Kapitel 7

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Blinzelnd schlug ich die Augen auf und saß nur einen Moment später aufrecht in dem... - Sekunde mal, worin hatte ich eigentlich geschlafen? Ich sah an mir herunter und stellte erleichtert fest, das ich immer noch meine eigenen Klamotten trug. Danach fasste ich das Zimmer ins Auge. Es war ziemlich schlicht, aber dennoch geschmackvoll gestaltet. Auf dem Boden lag ein flauschiger Teppich und neben mir stand ein eher langweiliger Nachttisch. Ich stand auf und ging zu einem Mahagonischreibtisch, der vor einem großen Fenster stand. Die Aussicht war hinreißend: Ich was in den Bergen, soviel war klar. Man konnte weit über Wiesen und Wälder sehen und mittendrin schlängelten sich Bäche, die im Sonnenlicht funkelten. Ich wand mich dem Zimmer zu und blickte nach oben, um überrascht festzustellen, dass die Decke bemalt war, was zudem sehr nach Handarbeit aussah. Aber wir waren Zauberer, also... Als nächstes öffnete ich einen Schrank, nur um darin verschiedenste Kleidung zu sehen, die alle meine Größe hatten. Was sollte das? Ich entschied mich, mich aus dem Zimmer zu wagen, und betrat, durch eine ebenfalls sehr schön verzierte Tür, einen kreisrunden Raum mit einer Wendeltreppe. Weiter unten befand sich ein ewig langer Flur, von dessen Ende Grindelwalds Stimme erklang. Das ich hier bei ihm sein musste, hätte mir eigentlich klar sein müssen. "Fürchtet er sich immer noch vor mir?", hörte ich sein lautes Flüstern. "Ihr solltet vorsichtig mit ihm sein, er hat noch Zweifel, ob er sich richtig entschieden hat." Definitiv Queenie! Sie war ihm ja auch verfallen. Ich konnte es ihr nicht verübeln... Trotzdem war ich enttäuscht. Von ihr wie von Credens. Ich hörte Schritte, eine Tür schlagen und öffnete meine einen Spalt. Grindelwald schritt durch den Gang auf Credens zu. "Ich habe ein Geschenk für dich, mein Junge" Er überreichte ihm feierlich einen Zauberstab. "Du wurdest Opfer eines abscheulichen Betrugs. Du wurdest absichtlich verraten von deinem eigenen Fleisch und Blut. Und nachdem er sich erst an deinem Leid ergötzt hat, hat dein Bruder nun vor, dich zu zerstören", erklärte Grindelwald mit sanfter Stimme. Ein Küken, das vor Credens gekauert hatte, trippelte zögerlich auf die ausgestreckte Hand Grindelwalds und er warf es in die Luft, wo es Feuer fing. "Es heißt, in deiner Familie, ein Phönix erscheine jedem Angehörigen, der in großer Not ist." Der Vogel breitete seine Flügel aus und es erschien ein großer Phönix "Es ist ein Geburtsrecht, mein Junge. Genau wie dein Name, den ich dir nun zurückgebe...", er senkte die Stimme "Aurelius. Aurelius Dumbledor. Wir gehen gemeinsam in die Geschichte ein, da wir gemeinsam die Welt neu gestalten." Als ich merkte, dass Grindelwald auf meine Tür zukam, stolperte ich ein paar Schritte zurück und lehnte mich zitternd an die Wand.

"Würdest du mich bitte mal "aufklären?", meine Stimme war kalt und triefte nur so vor Sarkasmus. Für einen Moment sah er leicht verdutzt aus der Wäsche, fing sich aber gleich wieder. "Komm mit, das sollte man nicht hier besprechen.", meinte er und bog in einen kleineren Nebengang ab. Irgendwann nach gefühlt 100 Abzweigungen, öffnete er eine Tür und bedeutete mir, einzutreten. Es war ein kleiner Raum in dem zwei Sessel und ein Sofa vor einem Kamin standen. Grindelwald ließ sich nieder doch ich stellte mich ans Fenster. "Was ist das für ein Ort?", fragte ich nach einer Weile. "Schloss Nurmengard." Es war ja klar, dass sich der feine Herr mir gegenüber mit nicht weniger als einem Schloss zufriedengab. "Was sollte das alles?" Es fiel mir zunehmend schwerer meine Wut zu verstecken, "Kyra, du hast so viel durchmachen müssen. Hier hast du so viel Zeit wie du brauchst. Du kannst einfach mal entspannen!" "Ernsthaft?! Dir fällt keine bessere Ausrede ein? Hältst du mich für so dumm und naiv? Dann hast du dich aber gründlich geschnitten! Also, damit ich mich wirklich klar ausdrücke: Du hältst mich hier fest, ich habe aber kein Interesse daran hierzubleiben!", brach es aus mir heraus. Für wen hielt er sich?! "Nun"- er legte seine Fingerkuppen aneinander - "du hast nicht wirklich eine Wahl, das Schloss ist mit verschiedensten Schutzzaubern versehen, die du nicht passieren kannst. Deswegen kannst du dich auch in und ums Schloss frei bewegen." "Wie großzügig", fauchte ich. "Wo ist mein Zauberstab? Ich will ihn wieder!" "Meinst du den hier?" Er zog meinen Stab aus der Tasche, "du wirst niemandem einen Fluch auf Hals hetzen, verstanden? Deine Magie ist hier sowieso geschwächt und wenn du dich falsch verhältst, bist du den Stab sehr schnell wieder los.", warnte er mich, überreichte mir den Stab und verschwand dann ohne ein weiteres Wort aus der Tür.

Grindelwalds Verbrechen (FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt