Szene 4: Mord

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„Karael Bachiel. Wir bitten dich ins Direktorat zur kommen", ich sah auf. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in mir breit. In der Klasse war es still geworden.

Verwundert sah ich zu Professor Bethor. Er zuckte mit den Schultern. Langsam begab ich mich auf den Weg zum Direktorat.

Das Gefühl verlegte sich in meinen Bauch, ich hörte meine Schritte nicht mehr. Die Welt um mich schien verstummt zu sein.

„Was ist passiert?", fragte ich, als ich dem Direktor gegenübersaß.
Er holte tief Luft.

„Es waren drei Dämonen, er hatte keine Chance- ", seine Stimme brach und starrte auf ein Stück Pergament vor ihm.

„Dein Vater ist ermordet worden."

„M-mein Vater ist...", ich wollte den Satz nicht fertig sprechen, ich wusste, wenn ich das tun würde, würde es realer werden als es ohnehin schon war. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, unwillkürlich wurde meine Sicht verschwommen. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und begann zu schreien.

Ich weiß nicht wie lange ich im Büro saß und weinte. Es fühlte sich wie Stunden an. Jedes mal wenn ich dachte, dass ich mich beruhigt hatte, wurde ich erneut von zu vielen Gefühlen überwältigt und begann erneut zu weinen.

Direktor Rasyn schickte mich nicht nach draußen. Er reichte mir lediglich ein Taschentuch, wenn ich eines brauchte.

Schließlich hatte ich keine Tränen mehr übrig und war lediglich ein schluchzendes Elend.

„Es gibt noch etwas, was ich dir sagen muss."

Ich bemerkte, dass er meine Mutter nicht erwähnt hatte. Sofort wurde mein Kopf von möglichen, schrecklichen Bildern gefüllt.

„Die Dämonen suchen dich. Sie wissen, dass du der neue Phönix bist."
„Ok", es war das einzige Wort welches meinen Mund verließ. Ich stand auf, keine Sekunde länger würde ich es hier aushalten.

„Was ist mit meiner Mama?", fragte ich, als ich schon in der Tür stand.
„Sie lebt."

Ich rannte nach draußen, es hatte angefangen zu regnen. Wie lange war ich in bei Direktor Rasyns Büro gesessen?

Mein Papa war tot.
Mein Papa war tot.
Mein Papa war tot.
Mein Papa war tot.
Mein Papa war tot.
Mein Papa war tot.
Mein Papa war tot.
Mein Papa war tot.
Mein Papa war tot.
Mein Papa war tot.
Mein Papa war tot.

Der Regen fiel auf meine Haut, innerhalb weniger Sekunden war ich durchnässt und begann zu zittern. Für wenige Sekunden herrschte in meinem Kopf Klarheit. Kein Gedanke machte sich in diesen wenigen Sekunden in meinem Kopf breit.

Schließlich kehrte ich in mein Zimmer zurück. Nonaka und Márcia lagen auf Nonakas Bett.

„Wieso musstest du zum Direktor?", fragte Nonaka.

Mein Körper wurde bei ihren Worten schwer, meine Brust begann zu ziehen und schmerzen.

Die beiden sahen mich erwartungsvoll an.

„Mein Papa ist ermordet worden", mein Mund schien sich von selbst zu bewegen. Ich hatte es getan, hatte die Worte selbst ausgesprochen. Damit hatte ich sie zu meiner Realität gemacht. Dann sank ich zu Boden, während sich die Gesichter meiner Mitbewohnerinnen vor Schreck weiteten.

Szenen ohne größeren KontextWo Geschichten leben. Entdecke jetzt