Marriage Issues

Prolog

-Rose-

„Nein."
„Doch!"
„Daisy, N E I N!"
„Aber..."
„Nichts aber! Das ist genauso eine bescheuerte Party wie jede andere und ich muss noch..."
„Du musst immer irgendwas!"
„Weil ich einen Job habe!"
„Ich auch!"
„Professionelles Partygirl ist kein Beruf."
„Mit genügend Follower schon." Sie quengelte und warf ihre Haare zurück.
Ich seufzte und schwieg erstmal. Wenn ich ganz viel Glück hatte würde sie das Interesse verlieren und auflegen.
Also öffnete ich nur stumm eine Email, leitete sie an meine Sekretärin weiter und überprüfe zum achten Mal die PowerPoint für das Meeting am Montag.
Leider verlor meine selbst ernannte beste Freundin nicht das Interesse.
„Du kommst!" befahl sie tonlos und ich musste aufpassen nicht zu lachen, als ich ihr strenges Gesicht auf dem Bildschirm meines Handys sah.
Schmunzelnd sah ich wieder auf meinen Computer und öffnete meinen Kalender.
„Hör zu auf der Party werden lauter beliebte Influencer sein und du suchst doch jemanden, der dein Image aufbessert!" erklärte mir Daisy und sah dann äußerst zufrieden mit sich selbst aus.
„Da hat sie recht." sagte Jack und beteiligte sich damit das erste mal an unserem Videochat.
Er sah allerdings immer noch nicht auf. Sein Blick klebte konzentriert an mehreren Bildausdrücken in seinen Händen, die ihm nicht zu gefallen schienen.
Ich gab nach. Vielleicht hatten die beiden ja wirklich recht und laut meinem Kalender hatte ich eh keine Termine vor Montag.
„Drei Stunden, mehr nicht."
Daisy quickte. 
„Wir sehen uns da! Ich schreib dir alles wichtige! Bis dann ihr Süßen!" damit legte sie auf.
Resigniert seufzte ich und rief nach Marie, meiner Sekretärin. Sofort steckte sie ihren Kopf durch die Tür und strahlte mich an. Ihre blonden Locken ließen sie wie einen Engel wirken, was ihre fröhliche Aura perfekt unterstrich.
Ich sagte ihr sie solle für heute Schluss machen und für Montag irgendwelche Snacks besorgen, am besten welche die sie mag, weil die eh keiner isst. Marie nickte und ließ ihre Locken hüpfen, dann schloss sie die Tür wieder.
Dann mal los, dachte ich mir und begann mein tägliches Abreise Protokoll.
Computer aus, alle Blätter weg sperren, Geschirr in die Küche bringen, Laptop einpacken und schließlich mit der Jacke im Arm und der Tasche in der Hand den Raum verlassen.
Ich sah kurz zurück. Nicht zu fassen wie viel mir dieses Büro bedeutete. Stolz lächelte ich und zog die Tür ins Schloss.