Kapitel 1

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Nami musste schmunzeln, sie wusste, dass Ruffy es nicht mochte, wenn irgendjemand hier saß. Und sie war sich auch ziemlich sicher, dass er wusste, dass sie ihre Nachtwache öfters hier oben verbrachte, aber er hatte nie irgendetwas diesbezüglich zu ihr gesagt.

Ruffy. Er war in ihren Gedanken wie so oft, wenn sie hier saß und Nachtwache hielt. Drei Jahre war sie jetzt schon mit ihm und den anderen Strohhüten unterwegs. Sie liebte die Crew und ihr Piratenleben, auch wenn ihre Reisen nicht immer einfach waren, vor allem für Ruffy. Trotz allem bereute sie nichts.

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Sie erinnerte sich an den Moment, an dem sie das erste Mal diese Schwarzen Augen von ihm sah, als seine Schiff neben ihrem landete. Sie schloss sich ihm und Zorro dann auch für kurze Zeit an. Als sie auf Lysops Insel gegen Black kämpften, merkte Nami zum ersten Mal wie viel Ruffy für seine Freunde riskierte. Es beeindruckte sie sehr.

Ihre Reise führte sie weiter auf das Baratie zu Sanji. Sie musste schmunzeln bei dem Gedanken, dass Ruffy das Restaurant so zerstört hatte, dass er eigentlich sein Leben lang die Schulden hätte abzahlen müssen. Doch Nami hatte zu diesem Zeitpunkt schon die Entscheidung getroffen sich von ihren neuen Freunden zu trennen und sie somit zu verraten. Bei dem Gedanken schosse ihr Tränen in die Augen, sie wusste, dass sie damals keine andere Wahl hatte, aber es tat ihr immer noch leid, dass sie damals einfach so gegangen war.

Sie hatte keine Ahnung wie viel Zeit bei ihr zu Hause verging, bis die 4 bei ihr auftauchten. Ruffy wollte ihr helfen, obwohl sie ihn nie um Hilfe gebeten hatte, sie hatte ihre neuen Freunde verraten und trotzdem wollten sie sie retten.

„Dieses Tattoo. Alles war um sonst. Alles. Es wird mich immer an ihn erinnern. Es muss weg. Es muss einfach weg."

Also nahm ich das Messer in die Hand und stach einfach auf meinen Arm ein. Ich spürte keine Schmerz.

„Arlong" „Arlong" „Arlong" „Arlong" „Arlong" „Arlong" „Arlong" „Arlong" „Ar..."

Ich spürte, wie jemand meine Hand festhielt. Als ich mich umdrehte erblickte ich Ruffy, der meine Hand wieder los lies, als das Messer runterfiel.

„Was willst du? Du weißt gar nichts. Du hast ja keine Ahnung was vor acht Jahren auf dieser Insel passiert ist."

„Nein, da hast du recht", hört ich ihn sagen.

„Das geht dich doch alles überhaupt nichts an. Hab ich dir nicht gesagt, dass du verschwinden sollst."

Er sollte gehen, auf der Stelle. Doch das tat er nicht.

„Ja, dass hast du gesagt."

„Dann hau jetzt ab. Hau endlich ab. Du hast hier nichts verloren. Los verschwinde endlich. Hau ab. Hau ab. Hau ab. Lass mich in Ruhe."

Er sollte gehen. Ich hatte es nicht verdient das er mir hilft. Aber er wollte nicht gehen, er stand da und wartete. Wartete auf die Worte, die er hören wollte.

Unter Tränen drehte ich mich zu ihm um und flüsterte: „Ruffy. Bitte hilf mir."

Er antwortete nichts. Sondern nahm nur seinen Strohhut vom Kopf und setzte ihn mir auf. Lief dann zu den anderen und schrie so laut, dass es jeder hören konnte: „Na klar helf ich dir."

Ruffy würde mir helfen, alle meine Freunde würden mir helfen, obwohl ich es nicht verdiente.

Plötzlich fielen mir die Worte ein, die Ruffy sagte als ich mich ihm anschloss: *„Aber wehe du fasst meinen Hut an."*

Erst jetzt wurden mir seine Worte bewusst. Er hatte mir seinen größten Schatz anvertraut, als Zeichen unserer Freundschaft. Ich spürte wie sich erneut Tränen in meinen Augen sammelten.

Dieser Moment war besonders für Nami und sie überlegte manchmal, warum Ruffy ihr seinen Hut damals gegeben hatte. Sie hatte ihn danach noch öfters bekommen, obwohl es Ruffys größter Schatz war. Sie schloss ihre Augen, die Erinnerung an den Tag damals, als sie von Ruffy gerettet wurde, kam wieder hoch.

Ich sah zum Arlong Park hoch. Ruffy war da drin, alleine mit Arlong. Plötzlich flog ein Schreibtisch aus dem Fenster. Ich erstarrte.

„Bitte Ruffy."

Er musste es einfach schaffen.

Aber konnte das wirklich? War das nicht mein Schreibtisch, das war doch das Fenster meines Zimmers. Ruffy zerstörte mein Zimmer.

Mir schossen Tränen in die Augen „Danke Ruffy."

Immer mehr Trümmer flogen durch die Luft. Dann begann es wortwörtlich Karten zu regnen. Alle Karten, die ich in meiner Gefangenschaft zeichnen musste. All die schlechten Erinnerungen wurden gerade mit einmal zerstört.

Plötzlich hörte ich seine Stimme. „Nami, ich hab dein Zimmer total zerstört, ich habs für dich getan."

Dann brach der gesamte Arlong Park komplett in sich zusammen.

„Ruffy!" Ich schrie so laut ich komme.

Es durfte ihm einfach nichts passiert sein. Er musste leben. Er musste gewonnen haben.

Dann erhob sie jemand aus den Trümmern. Bitte Ruffy. Sei am Leben. Ich brauche dich doch. Und ja er war es, er stand da und sah zu mir. Die Welt um uns herum schien stillzustehen.

Bis er tief Luft holte und meinen Namen schrie „Naaaaammmmiiii! Du gehörst zu uns, ist dir das jetzt klar!"

Ich musste schluchzen: „Ja", all die Gefühle, die ich diesem Moment spürte, schienen mich förmlich zu übermannen.

Nami schaute auf ihre Hände. Nach dem Tod ihrer Mutter musste sie viel durchmachen. Sie musste Arlong dienen und versuchen ihr Dorf frei zu kaufen. Nur um dann zu erfahren, dass alles eine Lüge war und Arlong das Dorf nie freigeben wollte. Das war der Moment an dem Nami nicht mehr wusste, was sie machen sollte und einfach nicht mehr leben wollte. Und dann, dann kam Ruffy und rettete nicht nur ihr Dorf und sie, sondern auch ihre Seele. Ruffy schenkte ihr neue Lebenshoffung und ein Leben als Piratin. Er konnte dieses Loch was Belle-mère und die Gefangenschaft hinterlassen hatten, füllen. Und dafür war sie ihm unendlich dankbar.

Runami - The Kings CompassWo Geschichten leben. Entdecke jetzt