In den darauffolgenden Jahren erlernte er die Kunst des Weiterführens, den Umgang mit dem Kyoketsu-shogen. Die Verteidigungskunst kombinierte er mit seinem neuen Sehsinn, sodass er die Angriffe wahrnahm und sofort ablenkte, bevor sie ihn trafen. Mit seiner Waffe erhielt er eine Reichweite, mit der er entfernte Gegner verwunden oder entwaffnen konnte, doch die Klinge am Ende war ebenfalls eine hervorragende Nahkampfwaffe.
Schläge und Tritte, sowie andere körperliche Angriffe erlernte er durch scharfes Beobachten. Heimlich schaute er beim Training der anderen Furien zu und studierte ihre Bewegungen.
Mit fünfundvierzig entwickelte er schließlich seine Giftzähne und sein erstes Gift. Dieses testete er an einem Hasen im Wald aus, den er jagte und erlegte.
Ein Jahr später erfolgte dann seine erste Häutung. Er warf seine Haut ab und schwarze Schuppen kamen hervor. An diesem Tag schloss er sich im Trainingsraum ein und verbrachte die Stunden, bis es endlich zu Ende war. Die Angst, dass diese bleiben würden, saß tief – doch sie verschwanden in seinem Körper, wanderten unter die darunterliegende Hautschicht, sodass sie nicht sichtbar waren. Doch er wusste, sie waren dort.
Loren half ihm währenddessen, sich zu verstecken und seine Hautfetzen im Schmiedefeuer zu entsorgen. Ohne ihn hätte er wahrscheinlich dieses Alter nicht erreicht.
Als er achtundvierzig war, nahmen die Spannungen in der Kolonie zu. Die Furien hatten mit einem verfeindeten anderen Dämonenclan einen Krieg begonnen, weshalb sie aufrüsteten. Doch es stellte sich heraus, dass sie den Feind unterschätzt hatten. Auf diesen Abend waren sie nicht vorbereitet gewesen. Es war am späten Nachmittag, als sie angriffen. Zahlreiche Dämonen fielen in das Dorf ein.
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Keuchend schreckte Cypher hoch, als er die Schreie und das Geräusch von Metall auf Metall hörte. Er war in seinem kleinen Kämmerchen auf dem Dachboden. Ohne zu zögern, rannte er über einen Durchgang zur Schmiede und in den geheimen Trainingsraum. Dort hatte er eine Kiste mit seinem Kampfanzug, den er vor einem Jahr von Loren geschenkt bekommen hatte, und seinem Kyoketsu-shoge.Er zog sich den schwarzen Anzug über und befestigte seine Waffe aufgerollt an seinem Gurt. Dann rannte er nach oben, um seinen Lehrmeister zu suchen. Er fand ihn nicht und Angst überkam ihn. Mit tiefen Atemzügen beruhigte er sich und suchte mit seinen Schlangensinnen nach ihm. Er hatte eine einzigartige Note, die er auf etwa einhundert Meter sogar wahrnehmen konnte.
Sofort rannte er in die Richtung, aus der er seinen Geruch wahrnahm – direkt hinter das Haus. Kaum war er dort, sah er, wie Loren sich gegen drei Angreifer mit Waffen wehrte. Er lenkte sie so gut es ging ab, doch er war bereits verletzt. Wo ist Ilyria? Warum beschützt sie ihn nicht?
Cypher rannte zu den Angreifern und trat einem den Fuß weg. Für einen Moment waren sie abgelenkt, sodass er aus der Pattsituation entkommen konnte. Doch die Angreifer fingen sich schnell. Ein Dolch schoss auf Cypher zu und er wich aus, doch nicht schnell genug. Dieser erwischte ihm an der rechten Wange und durchschnitt die Halterung seiner Augenklappe.
Loren schrie und trat den Gegner. Kurz darauf wurde es hektisch und Cypher roch Blut. Blut, das Loren gehörte. Einer der drei hatte ihn mit seinem Schwert im Bauch erwischt und zog die Klinge zurück, sodass der Choronta-Dämon keuchend auf den Boden sank.
Es war wie in Zeitlupe. Nein. Sie werden ihn töten. Sie würden die einzige Person, die ihm etwas bedeutete, töten. In diesem Moment fauchte seine innere Furie und seine Schlange zischte, auch wenn diese sich sonst nie regte.
Er stieß eine Mischung aus Fauchen und Zischen aus und die Gegner schauten ihn überrascht an, sahen seine Augen. Mit fließenden Bewegungen entwaffnete Cypher einen Angreifer und ehe diese sich versahen, waren sie bereits von dieser Klinge durchdrungen. Ohne diesen Beachtung zu schenken, hob Cypher Loren hoch und trug ihn zum Haus. Er hatte in den letzten Jahren zahlreiche Muskeln aufgebaut und war auch gewachsen, doch der Dämon war schwer.
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Cypher - ein schicksalhafter Blick (BAND 4) ✅️
Fantasi„Wie ist dein Name, Lämmchen?", fragte eine sinnliche Stimme. Für einen Moment zuckten Aarons Mundwinkel. Faszinierend. Ich habe noch nie ein so schönes Wesen gesehen, doch letztendlich ist er auch ein Dämon. Ein Monster. »»...