wenn er ankam, bekam er dieselbe Nachricht. Nein, Koshi war noch nicht aufgewacht. Nein, er durfte nicht zu ihm.
Erst fünf Tage nach dem Brand machte Koshi die Augen wieder auf. Taro hatte sofort eine Krankenschwester geholt, um ihn durchchecken zu lassen. Während das geschah, informierte er Yoko und Taki, sowie Daichi und Tooru. Die letzteren beiden durften zwar noch nicht zu Besuch kommen, aber waren dennoch erleichtert über die Nachricht. Yoko und Taki hingegen setzten sich sofort ins Auto, um Koshi zu besuchen.
Die Krankenschwester verließ den Raum, nachdem sie Taro und Koshi versichert hatte, dass alles den Umständen entsprechend okay war. Taro setzte sich wieder auf den Stuhl, auf dem er zuvor bereits gesessen hatte und sah zu seinem Bruder.
,,Taro?", fragte Koshi leise.
,,Ja?", kam es von Taro.
,,Was ist passiert? Ich erinnere mich nur verschwommen", gestand Koshi.
,,Naja, es hat gebrannt und du warst ohnmächtig. Zum Glück waren Daichi und Tooru da, um der Feuerwehr zu sagen, dass du noch drin bist, sonst wärst du nicht mehr hier", erklärte Taro vorsichtig und lächelte dann aufmunternd. Es dauerte eine Sekunde, bis Koshi die Informationen verarbeitete hatte, doch dann nickte er verstehend.
,,Taro?", fing Koshi dann wieder an.
,,Hm?", kam es zurück.
,,Ich hatte einen echt komischen Traum. Aber irgendwie ergibt er Sinn...", meinte Koshi.
,,Worum gings denn?", hakte Taro nach.
,,Also ich habe die letzten Tage immer von Tooru geträumt und er war in den Träumen immer 17, aber es war eher ein verwirrender, komischer Traum. Dann hab ich auch noch von anderen Dingen geträumt, wie zum Beispiel dem Lied, das er geschrieben hat. Es war, als hätte er es für mich geschrieben und in dem Traum konnte ich die Szenen sehen, die im Lied erwähnt wurden. U-und dann im Feuer, ich hatte das Gefühl, dass ich an so einem Punkt schoneinmal war. Verzweifelt, inmitten von Feuer ohne Ausweg. Mit Aussicht auf den Tod. Aber alles, woran ich denken konnte, war Tooru. Vermutlich habe ich das aber auch bloß geträumt. Jedoch- Selbst wenn es nur Träume gewesen sind, wieso ergibt das alles Sinn? Meine panische Angst vor Feuer, dass ich den Liedtext von Je te laisserai de mots so natürlich verstanden habe, als ich es zum ersten Mal gehört habe, wo ich Tooru noch nicht einmal gekannt habe. Das Gefühl, Tooru schon ewig zu kennen. Es ist als würde ich mich an ein früheres Leben erinnern, in dem Tooru und ich zusammen waren..als wir noch 17 waren. Bis ich in einem Feuer gestorben bin."
Überfordert blinzelte Taro. Er brauchte einen Moment, bis das Gesagte in seinem Gehirn angekommen war und er darauf antworten konnte. ,,Bist du dir denn sicher, es sind nur Träume? Vielleicht erinnerst du dich ja wirklich daran?", schlug er vor.
,,Ich- ich weiß es nicht. Ich kann Traum und Realität gerade nicht mehr wirklich auseinanderhalten", erklärte Koshi beinahe etwas verzweifelt. Es störte ihn, das nicht auseinanderhalten zu können.
,,Du kannst dir ja erst einmal etwas Zeit lassen und darüber nachdenken, immerhin bist du gerade von fünf Tagen Schlaf aufgewacht. Da brauchst du vermutlich einfach nur ein bisschen Zeit", meinte Taro lächelnd und wuschelte Koshi kurz durch die Haare.
,,Danke Taro...", murmelte Koshi erleichtert.
,,Dafür sind Brüder doch da."
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Destiny, OiSuga ʰᵘᶠᶠˡᵉˢᵗᵃʳ
FanfictionAbgeschlossen (Überarbeitet) Es war schon immer so gewesen. Seit Koshi klein war, hatte er das Gefühl gehabt, dass etwas fehlte. Etwas sehr Wichtiges. Nichts Materielles, nein. Materielle Dinge würden für ihn nie so viel für ihn bedeuten können...