Szenen ohne größeren Kontext

Szene 14: Sentry

Mit einem Mal verstummten die Zivilisten. Jemand neues war erschienen. Crux musterte die Person vor ihm.

Sie war kleiner als er, hatte kurze, silberne Haare mit schwarzen Strähnen und trug lockere, dunkle Kleidung. Bis auf den gelben Gürtel, an dem eine blaues Gefäß hing, war das Outfit nicht sehr auffällig.

Doch Crux hielt sich mit einem Kommentar zurück. Es ging eine gewisse Macht von seinem Gegenüber aus.

„Nun, wir wollen doch nicht, dass jemand zu Schaden kommt", die Stimme war weich und tief, fast einlullend.

„Wer bist du?", fragte Crux und bemerkte sofort, wie seine Freunde ihn seltsam von der Seite ansahen.
„Sentry."

Crux wurde schlecht. Da traf er eine weltbekannte, und wenn Berichten zu glauben war, gefährliche Person, ohne sie zu erkennen.

„Crux Abyss, nicht wahr?", fragte Sentry.
Er nickte.

„Ich würde gerne im Auftrag der drei Asteroiden mit dir sprechen."
„Wieso mit mir?"
„Wir verfolgen dasselbe Ziel, triff mich in einer Stunde bei den Ruinen", Sentry warf einen Blick zu Ricn und Vöity.

„Ihr könnt natürlich auch mitkommen."

Crux sah seine Freunde an. Ricn schien ratlos zu sein, doch Vöity starrte Sentry wütend hinterher.

„Das ist eine Falle", sagte Vöity sobald die drei außer Sichtweite der Menschenmassen waren.
„Wie kommst du darauf?"
„Die drei Asteroiden arbeiten genau so. Mein letztes Team-" Vöity machte eine kurze Pause.

„Sie haben denselben Fehler begangen. Nur sind wir nicht auf Sentry getroffen, sondern auf ihre Vorgänger."
„Was kann Sentry?"
„Ich kenne nur Gerüchte, doch, diese blaue Hülle an dem Gürtel, enthält angeblich das Schwert der Dämmerung."

Crux antwortete nicht sofort. Er legte seine Hand auf seinen eigenen Schwertgriff und überlegte.

„Willst du dich denn mit Sentry treffen?", fragte Ricn.
„Ja, ich will mir das Angebot anhören. Ich brauche nur noch einen Fluchtplan."

Vöity schnaubte, doch ihnen war bewusst, dass Crux Meinung nicht mehr zu ändern war.

Sentry wartete tatsächlich bei den Ruinen. Das blaue Gefäß hing nicht mehr an dem Gürtel, sondern stand neben Sentry.

„Wie schön, dass du kommen konntest."
„Dein Angebot?", fragte Crux.
„Natürlich, alles der Reihe nach. Wir, die drei Asteroiden, werden euch dabei helfen, den Schlüssel der Verdammnis zu zerstören, wenn ihr euch als würdig erweist."

„Das haben wir bereits, wie viele Reisende kennt ihr, die es mit den Bestien der Melodien, den Bringer der Stürme und den sechs Ankeli aufgenommen haben?"

„Wir stehen über ihnen allen," Sentrys Blick verfinsterte sich.

„Du und deine Freunde, werdet im Einzelkampf gegen uns drei antreten. Dies wird in den nächsten drei Tagen passieren. Die erste Runde beginnt jetzt", mit einer fließenden Bewegung griff Sentry nach dem blauen Gefäß und öffnete es.

Ein Leuchten ging von dem Inneren aus.
Eine lange, schmale, gerade Klinge umhüllt von Licht kam zum Vorschein. Sie wurde von einem Griff gehalten, der mit äußerst seltenem, bronzefarbenem Leder umwickelt war. Die Parierstange hatte auf jeder Seite einen verzierten Adlerflügel. Ein dicker Knauf war mit vergoldeten Futtern verziert.
Das Licht um die Klinge verschwand. Sie selbst hatte keine aufwendigen Verzierungen und nur die sich ständig ändernden goldenen, blauen und orangen Farben wiesen auf seine magische Natur hin.

Crux zog sein Schwert.