Fred & Hermine

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Eine einsame Nacht

Erschöpft ließ sich Hermine Granger an die Wand neben der großen Halle sinken. Ihr Herz hämmerte schmerzhaft in ihrer Brust.
Ihre Augen waren ausdruckslos und dennoch flossen ihr die heißen Tränen über die von Blut und Dreck verschmierten Wangen.
Sie lehnte ihren Kopf an die kalte Steinmauer in ihrem Rücken.
Ein kehliges Schluchzen drang über ihre blassen Lippen.

In den Gedanken von Hermine erschienen Erinnerungen, die sich wie ein Strick um ihr Herz schlossen.
Bilder blitzten auf, Hermine wand sich unter dem Schmerz des Vergangenen und dem, was sie soeben hatte sehen müssen.
Die Tränen tropften von ihrem Kinn auf ihre zerrissene und Blut durchdrängte Kleidung.
Er hatte es ihr versprochen.
Ein kehliges schluchzen Drang aus ihrem Mund.

Die schnell ablaufenden Bilder in ihrem Kopf verlangsamten sich, bis sie bei einer sternenklaren Nacht im Fuchsbau vor nicht mehr als einem Jahr innehielten.
Hermine konnte fast schon den lauen Wind auf ihrer Haut spüren. Sie hatte diesen Moment so vor Augen, als würde sie ihn nochmals erleben.

Ihr Blick, der auf die Sterne gerichtet war, strahlte nur so vor Glück und Gelassenheit, und dennoch lag auch Wehmut auf ihren Gesichtszügen.
Eine kühle Brise ließ Hermines braune Locken im Wind tanzen.
Langsam schloss sie ihre Augen und konzentrierte sich auf die Geräusche um sich herum.
Leise Schritte hinter ihr drangen an Hermines Ohr.
Die Brünette drehte sich nicht um.
Sie wollte die letzten Sekunden, in denen sie alleine war genießen.
Das Gras raschelte, die Person trat nun neben Hermine und blickte gen Himmel.
Das Mädchen brauchte nicht zur Seite zu sehen, um zu wissen, wer neben sie getreten war.
"Wunderschön." Flüsterte die Gestalt zu ihrer linken mit rauer, leiser Stimme.
Hermine öffnete die Augen und wandte ihren Blick ebenfalls wieder zu dem Nachthimmel über ihr.
"Wie lange es wohl noch so bleiben wird?"
Fred Weasley wandte sich ihr zu. "Ach Hermine-" Er musterte ihr Gesicht, sie hatte nicht zu ihm gesehen, wartete jedoch bis er fortfuhr. "Tu mir einen Gefallen und werd nicht zu einer Pessimistin."
Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf die Lippen des Mädchens.
Ohne weiter darauf einzugehen, wandte Hermine ihren Blick zu dem rothaarigen Jungen Mann.
"Versprichst du mir eines?" Fragte sie mit ruhiger Stimme. Fred sah ihr abwartend in die Augen.
"Auch wenn wir uns in der nächsten Zeit nicht sehen werden, verspreche mir, dass du nach dem Krieg an meiner Seite sein wirst."
Er streckte Hermine seine Hand hin, diese ergriff sie sogleich.
Sie blickten erneut zum Himmel empor.
"Ich werde bei dir sein."

Seine Stimme hallte in ihren Ohren nach. Die Erinnerung drang wieder in den Hintergrund.
Den Kopf immer noch gegen die Steinmauer gelehnt saß Hermine wieder neben dem großen Tor zur Halle.
Sie bewegte ihre linke Hand, in der einst die von Fred gelegen hatte.
"Du hast es mir versprochen." Flüsterte Hermine mit gebrochener Stimme.
Eine einzelne Träne rann ihre Wange hinab.

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