4. Der Stalker

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Am Clubraum angekommen rannte ich direkt in Yuri hinein, der den Raum gerade verlassen wollte. Durch den Aufprall taumelte ich etwas zurück, doch er hielt mich am Arm fest damit ich nicht umfiel. „Hoppla, alles gut?" Verwirrt schüttelte ich den Kopf und wurde von ihm in den Raum gezogen. „Akira, was ist los? Du siehst ja völlig verstört aus", fragte Itome der nun direkt hinter Yuri stand. Das war das erste Mal, dass ich ihn überhaupt reden hörte. Seine Stimme war ziemlich leise, er war aber für mich dennoch zu verstehen. Ich schaute mich kurz im Raum um. Es waren nur noch Yuri, Itome, Akemi und Shikatani da. „Jemand war in meinem Zimmer, meine Sachen wurden durchwühlt und überall liegt meine Kleidung verteilt." „Bist du dir ganz sicher?", fragte Akemi. „Ja, heute Morgen war alles ordentlich, als ich den Raum verlassen habe." „Alles klar, ich hol die anderen. Wartet solange hier, dann gehen wir zusammen zu deinem Zimmer und schauen uns das an." Schon war Akemi verschwunden. Yuri zog mich am Handgelenk zum Sofa und setzte sich zusammen mit mir darauf. Er tätschelte mir wie so oft den Kopf und wiederholte immer wieder, dass alles gut wird. Itome kam zu uns und setzte sich gegenüber. „Weißt du wie der Kerl reingekommen ist?" Ich nickte und antwortete ihm: „Das Fenster war offen, als ich das Zimmer betrat. Heute Morgen hatte ich es aber geschlossen, bevor ich zur Schule gegangen bin. Außerdem..." Ich machte eine Pause und sah zu Boden. Yuri quetschte mein Kinn zwischen seinem Daumen und Zeigefinger ein und drückte meinen Kopf wieder nach oben, sodass ich ihn ansehen musste. Ich legte meine Hand auf seine und redete weiter: „Schon gut, ich sag's euch. Ich hatte bereits öfter das Gefühl, dass jemand in meinem Zimmer war." Er schaute mich überrascht an, das konnte ich sogar trotz der Sonnenbrille, die er immer trug, erkennen. „Warum hast du denn nicht früher etwas gesagt", fragte Itome schockiert. "Meistens hab ich es als Einbildung abgetan, aber nach dem heutigen Vorfall ist es eindeutig, dass jemand an meinen Sachen war." Die Tür flog auf und sofort standen Tamura, Kashima, Tono und Akemi im Raum. „Gehen wir", sagte Akemi und somit führte ich die Jungs zu meinem Zimmer.

„Hier sieht es echt chaotisch aus. Aber sag mal Kleiner, bist du sicher, dass es hier nicht immer so aussieht?", fragte Tamura und sah sich um. „Tut es nicht, schließe nicht von dir auf andere." „Ich bin total ordentlich, klar?", antwortete er laut, grinste aber. „Ja, ja, wer's glaubt", neckte ich ihn weiter, ging an ihm vorbei und lachte leicht. Plötzlich packte er mich von hinten, zog mich an ihn heran und raunte mir ins Ohr: „Soll ich es dir beweisen?" Yuri stand auf einmal vor mir und zog mich aus seinen Armen: „Das ist nicht der richtige Moment dafür, Tamura..." Zu meiner Überraschung ließ er das mit einem Nicken so stehen. Yuri und Tamura hatten wirklich eine besondere Beziehung zueinander. „Weißt du schon ob irgendwas fehlt?", fragte Tono. Meine Wangen liefen rot an als ich antwortete: „Naja, einiges an Unterwäsche fehlt...Und diese hatte ich schon getragen und zur Schmutzwäsche geworfen." Die Farbe wich aus seinem Gesicht: „Ernsthaft? Was ist das für ein perverser Kerl?" „Du scheinst da einen Stalker zu haben, Akira. Aber mach dir keine Sorgen, wir werden diesen Typen schon schnappen", sagte Akemi aufmunternd und lächelte mir zu. Ich bedankte mich bei den Jungs und verabschiedete sie, nachdem sie ihre Untersuchungen beendet hatten.

Nur Yuri und ich standen jetzt noch in meinem Zimmer. Er begann als erster zu reden: „Ich weiß, dass du kein Junge bist, Akira. Sag, hast du hier irgendwas, was darauf schließen lässt, dass du ein Mädchen bist?" Ich schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein, hab ich nicht. Es schien mir von Anfang an zu gefährlich. Woher wusstest du es, Yuri? Hab ich mich durch irgendwas verraten?" Er grinste und schüttelte den Kopf: „Nein, dein Verhalten als Junge ist tadellos. Auch so wie du jetzt aussiehst, gehst du problemlos als Junge durch, obwohl du etwas schmächtig bist. Ich erkenne sowas einfach, das war schon immer so." Erleichtert atmete ich auf: „Zum Glück ist es nur dir aufgefallen, danke, dass du es keinem gesagt hast." „Kein Problem, irgendwann frag ich dich auch nach dem „warum", aber nicht heute. Der Tag war ereignisreich genug. Hoffentlich schnappen wir diesen Stalker bald. Gute Nacht, Akira und vergiss unseren Deal nicht." Den letzten Satz sagte er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht und verschwand gleich darauf aus meinem Zimmer. Idiot, dachte ich und schüttelte lächelnd den Kopf.

Yarichin B**** Club (Yuri Ayato x Oc x Yui Tamura)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt