Hey, da bin ich wieder. Und bringe die Geschichte ein Jahr zu spät zu Ende. Dass ich mich überhaupt noch traue hier aufzutauchen! Ich wollte es eigentlich am 1. Advent rausbringen, ist ein bisschen später geworden, aber immerhin. Das nächste und letzte Kapitel kommt spätestens an Weihnachten, ich versuche es aber früher. Und jetzt viel Spaß mit diesem Kapitel!
—————————————————————————————————————————————————————————————In der nächsten Woche bekam Lily James kaum zu Gesicht. Er verbrachte die meiste seiner freien Zeit in der Muggelabteilung der Bibliothek, auf der Suche nach Informationen oder in der Küche, um die Hauselfen zu instruieren.
Lily war das nur ganz recht. Direkt am Tag nach ihrem Gespräch war sie zu Dumbledore gegangen und hatte sich die Erlaubnis abgeholt auf der Wiese vor dem Schloss alles vorzubereiten. Den Rest hatte sie James und den Vertrauensschülern überlassen.
Nun, fünf Tage vor dem geplanten Fest, saß sie an ihrem Schreibtisch und diktierte einer selbstschreibenden Feder den Text der Einladungen. Lily hätte sich nur die Finger wundgeschrieben, wenn sie versucht hätte alle Briefe von Hand zu schreiben. Einzig die Namen der Schüler würde sie am Ende selber schreiben.
Gedankenverloren betrachtete Lily die schnellen Bewegungen der Feder, während der Stapel Einladung sich neben ihr immer höher auftürmte.
Ihre Finger ertasteten einen Umschlag vor ihr auf dem Tisch und sofort lag ihre Aufmerksamkeit auf dem glatten Pergament. Es war jetzt schon beinahe eine Woche her, dass sie den Brief geschrieben hatte und noch immer traute sie sie sich nicht ihn abzuschicken. Lily war sich noch immer nicht sicher, ob es eine gute Idee wäre und ob es James überhaupt gefallen würde. Andererseits rückte Weihnachten immer näher und ein anderer Einfall war nicht in Sicht.
Ein leiser Aufschlag riss sie aus ihren Gedanken, die Feder hatte ihre Arbeit beendet und war auf den letzten Brief gefallen. Seufzend wandte Lily sich wieder ihrer eigentlichen Arbeit zu. Sie kramte in einer Schublade und zog eine Schülerliste hervor, die sie sich von Dumbledore hatte geben lassen. Missmutig ergriff sie ihre Feder und setzte den ersten Namen auf die Einladung vor ihr.
Es war beinahe Mitternacht als Lily den letzten Schülernamen aufs Papier gesetzt und den letzten Briefumschlag verschlossen hatte. Erschöpft lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und schloss für einen Moment die Augen. Morgen würde sie früher aufstehen, die Briefe zur Eulerei bringen und zum Frühstück würde jeder Schüler seine Einladung haben.
Lily erhob sich und streckte kurz ihre steifen Glieder, bevor sie den Stapel Briefe ordentlich in ihrer Tasche verstaute. Nun lag nur noch ein einziger Umschlag auf dem Tisch.
Der Umschlag.
Eine Weile betrachtete Lily den Brief nachdenklich, noch immer zögernd, doch dann fasste sie sich ein Herz und ließ ihn ebenfalls in ihrer Tasche verschwinden.Am nächsten Morgen war Lily hundemüde. Sie war viel zu spät ins Bett gegangen und war viel zu früh aufgestanden, eine grausame Kombination. Immerhin waren jetzt alle Einladungen draußen und sie musste sich, wenigsten darum, keine Sorgen mehr machen.
Lily kämpfte mit der Müdigkeit und immer wieder fielen ihr die die Augen zu, während sie versuchte Binns' einschläferndem Monolog zu folgen.
Plötzlich traf sie etwas an der Schulter und ließ sie aus ihrem Halbschlaf aufschrecken. Erschrocken richtete sie sich auf und hob den Kopf vom Tisch, auf welchem er eben noch selig geruht hatte. Ein Blick an die Tafel verriet ihr, dass Binns nichts mitbekommen hatte.
Wie lange hatte sie wohl schon so gedöst?
Lily blickte neben sich zu Boden und entdeckte einen kleinen zusammengerollten Zettel an ihrem Stuhlbein. Der musste sie wohl geweckt haben.
Unauffällig hob sie den Zettel auf und entfaltete ihn.
„Nicht einschlafen, Evans", stand in engen, krakeligen Buchstaben auf dem Pergament. Lily erkannte die Schrift sofort und spürte, wie ihr warm wurde.
Vorsichtig warf sie einen Blick über ihre Schulter und fand James' Augen, die nur auf ihre gewartet hatten.
„Danke", formte sie lautlos und lächelte kurz, bevor sie sich rasch wieder umdrehte.Das Herz schlug Lily bis zum Hals und ihre Kehle war ganz trocken.
Nur die Angst erwischt zu werden, sagte sich Lily und versuchte sich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren, auf einmal wieder ganz wach.

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Das Geschenk
FanfictionEigentlich möchte Lily nur in Ruhe ihr letztes Weihnachten auf Hogwarts verbringen, doch da hat sie nicht mit den Rumtreibern gerechnet. Denn diese haben eine ganz andere Vorstellung von einer schönen Adventszeit und auf einmal sieht sich Lily der S...