Her Universe

Drang nach Schmerz

Lina 

Wir ließen den Abend verstreichen undich übernachtete bei Vincent, damit wir uns am nächsten Taggemeinsam auf den Weg zur Schule machen konnten. Ich genoss es beiihm und seiner Pflegefamilie zu sein. Auch sie, haben mich bereitsaufgenommen wie eine Tochter.

Wir machten uns am Morgen fertig,frühstückten eine Tasse Kaffee und Brötchen und fuhren in seinemAuto zur Schule. Heute fühle ich mich wohl, ich hatte extra meinegute Kleidung eingepackt um heute in der Schule trumpfen zu können.Mal wieder eine schwarze Highwaist, einen schönen lockeren Dutt unddazu ein beige Farbendes Oberteil, welches sich eng an meinem Körperanschmiegt. Wir lachten, als wir aus dem Auto ausstiegen, sind schonden ganzen Morgen in alten Erinnerungen vertieft. „Und dann – unddann," versuchte Vincent aus dem lachen herauszukommen „Dann hastdu ihr die Fischstäbchen einfach ins Gesicht geworfen. IN DERSCHULKANTINE mit 9 Jahren", ich stieg in sein lautes beherztesLachen ein. Ja Frau Winslow konnte ich noch nie ausstehen, ein Glückbin ich diese Frau los.

Wir machten uns in das Schulgebäudeund auf dem Weg bekamen wir nur grinsende, freundliche Blicke. „HeyVinc, Friendzone gebrochen?" lachte Michael, ein Freund von uns.„Wie meinst du das?" Fragen wir gleichzeitig irritiert. Auch aufMichael warf sich Irritation in sein Gesicht. „Naja, dieses Fotohier.. Ich dachte -" Er zeigte uns sein Handy und scheiße! JA dasah falsch aus. Eng aneinander, lachend aus dem selben Glas trinkendals hätte man ein fantastisches Date gehabt. „Es ist online, dieganze Schule hatte es schon gesehen. Hier auf dem Blog derSchulseite, der Autor ist aber unbekannt." sagte Micheal immerleiser, betroffen von seiner Dummheit uns nicht erstmal selbst zufragen.

Und dann plötzlich schoss es mir inden Kopf. „Vincent, ich MUSS mit Riza reden, scheiße ich wollteihr doch beweisen, dass es sich lohnt und kein Drama machen!" Wirliefen in unseren ersten Kurs des Tages, vor der Tür standen Riza,Chris und zwei anderen Leute, die ich nur vom sehen her kannte.„Meine Chance, geh schon mal vor" stupste ich Vincent an.

„Riza, hättest du einen Moment fürmich?" fragte ich so Charmant wie möglich, ich muss sagen, dassich heute so gut aussah nah mir ein wenig die Nervosität vor Riza,sie selbst sah nämlich immer hinreißend aus.

Und sie fühlte sich noch vielHinreißender an.

Ich muss bereitswieder in Gedanken versunken sein, denn sie holte mich in dieRealität zurück. „Ich hab das Foto gesehen. Ist das eigentlichein Spiel von euch beiden? Polyamore oder was? Ich habe dir gesagtich bin keine Affäre und was machst du? Sagst mir du bist single unddann sehe ich dieses scheiß Foto! Ich dachte ich wäre das Miststückhier, haben wir etwa die Rollen getauscht Lina?" fragte sie ganzruhig, an der Wand angelehnt. Ihre Freunde sind bereits gegangen, eshatte

ein Blick von ihrgebraucht und sie wussten wir wollen alleine sein.

„Riza, Vincentist mein bester Freund, irgendjemand hat das Foto gemacht, ichwill nur dich, verdammt." Oh nein. Nein, nein nein, das habeich nicht gesagt, doch scheinbar schon, denn es schlich sich einGrinsen über Rizas Gesicht. „Ach, du willst mich Lina? Wofür?"fragte sie und ich merkte es jetzt wie nah wir uns gegenüberstanden,Sie zog mich eng zu sich und wir schauten uns tief in die Augen.

Diese verdammt mysteriösen Augen

„Ich möchte esdir beweisen, das sagte ich dir bereits und ich gebe nicht auf. Ichwerde DICH kennenlernen. Alles von dir und ich weiß du willst dichdem nicht entziehen!" Sie grinste. Sie grinste einfach nur und dannsagte sie etwas, etwas von dem ich nicht dachte das es passierenwird.

„Okay Lina, duwillst mich? Du weißt nicht mal wer ich bin!" sie wurde währendihres Sprechens immer rasender und wütender, ja, da ist die Riza dieich kenne. „Ich zeige dir gerne wer ich bin, du willst schmerz? Duwillst leid?" flüsterte sie mittlerweile nur noch, doch ihre Handschlang sich eng um meinen Hals und unsere Lippen waren nurMillimeter voneinander entfernt. „Dann zeige ich dir wie dieserSchmerz in mir aussieht." ich spüre ihre Lippen und ihre Wortedirekt an meinem Ohr.

Etwas, das sich so gut anfühlt,kann unmöglich falsch sein.