𝒔𝒕𝒂𝒓𝒈𝒂𝒛𝒊𝒏𝒈 ~ 𝒂 𝑱𝒆𝒈𝒖𝒍𝒖𝒔 𝒇𝒂𝒏𝒇𝒊𝒄𝒕𝒊𝒐𝒏

Kapitel 2

(POV: James)

Als ich aufwachte fing mein Körper an zu zittern und ich zog meine rote Daunendecke bis unter mein Kinn. Ich hörte meine Freunde laut miteinander reden, doch ich war noch viel zu benommen um irgendetwas wirklich zu verstehen. ,,Warum ist es hier so verdammt kalt?", fragte ich, während ich nach meiner Brille auf dem kleinen Nachtschrank neben meinem Bett tastete. Nachdem ich sie aufgesetzt hatte sah ich Peter und Sirius mitten im Schlafsaal stehen. Peter sah allerdings nicht gerade glücklich aus. ,,Sirius hat die Fensterscheibe zerstört.", beantwortete Remus meine Frage, der in seinem dunkelkariertem Schlafanzug unbeteiligt auf seinem Bett saß. ,,Es war ein Versehen Moony.", meinte Sirius, der nun auf das demulierte Fenster zu ging. Er griff in seine hintere Hosentasche und holte seinen Zauberstab hervor. ,,Reparo!", sagte er und die auf dem Boden liegenden Scherben erhebten sich und bildeten wieder eine ganze Scheibe. ,,So jetzt ist alles wieder gut. Hör auf mich so anzuschauen Wurmschwanz. Es war nun mal ein Versehen.", sagte Sirius in einem desinteressiertem Ton. Peter kam auf uns zu und sah Sirius wütend an. ,,Das war aber meine letzte Rakete von Zonko! Ich wollte sie für unseren Abschluss aufbewahren!", quengelte Peter. Erst nachdem er dies sagte realisierte ich, dass das wirklich unser letztes Schuljahr hier in Hogwarts sein würde. Nach all diesen Jahren die wir hier an dieser Schule gemeinsam verbracht hatten, wollte ich es einfach noch nicht wahrhaben. ,,Zieh nicht so ein Gesicht Krone. Du verdirbst uns noch allen die Laune.", sagte Sirius und ging zu seinem Koffer, den er immer noch nicht ausgepackt hatte. ,,Wir haben gleich Geschichte der Zauberei, also ich denke nicht, dass hier jemand besonders gute Laune hat Tatze.", sagte ich und gähnte laut. Sirius kramte in seinem Koffer und nahm seine Schuluniform heraus. ,,Ich wünsche um ein bisschen mehr Optimismus Krone. Ich habe viele Pläne für dieses Schuljahr. Moony und Ich haben nämlich überlegt-" ,,Er ist schon wieder eingepennt.", unterbrach ihn Peter und deutete auf Remus, der mit angewinkelten Beinen auf seinem Bett lag. Sirius seufzte auf. ,,Weckt ihn bitte auf. Ich gehe jetzt ins Bad, denn ich will heute noch frühstücken.", kündigte er an und ging hinaus durch die Tür. Peter und ich tauschten genervte Blicke aus. ,,Geh ruhig, ich wecke ihn. Wir treffen uns gleich in der großen Halle.", sagte ich und er nickte dankend, denn es war gar nicht so leicht Remus aufzuwecken. Er nahm seine säuberlich zusammengelegte Schuluniform von seinem Bett und verließ den Schlafsaal. Ich streckte mich und stieg aus meinem Bett. Ich sah aus dem Fenster und blickte direkt in die Sonne. Dieses Wetter schrie einfach nach Quidditch.

Nachdem ich Remus mit großer Mühe aus dem Schlafsaal gezerrt hatte, damit wir uns endlich fertig machen konnten, stiegen wir durch das große Portraitloch. Wir wünschten der fetten Dame in dem Gemälde einen guten Morgen und liefen zügig in die große Halle. Dort angekommen sah ich, dass kaum noch Schüler anwesend waren. Wir gingen auf den Tisch der Gryffindors zu und wurden von Marlene McKinnon und Dorcas Meadowes begrüßt, die danach gleich weiter über einen Artikel aus dem Witch Weekly Magazin diskutierten. Remus und ich setzten uns zu Sirius und Peter und nahmen uns schnell etwas zu essen. Ich sah hinüber zu Peter und anscheinend war er immer noch sauer auf Sirius. ,,Wurmschwanz, wir können uns auch neue Raketen am Wochenende in Hogsmeade kaufen.", sagte ich um ihn zu beruhigen. ,,Das war aber die letzte von der Spezial Edition! Die gab es nur letztes Schuljahr zu kaufen!", schrie Peter, sodass ein paar der noch sitzenden Schüler sich nach uns umdrehten. ,,So welche hast du bekommen Peter? Die waren doch total teuer.", hörte man eine uns bekannte Stimme sagen. Lily Evans, das Mädchen in das ich all die Jahre hier in Hogwarts verliebt gewesen war. Meine Gefühle ihr gegenüber waren aber irgendwie unsicher geworden. Ich hatte ihr über die Jahre immer wieder meine Liebe gestanden oder sie gefragt ob sie mit mir ausgehen wollte. Sie hatte mich immer abgewiesen und ständig hatte sie mir gesagt wie arrogant ich doch wäre. Wir vier hatten nämlich ihren damals besten Freund Severus Snape immer zu schikaniert. Ich hatte mich wegen ihr versucht zu ändern und nach einem Vorfall zwischen ihr und Severus hatten wir vier uns mit ihr angefreundet. ,,Evans! Wie schön dich hier zu dieser frühen Morgenstund zu treffen.", sagte Sirius scherzhaft. ,,Nerv mich nicht jetzt schon Sirius, es ist vor acht Uhr.", antwortete sie mit einem leicht gereiztem Gesichtsausdruck. ,,Charmant wie immer." ,,Wie waren eure Ferien?", fragte sie und ignorierte Sirius Aussage. ,,Ermüdend. Ich musste ins St. Mungo, nachdem ich mir nach meiner Verwandlung zwei Knochen gebrochen hatte. Dort hat aber irgendwer die Vorräte an diesem Knochenheilungstrank gestohlen und ich musste länger bleiben. Dazu war ich in einem Zimmer mit einer schlafwandelnden Person. Es war absolut schrecklich!", jammerte Remus. ,,Das kann ich mir vorstellen. Tut mir wirklich leid für dich Remus. Ich hätte dich gerne besucht.", sagte sie mitfühlend. ,,Haben deine Freunde dich nicht besucht?", sie sah uns erwartungsvoll an. ,,Lily, was denkst du von uns? Natürlich besuchen wir unseren besten Freund."; sagte ich ernst. ,,Sie waren aber unfassbar laut. Jeder in dem selben Zimmer wie ich hat mindestens zwei mal gefragt, ob er das Zimmer wechseln kann.", meinte er und sah uns drei finster an. ,,Tja, das ist ihr natürliches Verhalten.", sagte Lily. ,,Nein, die waren alle einfach nur alt und empfindlich.", meinte ich und Peter und Sirius nickten zustimmend. ,,Und was hast du so in den Ferien gemacht Lily?", fragte Remus, da er jetzt noch nicht die Kraft für eine Diskussion hatte. ,,Ich war mit meiner Familie in Frankreich.", antwortete sie. ,,Oh, wie ist es dort?", fragte Peter aufgeregt. Doch wir wurden unterbrochen von Marlene, die zu uns rief, dass wir jetzt lieber zum Unterricht gehen sollten. Ich sah mich um und bemerkte, dass auch niemand mehr in der Halle war. Also versprach Lily uns später von Frankreich zu erzählen und wir rannten los, um noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen.

Nach zwei einschläfernden und äußerst langweiligen Stunden Geschichte der Zauberei, war ich so ausgelaugt, sodass es sich anfühlte, als hätte ich die ganze Nacht durchgemacht. ,,Was haben wir als nächstes?", fragte ich Lily, die neben mir gerade ihre Sachen zusammenpackte. ,,Pflege magischer Geschöpfe.", sie sah mich matt an. ,,Yuhu, noch ein Lehrer, der bei seinen Vorträgen kaum selber die Augen offen halten kann.", sagte sie ironisch zu mir. Ich musste schmunzeln und wir gingen zu Sirius, Peter und Remus, die auf dem Gang ungeduldig auf uns warteten. ,,Krone, du wirst es nicht glauben. Wir werden dieses Jahr in Pflege magischer Geschöpfe nur die Theorie durchnehmen.", sagte Sirius enttäuscht zu mir. ,,Du willst mich doch verarschen oder?", fragte ich und das Lächeln auf meinem Gesicht verschwand. ,,Die Geschöpfe sind wahrscheinlich zu gefährlich.", meinte Lily. ,,Aber Pflege magischer Geschöpfe war nur eines der besten Fächer, weil Professor Kesselbrand uns die Geschöpfe immer mitgebracht hatte.", erklärte ich frustriert. ,,Das Schuljahr fängt ja echt fantastisch an."

Innerhalb dieser zwei Stunden klärte Professor Kesselbrand uns über den dies jährigen Lehrplan auf und wir nahmen Occamys durch. Sie sahen aus wie eine Mischung aus einer riesigen Schlange und einem Vogel. ,,Ist es überhaupt erlaubt Schülern schon am ersten Tag Aufsätze aufzugeben?", fragte Sirius aufgebracht während wir durch einen Korridor auf den Weg zu Zaubertränke waren. ,,Mach nicht immer so ein Drama Sirius. Wir müssen nur zwei Seiten Pergament schreiben.", sagte Lily und versuchte sich ihre roten langen Haare zu einem Zopf zusammen zu binden. ,,Ja genau. Letztes Jahr mussten wir wegen dir einen sechsseitigen Aufsatz schreiben!", erinnerte ich ihn, doch er ignorierte mich und ging in den Unterrichtsraum. Es stank hier ziemlich und mir stieg der Geruch von Schwefel in die Nase. Ich verzog das Gesicht und setzte mich neben Peter in die letzte Reihe. Ich grinste und tippte Remus an, der sich gerade neben mich setzte, und deutete auf Professor Slughorn, der gerade seinen Flachmann in einer Schublade versteckte. ,,Der gute alte Slughorn.", sagte Remus lachend. Slughorn drehte sich zu uns um und begrüßte uns lächelnd. ,,So willkommen, zurück. Heute werden wir uns mit dem Veritaserum beschäftigen.", erklärte er. Peter, Remus, Sirius und ich sahen uns an und wir mussten ein Lachen unterdrücken. Lily, die vor uns saß bemerkte dies und drehte sich sofort zu uns um. ,,Nein, denkt nicht mal dran. Mit Veritaserum ist nicht zu spaßen.", sagte sie streng. ,,Evans, also ein wenig mehr Vertrauen wäre schon nett.", meinte Sirius grinsend. ,,So, Buch Seite 41 und lest euch den Text durch. Danach fangt an ihn zu zubereiten!", sagte Slughorn laut.

,,Euch ist schon bewusst was man mit Veritaserum alles machen kann oder? Die Möglichkeiten!", seufzte Sirius träumerisch. Lily sah ihn gereizt an. ,,Schon gut, ich werde das Zeug nie wieder anfassen Evans.", schob er noch schnell hinterher. Sirius und ich trennten uns von den anderen und wir gingen zum Quidditchfeld. Unser Trainingsplan war dieses Jahr sehr voll, denn in unserem letztem Jahr wollten wir unbedingt noch mal den Quidditchpokal gewinnen. Wir betraten den Umkleideraum und zogen uns unsere Quidditchkleidung an und nahmen unsere Besen. Auf dem Quidditchfeld sah ich unsere Mannschaft, aber tatsächlich noch andere Personen. Die dunkelgrünen Umhänge verrieten mir, dass es die Mannschaft von Slytherin war. ,,Was macht ihr hier? Wir trainieren jetzt, also verschwindet!", sagte ich zornig zu ihnen. ,,Vergiss es Potter. Das ist alles abgesprochen mit den Lehrern.", behauptete der Kapitän von Slytherin mit einem dämlichen Grinsen. Sirius funkelte ihn böse an und ich wusste, dass das hier gleich eskalieren würde. Ich packte ihn am Arm und zog ihn weg von den Slytherins. Ich hatte keine Lust schon am ersten Tag wegen einer Prügelei nachzusitzen. Als wir auf dem Weg zurück in den Umkleideraum waren, kam uns jemand entgegen. Er legte seinen grünen Umhang an. Ich merkte wie Sirius sich neben mir anspannte, als sein Bruder an uns vorbei ging ohne ihn eines Blickes zu würdigen.