Part III
- Christmas Day –
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24. Dezember 2020
Arthur
Aufwachen war seltsam. Auf seinen Beinen lastete ein unbekannter Druck und auch sonst fühlte er sich irgendwie, wie gefesselt. Die Ursache dafür war schnell gefunden. Marcus klammerte sich im Schlaf, wie ein kleines Klammeräffchen an ihn.
Sofort beschleunigte sich sein Puls, als ihm aufging, dass sie noch näher beieinander lagen, als am Abend.
Der Neuseeländer atmete ganz regelmäßig. Tiefe Züge, die beim Ausatmen seine Haut trafen, einen warmen Hauch hinterließen und ihm Gänsehaut bescherten. Marcus war ihm näher, als jemals zuvor und er würde eher sterben, als diese Nähe aufzugeben. Der rechte Arm des Kiwis lag über seinem Bauch und krallte sich dort auch in sein T-Shirt, ebenso war es dessen rechtes Bein, dass seine eigenen fixierte, während der Kopf, wie auch schon in der Nacht, nach wie vor die schützende Sicherheit seiner Halsbeuge bevorzugte.
Noch nie in seinem Leben hatte er sich so wohl gefühlt, wie an diesem Morgen beim Wach werden, zumindest nachdem ihm klar geworden war, woran seine Unfähigkeit sich zu bewegen lag. Ganz vorsichtig versuchte er sich ein wenig anders zu positionieren, was jedoch absolut zum Scheitern verurteilt war.
Marcus' Gesicht rutschte dabei etwas tiefer, prompt stieß der Kiwi ein paar süße Schnarchlaute aus.
Darüber musste er leider Gottes lachen und dadurch wiederum bebten seine Schultern, was das Aufwachen des Älteren in Gang setzte.
„Beobachtest du mich etwa beim Schlafen", brummte sein Gast kaum verständlich und er drückte ohne darüber nachzudenken einen Kuss auf dessen Kopf.
Erstarrte danach und war froh, dass der Kiwi sich noch in einer Art Dämmerzustand befand.
Einzige Reaktion auf seine unbedachte Geste war wieder ein leises Brummen.
„Ich beobachte dich nur, weil du mich quasi als Geisel hältst."
„Fuck", fluchte Marcus sofort, war schlagartig wach und rückte von ihm ab, „Du hättest mich doch einfach wegschieben können."
„Hätte ich", stimmte er zu und fröstelte leicht.
Ohne den anderen direkt neben und auf sich, war es sofort kalt. Das gefiel ihm nicht.
„Und warum hast du nicht?", wollte der Neuseeländer neben ihm wissen und er bekam nicht so ganz zu fassen, was da in dessen Tonfall mitschwang.
Ein bisschen hörte sich diese Frage in seinen Ohren ja hoffnungsvoll an, aber das machte ja mal gar keinen Sinn.
„Weil ich dich nicht wecken wollte", entschied er sich für einen Teil der Wahrheit.
Sagen, dass der andere süß im Schlaf war und er es genossen hatte, ihm so nah sein zu dürfen, tat er nicht.
„Trotzdem...", nuschelte Marcus nun kläglich, „Nächstes Mal schieb mich einfach weg. Ich bin manchmal echt übergriffig im Schlaf, was das angeht."
„Wie meinst du das?", musste er einfach nachhaken und hatte absolut nichts gegen diese sogenannten Übergriffigkeit einzuwenden.
„Das ich Nähe suche", flüsterte der Kiwi fast etwas beschämt.
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Under the Christmas Tree
RomanceAn Weihnachten alleine sein? Das geht ja mal gar nicht! Findet zumindest Arthur, als ihm auffällt, wie traurig sein Ferrari Akademie Kollege Marcus doch ist. Der junge Neuseeländer sitzt in Europa fest. Dank Corona ist sein Heimatland abgeriegelt. K...