Kapitel 30

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Jacobs Sicht: 

 Ich hatte mich heute mit Amy treffen wollen und nun waren wir beide im Park. Irgendwie musste ich mich ablenken. Da wir heute einen freien Tag hatten, hatten die Jungs alles was vor. Doch Amy wollte sich gerne mit mir treffen. 

Die ganze Nacht hatte ich nicht richtig schlafen können. Das alles wegen gestern und der ganzen letzten Zeit. Ich war echt erleichtert, dass ich es Tony gestern sagen konnte. Es war als wäre eine schwere Last von mir gefallen. Trotzdem waren meine Gedanken so gut wie immer bei ihr.

 Schließlich konnte ich das nicht von einer Sekunde auf die andere vergessen, auch wenn ich ihr jetzt alles gesagt hatte und nun endgültig mit ihr abschließen wollte und auch konnte. Mit der Zeit würde das schon klappen. 

Sie war glücklich, mit Tim und das war mir wichtig. Hauptsache sie ist glücklich. Während wir beide so durch den Park liefen schweiften meine Gedanken immer wieder ab, doch ich versuchte mich krampfhaft auf Amy zu konzentrieren.

 Sie laberte mich voll. Eigentlich fand ich sowas extrem nervig, aber jetzt gerade lenkte es mich ab. Zwar nicht viel, doch wenigstens etwas. 

Wieso konnten meine Gedanken jetzt nicht einmal aufhören zu Tony abzuschweifen?! Amy schien zum Glück nichts zu merken. Wir redeten über alles mögliche. Nach einer Weile blieben wir stehen. Ich blickte ihr in die Augen. Diese wunderschönen grüne Augen. „Ich liebe deine Augen", murmelte ich. Sie lächelte. Oh hatte ich gerade meine Gedanken laut ausgesprochen. Jacob! Das sind Amys braune Augen und nicht Tonys grüne! Naja egal. Es herrschte Schweigen.

 Mein Gesicht näherte sich ihrem, bis meine Lippen dann auf ihren lagen. Amy erwiderte sofort. Alles in mir protestierte, das es falsch war, was ich gerade tat. Doch es lenkte mich ab und ließ mich vergessen. Genauso gut hätte ich in eine Bar können gehen. Das hätte dasselbe bewirkt. Aber nachdem das mit Tony vor gut einem halben Jahr passiert ist, habe ich mir geschworen mich nie wieder so zu betrinken. Das brachte nur Probleme. Zwischendurch unterbrachen wir den Kuss, um zu atmen. Ich hielt die ganze Zeit die Augen geschlossen und genoss die Küsse. Ihre Lippen waren so verdammt weich. Ich fuhr mit meiner Hand durch ihre langen schwarzen Haare. Wenn ich gleich meine Augen öffnen würde, dann sähe ich in ihre wunderschönen, strahlenden, grünen Augen. Ich öffnete meine Augen. „Fuck!" Mensch Tony! Jetzt fängt das schon wieder an. Das ist verdammt nochmal nicht Tony! Was tue ich da eigentlich? 

 „Jacob, ist alles ok?", fragte Amy. Oh ich hatte den Kuss ja unterbrochen. Wieso habe ich sie überhaupt geküsst? Jacob du bist echt ein Idiot! „Äh..Amy..also..tut mir Leid..du hast nichts falsches gemacht...aber...aber es geht nicht. Sorry!", stammelte ich. Ich drehte mich um und ging. Erstmal weg hier, bevor noch mehr passiert.

 Ja ich laufe weg. Weg vor meinen Problemen , anstatt mich ihnen zu stellen. Doch ich muss jetzt erstmal alles überdenken, sonst läuft noch mehr schief. Ich habe schon genug Scheiße gebaut. Jacob du bist nur am Scheiße bauen! Reiß dich doch wenigstens einmal zusammen. Ist das so schwer? Könnte ich vielleicht mal vernünftig sein und Kontrolle über das haben, was ich tue? Es läuft einfach alles schief wegen mir. Wieso? Ich sollte jetzt nach Hause gehen und vielleicht nie wieder rauskommen, dann kann auch nichts mehr passieren. 

Luis's  Sicht: 

 Ich war gerade zusammen mit Bene bei Lia angekommen. Wir standen noch im Flur herum, als die Haustür aufgerissen wurde. Eine völlig fertige und verheulte Tony  kam hereingestürmt. Sie sah uns genauso erschrocken an, wie wir sie ansahen. Doch mein erschrockener Blick wechselte sofort in einen besorgten. Ich ging auf sie zu und nahm sie wortlos in den Arm. Was ist passiert?

 „Tony, was ist passiert?", sprach ich meine Gedanken aus. 

 „Ich...ich kann nicht mehr:" 

 „Beruhig dich erst einmal Tony", meinte Bene. 

 „Dann kannst du alles in Ruhe erzählen, aber natürlich nur, wenn du willst", fügt Lia hinzu. 

 „Ja ist ok", antwortete Tony.

 Während wir uns im Wohnzimmer auf das Sofa setzten, ging Lia in die Küche und machte Tee. Nachdem der Tee fertig war, hatte sich Tony einigermaßen beruhigt. Wer auch immer daran Schuld war, ich würde ihn fertigmachen. Sie begann zu erzählen. 

 „Also heute hat..äh..aso Tim.." 

 „Tim, wusste ich es doch!", unterbrach ich sie, „dieser Idiot..!" 

 „Nein nicht Tim!", rief Tony.

 „Lu, lass sie doch mal ausreden", sagte Bene. 

 „Er meinte gestern, nachdem ich ihm von dem Liebesgeständnis erzählt habe, dass das seinen Entschluss nur noch verstärkt hat und es nicht mehr anders geht. Dann hat er einfach aufgelegt und ich weiß nicht, was er vorhatte", meinte ich aufgebracht. 

 „Moment mal, welches Liebesgeständnis?!", riefen Lia und Bene fast gleichzeitig.  

 „Von Jacob gestern und mit Tim ist alles gut", sagte Tony. 

 „War es Jacob?", fragte ich.

 „Nein..Ja..also..nicht wirklich.."

 „Jacob", seuftzten wir alle drei. 

 „Ja also schon, aber nicht nur er, sondern alles gerade."

 „Und wer ist daran Schuld? Jacob!", meinte ich.

 „Luis beruhig dich mal", sagte Lia. 

 „Sorry ich bin nur wütend, wegen der Scheiße, die hier gerade abläuft. Tut mir Leid." 

 „Ich glaube, Tony sollte mal von Anfang an erzählen, damit wir da mal durchsteigen ok?", meinte Lia. „Ja Schatz, du hast recht", lächelte Bene. „Ja ok", meinte nun Tony und fing an zu erzählen.

Am I your crazy girl? Jacob Rott / Elevator BoysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt