Kapitel 2 ~ In dem wir dem männlichem Geschlecht begegnen

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Da kam ein Junge auf sie zu. Er hatte einen Anzug an. Seine Hose und sein Jacket sahen wie eine Zuckerstange aus. Seine Schuhe und sein Hemd waren weiß. Sein Zahnpastalächeln verwirrte Milena.

Es störte sie nicht, wenn Leute oft lächelten, doch seines wirkte aufgesetzt, viel zu fröhlich, zu weiß, zu gezwungen. Doch das konnte nicht von seiner sonstigen Attraktivität ablenken. Er besahs eine natürliche Schönheit, perfekt geformtes Gesicht, kristall klare blaue Augen, volle Lippen und Haare, die fast schon übernatürlich weich wirkten. Vielleicht war seine Nase ein klein wenig schief, aber wer wollte schon Erbsen zählen.

Es war.... Schönheit auf den ersten Blick. Noch nie hatte sie so einen schönen Kerl gesehen. Und Bizeps hatte er auch noch.

Auch wenn er gut aussah, so fand sie sein starren doch langsam unangenehm. Aber sie würde ganz bestimmt nicht das Gespräch anfangen, schließlich war er auf sie zugekommen. Unbehagen schlug in Entnervung um und der Junge sagte immer noch nichts, er lächelte nur.
Aus seinem Verhalten ergaben sich zwei mögliche Schlussfolgerungen für Milena: Entweder er war sehr schüchtern oder der Kerl wollte sie für dumm verkaufen.

Und dann endlich nuschelte er aus seinen Zähnen hervor: "Kann ich aufhören zu lächeln?"
Sie schauten ihn komisch an und antwortet: "Ja." Seine Gesichtszüge entspannten sich und er sah natürlich aus.

"Hatte er die ganze Zeit nur auf eine Erlaubnis gewartet, das Lächeln sein lassen zu dürfen", fragte sich Milena etwas ungläubig. Der Junge kam ihr von Minute zu Minute sonderbarer vor.
Die Frage: "Wieso?" rannte durch ihren Kopf, doch war sie sich unsicher, ob sie die Antwort des potenziellen Verrückten überhaupt hören wollte.

"Willkommen im Land des Süßem. Wie du bemerkt hast gibt es bei uns besondere Regeln:
Erlaubnis um aufzuhören zu können zu lächeln.

Freundlicher Umgang mit allen Bewohnern des Landes. Das Essen der Wege, Straßenbeleuchtungen und der Behausungen von Bürgern dieses Landes ist strengstens verboten. Aber fühl dich frei alle restlichen Zuckerwaren zukosten." Er endete seinen kurzen Vortrag mit einem Lächeln, das sie an seinen anfänglichen Gesichtsausdruck erinnerte, gequelt und aufgesetzt, aber vielleicht war er einfach nur nicht einer der anschaulichsten Lächler.

"Achja und ich heiße .. öhm ... Ben ... "Er grinste. Sie schaute ihn mit großen Augen an.

Unangenehme Stille. Erwartete er jetzt wirklich von ihr, dass sie kurz nachdem sie aus heiterem Himmel in diese Süßigkeitenwelt gepurzelt ist, was alleine schon an einen Traum erinnerte und somit aus ihrem Leben gerissen wurde in eine für sie unbekannte Welt, mit ihm einfach Small Talk halten würde? Die einziege andere Erklärung für all dies hier die sie finden konnte, beinhaltete das Verrückt werden ihrerseits. Milena setzte sich darauf fest, dass ihr die Idee eines Traumes besser gefiel, als die Möglichkeit, dass sie verrückt wurde. Also einfach mitspielen. "Ähm... Hallo, Ben. Mein Name ist Milena."

"Das klingt nicht sehr zuckerrich. Nenn mir einen anderen Namen..."
Er lächelte noch mehr, wenn das überhaupt möglich war.

Wo sollte sie da anfangen. "Zuckerrich", was für Wörter sie im Schlaf erfand. Und dann der Kommetar zu ihrem Namen. "Nicht sehr zuckerrich?" Sie hatte sein bizarres Verhalten nun wirlich lang genug ertragen. Vorher war sie vielleicht einwenig verwirrt gewesen und ein ganz kleines bisschen verängstig, aber jetzt war sie empört.

"Nicht zu unserem Land passend. Lord Marzipan ist böse und tötet jeden der hier nicht hinpasst. Ich möchte dir nur helfen. Ich will nicht, dass du stirbst!"




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