-Rose-
Als ich den ersten Stripper sah, begann ich stark daran zu zweifeln, dass ich hier jemanden treffen würde der mein Image aufbessern könnte.
Der Schuppen zu dem mich Daisy schickte lag am Rande der Stadt und man hörte schon von weitem den Bass der Musik. Die gesamte Straße wurde nur durch ein einziges Haus in bunten Farben ausgeleuchtet. Der Platz vor eben diesem Gebäude war komplett vollgeparkt und ich war erleichtert, dass ich mit dem Motorrad gekommen war.
Daisy und Jack warteten bereits am Eingang. Jack mit dem Handy in der Hand, Daisy mit zwei Typen am Arm.
„Da ist sie ja!" quickte sie und sprang wie ein kleines Kind auf und ab. Ihre Begleiter wippten automatisch mit, wie zwei Hullamännchen.Ich begrüßte beide und lief mit Jack neben mir hinter Daisy und ihrer Männer-Sammlung (jetzt waren es drei, keine Ahnung wie sie innerhalb drei Sekunden den dritten eingesammelt hatte) her. Kurz ließ ich meinen Blick zu Jacks Bildschirm gleiten.
„Sind das die Bilder für deine Cooperation?" fragte ich und war mir ziemlich sicher die Bilder auch heute morgen im Videochat gesehen zu haben.„Ja" knurrte er und hielt mir das Gerät hin.
„Der Kunde hat fast keine Vorlagen gegeben und gibt kein Feedback zu den Entwürfen. Er sagt nur das er sich etwas anderes vorgestellt hat. Ja was denn?!" beschwerte er sich.„Keine Arbeit!" Daisy nahm ihm das Handy weg und baute sich breitbeinig vor uns auf.
„Ihr zwei..." sie sah streng von einem zum anderen. „...werdet heute verdammt nochmal Spaß haben! Ob ihr wollt oder nicht!"
„Wir wollen nicht" sage ich und suche Bestätigung bei Jack, der mit trotzigem Blick seinem Handy nachtrauerte.Zehn Minuten später hatte ich meine Freunde verloren, zwei Drinks in einer Hand und keine Lust mehr. Frustriert schob ich mich durch die Mengen, bis mich eine Frau am Arm packte und zur Seite zog. Die Dame war Mitte dreißig, zwei Köpfe größer als ich und komplett in lila gekleidet.
„Rose Clark!" sie sprach meinen Namen ohne die >Rs< aus was ich als einen russisch-französischen Akzent identifizierte. Einen gefakten, sehr schlechten Akzent.
„Es ist mir eine Freude sie kennen zu lernen." Jetzt wurden die >Ss< auch noch zu SCHs. Ich fragte mich ob Sie jemals einen Russen oder Franzosen hat sprechen hören.
„Masha Catrigo, mein Name. Ich bin ihre Gastgeberin." In ihrem Namen waren natürlich alle Buchstaben so wie sie sich gehörten.Masha erwartete wohl eine Antwort, mir fielen aber dummerweise nur sarkastische Bemerkungen über ihr Outfit ein, die ihr garantiert nicht gefallen würden. Also nickte ich nur. Sie störte sich nicht weiter daran und führte das Gespräch liebend gern allein.
„Ich habe viel von ihrem kleinen Projekt gehört..." ich exte meinen einen Drink.
„... und dachte daran zu investieren." und den anderen.
Wie konnte ich dieses Gespräch höflich beenden? Musste ich höflich zu ihr sein?
„Also Ähm..." begann ich und sah mich nach einem Kellner mit Nachschub Drinks um.„Ah da ist ja mein Goldjunge!" rief Masha auf ein Mal voller Enthusiasmus.
Sie zog einen Typen aus der Menge, wie bei einem Angelspiel. Er hatte grell pinke Haare, ein gequältes Lächeln und fast nichts an.„Darf ich vorstellen? Cody, mein Liebling." Die Fake-Russ-Französin lächelte liebevoll und mir wurde gleichermaßen von ihrer Tonlage als auch von ihrer Formulierung schlecht. Mein Liebling.
Als wäre dieser Junge, ich schätze ihn auf Mitte zwanzig, ihr persönliches Spielzeug.
„Hallo Cody" begrüßte ich ihn und er nickte höflich.Wie aus dem Nichts schrie Masha jemanden an und verschwand im Getümmel. Jetzt standen wir alleine da und schwiegen uns an.
Cody sah ihr nach und begann zu grinsen, als sie von einem Kellner beschimpft wurde.
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Marriage Issues
AdventureZwei komplett unterschiedliche Menschen heiraten innerhalb eines Monats. Warum? Cody braucht Geld, Rose braucht sein positives Ansehen in den Medien und eine Ablenkung eines kleinen Missgeschicks. Ein Vertrag wird festgelegt und beide sind zufried...