Kapitel 6

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Er lachte.
,,Morgen. Wurde auch mal Zeit."
Jack beugte sich zu mir runter und küsste mich lange und zärtlich.
"Hmmm...", machte er.
"Erdbeere mit Kaffee. Lecker!"
Ich lachte und zog ihn mit rein. Die Tür knallte ich mit dem Fuß zu.
,,Was ist denn das für ein Gesicht, schon morgens. So begrüßt man seinen Freund heutzutage? Lächel doch mal, Honey."
Ich sah ihn wütend an.
,,Okay, okay dann wollen wir uns die zwei mal ansehen."
Er legte seinen Arm um meine Taille und wir liefen zusammen in die Küche.
Als wir rein kamen sahen uns drei Augenpaare erwartungsvoll an.
,,Hallo, alle zusammen", sagte Jack und setzte ein wunderschönes Lächeln auf.
Er gab meinem Dad die Hand.
,,Michael", sagte er, immernoch mit einem Lächeln im Gesicht.
Dann wandte er sich an Charlotte.
Er streckte die Hand aus und sah sie fragend an.
,,Charlotte", stellte sie sich vor und lächelte ihn ebenfalls an.
Ich stand ein Schritt hinter ihm und wartete bis das Theater hier endlich fertig war.
,,Und du bist...", fing Jack an Dave gewandt an.
,,Dave", sagte er mit einem kräftigen, tiefen Ton.
,,Dave", wiederholte Jack. ,,Viel Spass mit der. Sie kann manchmal echt zickig werden." Jack zwinkerte ihm zu.
,,Was du nicht sagst", sagte er und grinste Jack an. Jack lachte.
Ich glaubs nicht. Die amüsieren sich hier ja prächtig.
Ich knuffte ihm in die Seite.
,,Pricilla, du weißt doch ich liebe dich."
Er gab mir einen Kuss auf die Schläfe.
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und Jack schlang wieder seinen Arm um meine Taille.
,,Es tut mir leid für die Störung" fing er an.
,,aber ich würde gerne mit Pric heute den Tag verbringen."
,,Das versuchte ich auch Pricilla zu erklären bevor du klingeltest. Charlotte und Dave sind erst gestern hier angekommen und ich dachte wir könnten heute mal was zusammen unternehmen."
Das war doch nicht sein ernst. Ein kleiner Familienausflug. Das kann er vergessen!
Jack wandte sein Blick zu mir. Natürlich könnte er an meinem Gesichtsausdruck sehen, dass ich kurz davor war auszuflippen.
,,Süsse, kannst du vor der Tür auf mich warten. Ich komm gleich nach."
Ich verdrehte meine Augen, sah Dad böse an und machte mich auf den Weg zur Tür.
Ich lehnte es nur an. Ich lief die Stufen runter und betrat das saftig, grüne Gras.
Die Sonne schien und strahlte ihre Wärme auf meiner Haut aus.
Der Tag war wunderschön aber meine Laune war im Arsch. Danke Dad.
Ich versuchte, nicht mehr an all das zu denken und lief rüber zu Mum's Rosenbusch. Mum liebte Rosen. Das waren ihre rote Rosen. Deswegen, passten Dad und ich gut auf sie auf. Ich berührte sie zart mit meinem Zeigefinger.
Sie liebt jede einzelne von euch.
Ich schloss die Augen.
Mum wie geht es dir? Mir geht es echt beschissen, ohne dich weist du?
Ohne dich bin ich am Boden zerstört.
Deine Rosen brauchen dich doch. ICH brauche dich. Ich liebe dich.
Nach einer Weile hörte ich die Haustür zuschlagen und Schritte hinter mir. Ich machte meine Augen auf, drehte mich aber nicht um. Ich betrachtete immer noch die Rosen.
Plötzlich wurde ich hochgehoben und im Kreis gedreht.
,,Hey, was soll das?"
Ich hörte Jack lachen.
,,Lass mich runter du Idiot!"
Mir wurde schlecht.
,,Ich glaub, ich muss kotzen", sagte ich und hielt mir, um es zu verdeutlichen, die Hand vor den Mund.
Bingo. Er ließ mich los und ich taumelte.
,,Ahh..." beinahe wäre ich gefallen, doch Jack fing mich sofort auf.
,,Keine Angst", sagte er und sah mich mit diesem Blick an, der nur für mich galt.
Ich stellte mich gerade hin.
,,Ich werde dich immer auffangen, wenn du hinfällst", sagte er ernst. Dass ist der Junge den ich liebe. Ich war gefesselt von seinen Augen und konnte nich wegschauen.
,,Immer?", fragte ich.
,,Immer", bestätigte er.
Ich küsste ihn.
,,Ich liebe dich", flüsterte ich.
,,Ich dich noch mehr."
Plötzlich wurde sein Blick ängstlich.
,,Musst du jetzt wirklich kotzen?"
Ich lachte und schüttelte mein Kopf.
Er lächelte.
,,Komm, lass uns verschwinden."
Er zog mich an der Hand.
,,Warte!" hielt ich ihn auf.
Er sah mich an.
,,Hat Dad es erlaubt?"
,,Ja klar. Ich habe mit ihm gesprochen."
,,Ach, ja?"
,,Hmm.."
,,Und wie hast du ihn dazu überredet?"
Wir fingen an loszulaufen.
Ich wusste zwar nicht wo wir hin gingen, aber ich lief einfach mal mit.
,,Hay!" Sagte er plötzlich und blieb stehen.
Ich sah ihn verwirrt an.
,,Ich bin Jack", meinte er grinsend und ich verdrehte die Augen.
,,Ich weiß auch dass du Jack bist", sagte ich trocken.
Wir liefen weiter.
,,Aber...wie?" Fragte ich.
,,Sagen wir so. Deine Stiefmutter hat mir dabei geholfen."
Ich boxte ihn gegen den Arm.
Boah. Er sollte damit aufhören sie ist nicht meine Stiefmutter. Naja noch nicht.
Ich seufzte.
,,Okay, okay. Charlotte hat mir dabei geholfen."
,,War ja klar ich sags dir die Frau ist eine Hexe. Sie hat Dad für sich gewonnen und jetzt auch noch dich."
,,Echt? Sie sah garnicht so aus", witzelte er.
,,Also ich habe keinen Besen weit und breit gesehen", fügte er hinzu.
,,Klar, sie versteckt sich hinter einer Maske aus Schönheit und Höflichkeit. Wenn sie erst mal mit Dad verheiratet ist und ihn so ganz um den Finger gewickelt hat siehst du es dann."

Mein StiefbruderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt