Her Universe

Unklarheit

Lina 

Nachdem Riza mich Zuhause abgesetzthatte, war ich noch ratloser und irritierter aus vorher. So war esauch kein Wunder, dass ich keine fünf Minuten nachdem die Tür zuging, Vincent am Telefon hatte. „Ich glaube es nicht, unserMauerblümchen, die Vernunft schlechthin, schläft mit dem Wolf derSchule, obwohl du selbst sagtest, du willst nicht nur ein Betthasesein? Erzähl mir alles, wie kam es dazu?" tönte es sichtlichverwundert aus dem Höher. Ich begann Vincent von dem Abend zuerzählen, meiner Idee in der Schule, das Autokino, der Sex und dasEssen danach. „Warte mal – Riza, die Riza, die Eisprinzessin,Wolf der Schule, Herzensbrecher Riza Tysson ist mit dir essengegangen, NACHDEM sie hatte was sie wollte?" kam es ganz ungläubigvon meinem besten Freund. „Ja wenn ich es dir doch sage",unterbrach ich seine Verwunderung, „Es war schön und es warvertraut, auch wenn es neu und beängstigend ist."

Einige Zeit telefonierten wir noch,doch ich kam auf keinen grünen Zweig mit meinen Gedanken. Ichversuchte zumindest zu denken, doch mein Unterleib pulsierte und meinKörper war durchaus zufrieden. Nur mein Geist war es eben nicht.Vincent merkte das ich daran zu knabbern habe und wir sprachen unsab, um noch einen Cocktail trinken zu gehen. Der Abend war noch Jung.

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In unserer Stammbar dem „Lightfever"angekommen fühlte ich mich direkt wohl. Ich bekam meinen Mojito undVincent seinen Sex on the Beach, der zugegebener Maßen deutlichbesser aussahh als mein Cocktail es tat. „Lass mich probieren,bitte!" schnorrte ich Vincent an, in der Hoffnung er würde denCocktail vielleicht sogar mit mir tauschen, aber stattdessen nahm erden Strohhalm meines Cocktails und stecke ihn in seinen, „Jetztkönnen wir ganz brüderlich teilen." lachte er laut und nahm einenSchluck aus dem Getränk. Ich tat es ihm nach und muss sagen ich habedies vermisst. Vincent und ich haben uns damals in der Grundschulekennengelernt. Er ist wie ein Bruder für mich geworden, vor allemnachdem ich erfuhr, dass er adoptiert war. Und trotz dergeschwisterlichen Gefühle scheinen wir optisch ein ganz anderes Bildabzugeben. Nebeneinander sitzend, einen Cocktail teilend, dass sichunsere Wangen schon berühren, doch das störte mich nicht.Mittlerweile wünsche ich mir, es hätte mich gestört, denn wirspürten ein Blitzlicht auf uns gerichtet und dann war es auch schonzu spät. „Hey, was soll das?!", sprang Vincent auf, aber da wares bereits zu spät. Die Person war weg und wir einfach nur irritiertzurückgelassen. Doch das sollte nicht von langer Dauer sein, dennwas am nächsten Tag auf mich zukam, machte aus meinem persönlichenChaos, eine Tornado der Gefühle.