18. Geständnis

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Frohes neues Jahr euch!! Hoffe ihr seid gut reingerutscht 😋

"Es klingelt gleich. Wir reden in der Pause okay?" "Okay. Aber versprich mir das du mit mir darüber redest okay. Ich kann dich nicht traurig sehen. Vor allem nicht an deinem Geburtstag." Ich lächelte. "Das ist lieb von dir King." Tim grinste mich an und knuffte mich noch einmal in die Seite, bevor er sich zu seinem Unterricht los machte.

Im Matheunterricht sah ich, dass Tobi bereits auf seinem Platz saß. Bevor ich jedoch zu ihm ging, machte ich einen kleinen Abstecher zu Lukas Tisch. "Hey", meinte ich nur knapp. Er und sein Tischnachbar, ich glaube sein Name war Richard oder so, blickten mich erstaunt an. "Kannst du uns kurz allein lassen", sprach ich den dürren Jungen mit der Brille an. Seine Haare waren fettig und seine Brille machte seine Augen dreimal größer, als sie eigentlich waren. Er wirkte verwirrt, dass ich mit ihm sprach und blickte hilfesuchend zu Lukas. Dieser nickte nur und verdeutlichte dem kleinen Nerd, dass er uns allein lassen sollte.

“Was gibt's? Musstest du Richard so dumm von der Seite anmachen?" Also war ich doch richtig mit dem Namen gewesen. "Also als anmachen habe ich das jetzt nicht gesehen.“ Lukas zog eine Augenbraue hoch. "Ach bist du schon auf der Stufe, wo du darüber Witze machst? Übrigens denke ich du hattest auf dem CSD die falsche Flagge auf der Wange.“ Kurz überlegte ich ob ich ihm irgendeine sarkastische Antwort geben sollte, jedoch sah ich keinen Sinn dahinter. Simon hatte ihm wahrscheinlich eh schon 80% von dem erzählt was im Club gelaufen war. “Da hast du wohl Recht. Ich weiß zwar nicht, warum du das Thema jetzt aufbringst, aber egal. Was ich dich eigentlich fragen wollte ist, ob du mir die Nummer von Simon geben könntest."

"Nein." Verwirrt schaute ich ihn an. “Wie jetzt?“ "Nein," wiederholte Lukas seine Aussage und fuhr sich durch seine Haare. "Ich gebe dir nicht seine Nummer. Ich weiß zwar nicht genau was damals im Club zwischen euch gelaufen ist, aber ich möchte nicht, dass du ihn ausnutzt. Er hat erst eine schlechte Beziehung hinter sich." Ich verstand Lukas in gewisser Weise. Ich würde genauso reagieren, wenn ich denken würde, dass jemand Tim ausnutzen würde, aber wie wollte Lukas das bei mir einschätzen. Ich wollte Simon nur kennenlernen. Freundschaftlich und vielleicht könnte sich auch mehr daraus ergeben.

Er war mir in den zwei Malen, die ich ihn gesehen hatte ziemlich sympatisch gewesen. Ich konnte mir gut vorstellen, dass man diese Sympathie auch im nüchternen Zustand ausbauen könnte. “Ich glaube die Details willst du auch gar nicht wissen." Ich grinste, als ich mich an das Geschehen auf der Tanzfläche und auf der Toilette zurück erinnerte. "Bitte Lukas. Kann ich dir dann meine Nummer geben und du gibst sie ihm? Dann kann er sich selber entscheiden ob er mir schreibt." Wieder überlegte Lukas. Jedoch zu lange, denn Herr Gärtner kam in den Raum und sagte wir sollen uns alle auf unsere Plätze begeben. Ich seuftzte, griff dann nach einem Stift und kritzelte meine Nummer auf ein Blatt, welches Lukas bereits vor sich liegen hatte. “Überleg es dir einfach und wenn du sie weiter gibst, dann sag ich schonmal danke.“

Richard, welcher sich nun wieder neben Lukas niederlies, schaute von mir zu Lukas, zur Nummer und wieder zurück. Er schien nicht zu verstehen, wie es zu dieser Aktion gekommen war. Ich ignorierte ihn und begab mich zu meinem Tisch. Tobi fragte, was ich von Lukas gewollt hatte, jedoch wimmelte ich ihn ab.

In der Pause traf ich dann wieder auf die Anderen. “Sind gleich zurück," meinte Tim als er mich und Tobi erblickte. Er griff nach meiner Hand und zog uns in eine abgelegene Ecke des Schulhofes. Von hier aus konnte man die Bahngleise sehen. Sie waren mit einem Metallzaun vom Hof abgetrennt. Erst als wir uns auf einem Stein niederließen, ließ ich seine Hand los.
"Erzähl schon," forderte mich Tim auf. "Ich weiß nicht...," begann ich, als mein Blick am Metallzaun hängen blieb. Ich sah ein Herz. Das Herz, welches Babe als Aufgabe an den Zaun gemalt hatte. Das Herz in der Hand mit den Buchstaben K und S. Unter dem Herz war eine kleine Krone abgebildet, welche ich auf dem Bild nicht hatte sehen können. Babe war hier gewesen. Wieso hatte ich die Möglichkeit nicht in Betracht gezogen, dass Babe auf meine Schule gehen könnte.

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