5th: brandt

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[6/11/21]

Julian Brandt, Fußball,
boyxgirl
Für Consti_schmid_fan007 ; mrs_chilwell und justHelenex

Ich stellte die dampfende Tasse Tee wieder auf das kleine Tischchen vor mich und klappte die Seite meines Romans um, der langsam auf Fahrt kam und nicht mehr aus den Händen zu legen war. Konzentriert scannte ich Seite für Seite und griff dabei immer mal wieder nach der Teetasse und genoss auch einen kleinen Keks, den ich mir neben meine Tasse gelegt hatte. Die Stunden flogen förmlich an mir vorbei, als es plötzlich klingelte und ich so aus meinem Leserhythmus, aus meiner eigenen Welt, gerissen wurde. Ich blickte auf und zuerst sah ich auf die Wanduhr, die über dem Fernseher hing, nur um festzustellen, dass es schon acht Uhr war. Damit gab es allerdings immer noch keinen Grund, warum jemand bei mir klingeln sollte, weswegen ich irritiert aufstand. Ich legte das Buch beiseite und trottete zur Tür, welche ich aufzog, nur um von einem heftigen Windstoß erwischt zu werden.

"Wow", stöhnte ich und blinzelte einige Male, um die Tränen loszuwerden, die mir durch die Kälte in die Augen gestiegen waren. Als ich wieder alles einigermaßen klar sehen konnte, erkannte ich Julian, der vor mir stand und einen nicht wirklich zufriedenen Eindruck machte.

"Hey Babe", murmelte er niedergeschlagen.

"Hey", grüßte auch ich ihn und trat sogleich aus dem Türrahmen, damit er eintreten konnte, denn ganz offensichtlich brauchte er gerade meine Gesellschaft. Ich hatte kein Problem mit Julians spontanen Auftreten, so lange es nur er war.

"Deine Schwester da?", wollte er wissen, aber ich schüttelte sofort den Kopf. Ich lebte gemeinsam mit meiner Schwester hier in Dortmund in einem kleinen Appartement, da es sich preislich mehr gelohnt hatte, als dass ich auf dem Campus oder in einem Wohnheim lebte, vor allen Dingen, weil Clara schon arbeitete. Aber Clara hatte für die ersten zwei Adventswochen frei und war mit einigen Freundinnen nach Spanien geflogen, weswegen bei mir gerade sturmfreie Bude war.

"Okay", murmelte Julian und entledigte sich seiner Jacke und seiner Schuhe. Ich hing ersteres für ihn auf und folgte ihm dann ins Wohnzimmer.

"Immer noch das Hundebuch?", wunderte er sich und deutete auf das Cover meines Weihnachtsromans, welches den Fokus auf einen kleinen Hundewelpen gelegt hatte, mit einer Weihnachtsmütze auf seinem Kopf. Alle meine Freunde, inklusive Julian, machten sich stets darüber lustig, dass das Buch eher einem Kinderroman, als einem YA Roman glich, aber ich fand die Geschichte von einem Hundewelpen, der Weihnachten rettete nun einmal passend zu dieser Jahreszeit und das obwohl ich wusste, dass sie absolut kitschig war.

"Halt die Klappe", brummte ich bloß schmunzelnd und warf mich dann auf die Couch. Julian ließ sich auch neben mich fallen und krabbelte direkt in meine Arme, kuschelte sich an mich und seufzte erst einmal erschöpft.

"Was ist los mit dir?", fragte ich dann, während ich ihm durch die Haare strich.

"Alles und nichts. Ich bin einfach demotiviert, weil sich die Situation beim BVB nicht bessern will und heute ist einer von den Tagen an denen mich das besonders wurmt, weißt du?"

Ich nickte, denn ich wusste, was er meinte. Julian und ich waren nicht erst seit gestern zusammen und dementsprechend wusste ich, wie sehr seine fehlende Spielzeit an seinen Nerven und Emotionen kratzte, was mir jedes Mal aufs Neue wehtat. Ich kraulte ihm durch die Haare, was mein Freund mit einem leisen Schnurren kommentierte und sich noch dichter an mich schmiegte. Er fing an mich nach meinem Tag auszufragen und ich erzählte ihm von dem Nachmittag, den ich mit meiner besten Freundin in der Uni erzählt hatte und ich erzählte von den ganzen Arbeiten, die ich vorbereiten musste und von Kleinigkeiten, die sonst noch passiert waren. Ich fragte nach seinem Tag, aber dazu wollte Julian nichts sagen.

Fußball & Formel 1 Adventskalender OS 2021 || boyxboy(xboy); boyxgirl ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt