KakaNaru

3. Kapitel

Es dauerte nicht lange und wir erreichten die Insel. Die Sonne war bereits dabei unter zu gehen und hinterließ einen wunderschönen Anblick. Der gesamte Himmel hinterließ ein rötliches bis orangenes Farbmeer, dass sich im Wasser deutlich spiegelte. Es war wunderschön.

Kakashi setzte einen Fuß auf die Insel und ließ mich runter. Dann packte er mein Handgelenk und zog mich mit sich.

,, Mahan Kakashi Sensei! Ich kann selber laufen!", maulte ich, lachte aber.

Auch Kakashi lachte leise. Wenn wir beide alleine waren, lachte er ziemlich oft. Es hörte sich schön an. Sein Lachen.

,, Das glaube ich dir sofort. Aber du wirst dich verlaufen, wenn ich dir nicht den Weg weise."

Der Jonin schenkte mir ein sanftes Lächeln, dass selbst unter seiner Maske zum Vorschein kam. Ich seufzte und ließ mich von meinem Sensei mit ziehen. Ich konnte nicht leugnen, dass sich die kühlen Finger des silberhaarigen gut anfühlten. Und ich war froh, dass er mich durch diesen Wald gezogen hatte. Denn ich hätte mich garantiert schon mehr als ein Mal verlaufen. Kakashi kannte mich einfach viel zu gut.

Nach einigen Minuten, die wir durch den hellen und dichten Wald gelaufen waren, kamen wir an einer Art Lichtung an, auf der ein kleines Häuschen aus Holz stand. Die Sonne war bereits völlig unter gegangen und Sterne zeichneten sich am Himmelszelt und schienen mit den Lichtern des Holzhauses um die Wette zu leuchten.

,, In der Hütte wohnt ein älterer Mann, der uns für einige Zeit die Hütte überlassen wird. Es hat zwar nur ein Zimmer, so das wir es uns teilen müssen, aber es wird uns vorerst als Unterkunft dienen.", erklärte Kakashi.

,, Naja, das wäre ja nicht das erste Mal. Nicht war, Sensei?", lachte ich leise und sah ihn erwartungsvoll an.

,, Stimmt. Und Wehe, du schnarchst wieder die Nacht durch. Beim letzten Mal habe ich kein Auge zu getan."

Vorwurfsvoll sah er mich aus seinem freien Auge an, was mir ein verlegendes ,Hehehe' entlockte. Ich konnte ja nichts dafür, dass ich schnarchte.

,, Ist gut, Sensei Kakashi. Nun lass uns rein gehen, hier draußen wirds langsam kalt!"

Motivierend packte ich Senseis Hand und lief mit ihm auf die Hütte zu. Ich stand vor der Tür und wollte gerade klingeln, als er meine Hand zurück hielt.

,, Warte. Die Stirnbänder sollten wir abnehmen. Der Typ mag keine Ninjas. Tsunade hat dem Typen erzählt, dass ich dein Vater bin. Also, lass es auch glaubwürdig rüber kommen. Okay, Naruto?"

,, Okay.", flüsterte ich und öffnete den Knoten meines Stirnbandes.

Dann nahm ich es langsam von der Stirn und steckte es in die kleine Vordertasche meines Rucksackes. Kakashi tat es mir nach. Dann ließ er mich klopfen.

Fast schon sofort öffnete sich die Tür und ein nett wirkender, alter Mann öffnete die Tür. Er hatte graues Haar und einen kleinen Bart, der ebenfalls eine Graue Färbung hatte. Er war klein, machte aber keinen Anschein krank zu sein. Er schien sogar recht fit.

,, Ihr seit also die Urlauber, ja? Nun kommt herein! Das Essen steht schon auf dem Tisch.", verkündete er und machte uns Platz zum eintreten.

,, Danke, aber das war doch nicht nötig, wererter Herr.", wehrte Kakashi ab.

,, Haha und ob es das war! Ihr seht ja richtig Mager aus. Und übrigens; Nennt mich Rimao.", stellte er sich vor.

,, Nett Sie kennen zu lernen, Rimao. Ich bin Kasashi und das ist mein Sohn, Nagato.", stellte er uns vor.

Es kostete einiges, dass ich vor Lachen nicht los prustete. Die Namen glichen unseren originalen so sehr. Da musste irgendwann ein Zusammenhang auffallen.

,, Ahh, coole Namen. Woher kommt ihr denn? Magst du mir das beantworten, Nagato?", fragte er nun an mich gewannt.

Scheise. Woher sollte ich wissen, woher wir kamen? Ich hätte sogar fast Konoha gesagt, so verzweifelt war ich. Aber Kakashi hielt mir rechtzeitig den Mund zu.

,, Aus einem anderen Land. Aus China. Dort ist es sehr schön, müssen Sie wissen.", antwortete er hastig und sah mit seinem nicht zugekniffenen Auge zu mir.

Ich hielt seinem Blick stand, denn es war ja nicht meine Schuld, dass er mich und nicht Kakashi gefragt hatte. Ich sah ja auch einfach besser aus.

,, Sagen Sie mir mal, Kasashi, woher die Narbe an Ihrem linken Auge kommt?", brach Rimao die Stille.

Scheise. Wenn der Typ weiter so viel fragt, müssen wir uns alle unsere Antworten zu jeder Frage notieren, damit wir auch wirklich nichts verwechseln!

,, Das ist eine sehr private Frage, die ich dementsprechend nicht beantworten möchte. Ich hoffe, Sie verstehen das?"

Rimao nickte.

,, Natürlich verstehe ich das. Ich kann gut verstehen, wenn Menschen ihre Privatsphäre wollen. Deshalb werde ich gleich schon aufbrechen. Muss sowieso morgen schon in Sunagakure sein. Den Kazekage dort besuchen."

Wenn der Typ keine Ninhas mochte, was wollte er denn dann von Gaara? Ihm seinen Biju ebenfalls weg nehmen? Unwillkürlich ballten sich meine Hände zu Fäusten, als ich an damals dachte. Dort hatte Akatsuki seine Finger im Spiel gehabt. Nur um sich Gaaras Biju zu eigen zu machen. Diese Dreckskerle. Wenn ich nur daran dachte, spürte ich eine Wallung der Wut in mir.

,, Naruto, beruhige dich. Sonst haben wir gleich noch den Kyuubi am Hals.", zischte Kakashi mir zu und das so leise, dass ich selber kaum ein Wort verstand.

Ich atmete tief ein und aus, konzentrierte mich auf andere Gedanken. Meine Wut legte sich und ich verdrang Akatsuki in die letzte Ecke meines Gehirns. Jetzt setzte ich ein breites Grinsen auf.

,, Entschuldigen Sie der Herr, ich hatte eine ziemlich unangenehme Erinnerung.", entschuldigte ich mich.

Wow. Seit wann hatte ich gelernt, so freundlich und sachlich zu sprechen?! Das kannte ich überhaupt nicht von mir.

,, Alles in Ordnung.", wank (?) Rimao ab und fügte hinzu: ,, Aber deinen Vater scheint das mehr als nur zu beunruhigen."

Ich sah zu Kakashi und merkte, dass er sich verspannt hatte. Nur durch genaues hinsehen konnte man erkennen, dass er sich etwas in Kampfposition gestellt hatte. Mist. Was machte man mit einem Vater, der total neben der Spur war? Umarmte man diesen?

Ach was solls. Ich probiere es einfach., beschloss ich und trat auf Kakashi zu.

Ich schlang meine Arme um seinen muskulösen Körper und drückte mich an ihn. Mein Sensei versteifte sich automatisch, legte dann aber einen Arm um mich. Dieser drückte mich näher an den silberhaarigen Jonin und ich wurde unsicher, genoss die sanfte Berührung aber.

,, Es tut mir Leid, Dad. Aber du kennst mich und meine Aggressionen ja.", sagte ich und löste mich von ihm.

Er sah mich unsicher an, nickte dann aber.

,, Okay, wie dem auch sei, ich bin dann mal weg! Adieu!", mit diesen Worten packte der Alte seine Reisetasche und verschwand in die Dunkelheit.

,, Was sollte das gerade?", zischte mir der Hatake zu, als der Mann außer Hörweite war.

,, Eine Vater-Sohn-Umarmung, was denn sonst? Ich weiß ja nicht mal, was man mit einem Vater macht und so eine Rolle drängt man mir auf! Egal wer von euch allen dafür verantwortlich ist, ich hasse denjenigen dafür! Man hätte mir ja wenigstens vorher erklären können, wie man sich bei seinem Vater verhält! Aber man schien es ja als nötiger zu sehen, mir solch wichtige Infos zu verschweigen!", meckerte ich beleidigt und verschenkte die Arme vor der Brust.

Kakashi seufzte.

,, Es tut mir leid, Naruto. Ich hätte... Das vorher bedenken müssen."

Jetzt hätte ich eigentlich irgendwas beruhigenes sagen müssen, aber ich war gerade zu wütend. Ich stapfte vor die Tür, während ich ein ,, Ja, hättest du" von mir gab. Gott ich war so undankbar.