Szene 11: Liebesgeständnis

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„Hey, Lukas? Kann ich nachher mit dir reden?"
„Gerne", mein Herz raste. Rue hatte nie wirklich von sich aus mit mir geredet. Die nächsten zwanzig Minuten zogen sich wie Kaugummi dahin.

Schließlich verließ ich zusammen mit Rue das Universitätsgebäude. Neben uns war die vierspurige Straße. Ich hatte diese Straße noch nie so sehr wie jetzt gehasst.

„Was wolltest du?", fragte ich, nachdem wir die Straße hinter uns gelassen hatten. Wir folgten dem Fluss.

Rue zögerte einige Momente.

„Ich denke, ich bin in dich verliebt", sagte er, so ruhig, als würde er über das Wetter reden.
„Wie bitte?", meine Stimme überschlug sich, ähnlich wie meine Gedanken. Bevor Rue antworten konnte, redete ich weiter.

„W-woher auf einmal? Ich dachte, weil... du m-mich im Februar bereits abgelehnt hattest."
„Keine Ahnung. Es ist einfach passiert", Rue sah mich lächelnd an. Er strahlte soviel Ruhe aus, wieso war ich derjenige von uns beiden der nervös war?

„Ich denke, ich finde dich hübsch", sagte er nach weiterem Schweigen.

Ich blieb wie angewurzelt stehen, bevor Rue sich mit verwirrtem Gesichtsausdruck zu mir umdrehte.
„Du findest mich hübsch?", fragte ich, schockiert. Diese Aussage irritierte mich, aus unkenntlichen Gründen, mehr als das vorherige Liebesgeständnis.
„Sollte ich nicht?", fragte er.

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