10. Krank

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Der Sonntag verging wie im Flug. Wir unternahmen nicht gerade viel, was aber auch daran lag, dass das Wetter meinte kurzfristig komplett schlecht zu werden. Ich war auf der einen Seite froh darüber, auf der anderen nervte es mich. Immerhin war Felix da und wir hatten eigentlich vorgehabt mit ihm etwas zu unternehmen. So also blieben wir in der Wohnung. Die Jungs zockten, ich schrieb meine Projektarbeit weiter und zusammen möchten wir dann gegen später. Es war sogesehen ein ruhiger Sonntag.
Am Abend schrieb ich noch mit Rewi um etwas für die folgende Woche auszumachen, dann widmete ich mich ebenfalls dem Film wie es Ju und Felix taten. Mein Interesse hielt sich allerdings in Grenzen.

"Hey, nicht jetzt schon einschlafen", Ju stieß mich leicht in die Seite.
"Oh... Sorry. Bin einfach nur müde gerade." Ich gähnte und hielt mir die Hand vor den Mund.
"Man sieht es dir auch an." Er lächelte.
"Also, wenn ihr wollt, dann können wir auch ins Bett gehen?" Felix richtete sich neben mir auf.
"Oder ich bringe einfach deine Schwester ins Bett und wir schauen den Film zu Ende?", schlug mein Freund vor.
"Klingt nach einer guten Idee", meinte ich sofort und sprang auf.

Direkt bereute ich es auch. Mein Kreislauf war so runter gefahren, dass ich erstmal mit Schwindel zu tun hatte. Sekunden später konnte ich erst zu Ju sehen.

"Du kümmerst dich Morgen um Felix, wenn ich weg bin?"
"Logisch. Wir gehen zum Haus. Rezo wird auch da sein. Wird ein cooler Nachmittag. Oh, und wenn du nach Hause kommst bestellen wir essen? Okay?"
"Klingt sehr gut", ich nickte sofort, dann sah ich zu meinem Bruder. "Gute Nacht, Felix."
"Nacht, Nacht, Kris." Er winkte mir grinsend zu.

Ich nickte nur noch mal, dann lief ich ins Badezimmer um mich fertig zu machen. Julien war keine zwei Minuten später bei mir. Er umarmte mich von hinten und küsste mich am Hals.
Ich lächelte nur während ich meine Zähne putzte.

"Hab ich dir schon gesagt, dass ich froh bin wenn das ganze Drama mit deinem Studium vorbei ist?", fragte er leise.

Ich lachte nur.

"Okay. Ich bin auch froh, wenn wir wieder alleine sind, auch wenn ich deinen Bruder echt gerne habe. Es ist einfach nicht das selbe." Ju legte seinen Kopf auf meine Schulter.
"Ich weiß was du meinst", nuschelte ich und spülte meinen Mund aus.
"Wann bist du bei Rewi?"
"Am Donnerstag." Ich lächelte kurz. "Warum?"
"Muss planen. Willst du selber fahren?"
"Das schauen wir dann... Würdest du mich jetzt bitte ins Bett bringen?" Ich drehte mich zu ihm um, umarmte ihn und grinste leicht dabei.

Julien erwiderte das Grinsen nur. Einen Moment später lagen seine Lippen auf meinen. Sanft zog er mich näher. Alles in mir spielte wieder verrückt. Es war wirklich erstaunlich wie sehr ich nach all der Zeit immer noch auf ihn reagierte.

"Ich bleib auch nicht mehr lange im Wohnzimmer. Versprochen", murmelte Ju als er mich hochhebte und ins Schlafzimmer trug.
"Hoffe ich doch", ich zog ihn nochmal an mich als ich auf dem Bett saß. "Ich liebe dich."
"Ich liebe dich erst recht", er lächelte mich an und küsste mich sanft. "Schlaf gut, Schatz."
"Mhm, du nachher auch", ich fuhr ihm nur kurz noch durch die Haare, dann ließ ich ihn los.

Zehn Minuten später sank ich in einen tiefen Schlaf...
...aufgeweckt wurde ich wieder, weil es mir schlecht ging. Als ich auf die Uhr saß war es halb 5. Eigentlich noch viel zu früh, aber mit dem Gefühl in mir war an Schlaf nicht mehr zu denken. Ich kochte regelrecht. Ungeschickt befreite ich mich von Julien und griff nach meiner Wasserflasche auf dem Nachtkästchen. Mir war schwindelig und das Wasser half auch nicht dagegen.

"Krystal? Ist alles okay?"
"Ich glaube ich werde krank", ich drehte mich zu Ju.
"Lass mal sehen", er umfasste mein Gesicht und legte eine Hand auf meine Stirn. "Du fieberst..."
"Mist..." Ich schnappte nach Luft.

Im nächsten Moment befreite ich mich von ihm und sprang ins Badezimmer. Wieder übergab ich mich, und wieder fühlte ich mich nicht wirklich besser.
Und es zog sich. Ich sagte sogar meinen Kommilitonen ab. Heute würde ich keinen Fuß vor die Tür setzen.
Also verbrachte ich den restlichen Tag im Bett, fühlte mich krank wie selten zuvor und versuchte einfach alles zu verschlafen. Wenigstens hatte ich meine Ruhe, weil ich Ju tatsächlich überredet hatte, dass er mit Felix zum Haus gehen sollte. Besser ging es mir dadurch zwar nicht, aber die Stille war beruhigend.
Erst am Abend stand ich überhaupt auf und setzte mich mit den anderen beiden an den Tisch um wenigstens ein bisschen was zu essen.

"Hey, hast du Julia's Video schon gesehen?", fragte Felix mich aufgeregt, als er gerade sein erstes Stück Pizza verdrückt hatte.
"Was? Das Musikvideo ist schon online?"
"Nein, Julia hat einen Blog hochgeladen. Ist ziemlich cool geworden", Julien beruhigte mich direkt.
"Cool. Muss ich mir nachher mal ansehen", ich nickte leicht und kaute weiter an meinem Stück herum.
"Solltest du. Ich bin richtig neidisch, dass du dabei sein durftest. Das ist echt eine Ehre." Felix seufzte.
"Ist gut für unsere Tanzschule. Deshalb hab ich es gemacht... Und ich kann Julia ziemlich gut leiden." Ich zuckte nur mit den Schultern.

Eine halbe Stunde später lag ich mit meinem Tablet auf der Couch und sah mir das Video an. Ju streamte und Felix zockte wieder. Je länger ich allerdings das Video ansah desto weniger gefiel es mir. Julia hatte es zwar nur ganz kurz erwähnt, dass sie mich über Julien kannte, aber ich erkannte Potenzial, dass Leute darüber reden würden. Da es mir allerdings immer noch nicht wirklich besser ging legte ich das Tablet einfach zur Seite, vergrub ich unter der Decke und versuchte wieder zu schlafen.
Ich bemerkte auch nur noch wie Julien mich irgendwann aufdeckte und vorsichtig ins Schlafzimmer trug. Das war alles was ich noch von dem Tag mitbekam, dann war schlief ich tief und fest.

986 Wörter

Guten Abend meine liebsten Kekse 🤍
Ich hoffe sehr euch gefällt dieses Kapitel. Lasst mir gerne Rückmeldung da. Ich freue mich darauf. An der Stelle auch ein RIESEN DANKESCHÖN an alle treuen Leser*innen. Es freut mich, dass dieses Buch noch gelesen wird, trotz langer Pause. Reguläre Updates wird es leider nicht geben, aber ich sehe schon das Ende (Keine Angst, es wird noch einige Kapitel geben. :3)
Bleibt gesund!
xoxo eure Luna 🤍

20. December 2023

Stay With Me | Julien BamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt