1. Kapitel / Teil 3

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Nach der Schule beeilte Samira sich nach draußen zu kommen. Doch diese Idee hatten anscheinend so einige Schüler gehabt. Alle wollten nachsehen, ob die Limo noch da war und endlich jemand ein- oder ausstieg.

Samira quetschte sich zügig durch die Schüler, ließ sich Haare ins Gesicht fallen und hielt den Kopf gesenkt. An der Straße angekommen schaute sie kurz nach links und rechts und rannte dann hinüber zur Limousine. Am Schultor gab es aufgeregte Rufe.

Der Mann im Frack, der neben dem Wagen stand, öffnete Samira die große Tür.

Samira nickte lächelnd zur Begrüßung, warf ihm ihren Mopetschlüssel zu und stieg rasch ein.

„Hallo!“, grüßte Dragan grinsend.

„Hi!“, antwortete Samia kurz angebunden und goss sich ein Glas Holundersekt ein. Sie trank einen Schluck und schaute beleidigt aus dem verdunkelten Fenster, während etliche Häuser vorbeizogen.

„Warum bist du denn jetzt schon wieder eingeschnappt?“, verlangte Dragan zu wissen.

„Das machst du absichtlich. Immer holst du mich mit irgendwelchen teuren Autos ab, damit auch ja jeder denkt, ich wäre eine reiche eingebildete Tussi, der es Spaß macht, Leute zu erschrecken.“

„Natürlich.“

„Und du hast deinen Spaß. Ich allerdings finde das erniedrigend. Du spielst immer darauf an, dass meine Adoptiveltern nicht mehr so reich sind, weil Mom gefeuert wurde!“

„Ja. Du solltest einfach zu mir ziehen.“

„Niemals!“ Samia schüttete den restlichen Sekt in sich hinein und goss sich nach.

„Sam, willst du dich etwa schon wieder betrinken?“, meint Dragan enttäuscht. Manchmal dachte Samira tatsächlich eine Spur von Sympathie in seiner Stimme zu hören, doch dann war sie wieder verschwunden und sie war sich nicht mehr sicher.

„Mal sehen. Dann kriege ich weniger von deiner beschi...“ Samira beendete das Wort nicht, da sie nicht noch einmal so blamiert werden wollte, wie am heutigen Morgen. Stattdessen sagte sie: „Von deiner Party mit.“

Dragan seufzte und schaute ebenfalls aus dem Fenster.

Als Samira sich allerdings zu sechsten mal eingießen wollte ging er dazwischen und nahm ihr die Flasche aus der Hand.

„So“, beschloss er. „Das reicht. In einer Limousine wird Sekt serviert, damit sich die Leute wohl fühlen und weil Sekt teuer ist und demonstrieren soll, dass der Besitzer des Autos Kohle hat. Nicht, damit Sam die Gelegenheit hat, sich stets und ständig volllaufen zu lassen!“

Samira schob ihre Brauen zusammen. „Das ist doch nicht wahr. Ich bin noch nicht ein mal...“ „Nüchtern aus diesem Auto gestiegen. Genau“, wurde sie von Dragan unterbrochen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 28, 2015 ⏰

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