Jily

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James PoV.
Völlig in meinen Gedanken versunken stand ich im Regen, der auf die Ländereien um Hogwarts fiel.
Das kühle nass auf meiner Haut linderte das Feuer in mir, das Feuer das drohte mein ganzes Herz zu verbrennen.
Mir wurde wie schon so oft bewusst, dass das Mädchen, das ich schon seit meinem ersten Jahr auf Hogwarts mochte, nur wenig Interesse an mir zeigte.
Fand sie es so schlimm, dass es jemanden gab der sie liebte?

Zwar verstanden wir uns seit einigen Wochen besser denn je, jedoch reichte mir und vor allem meinem Herzen diese Freundschaft allein nicht.
Schon oft hatte ich mit dem Gedanken gespielt sie aufzugeben, natürlich nicht unsere entstandene Freundschaft, sondern meine Liebe zu der Rothaarigen.
Doch so etwas würde ich nicht durchhalten, denn in ihrer Nähe wurde ich immer schwach.

Aus meinem Augenwinkel nahm ich jemanden mit roten Haaren wahr. Jetzt spielte mein Kopf mir schon Streiche, indem er mir weismachte, dass Lily Evans bei mir war.
Ich versuchte nicht weiter darauf zu achten, doch als ich wahrnahm wie das Mädchen, von dem ich dachte es sei eine Illusion auf die Knie sackte, drehte ich mich blitzschnell um.
Ich erkannte sie, Lily, und sie war keine Einbildung.
Das Mädchen legte ihr Gesicht in die Hände. Ein Stück Pergament, das sie bis eben noch gehalten hatte, fiel achtlos zu Boden.
Rasend schnell lief ich zu ihr und kniete mich neben sie, behutsam nahm ich sie in meine Arme.
Sie lehnte sich an mich und schluchzte hemmungslos. Fest zog ich Lily näher.
Der Regen strömte unablässig auf uns nieder, doch es kümmerte mich nicht.

"James." Flüsterte sie mit brüchiger Stimme.
"Scht, alles gut." Ich versuchte so beruhigend wie möglich zu klingen, doch die Sorge, was wohl geschehen war schnürte meine Kehle zu.
"Nein." Brachte die Gryffindor unter Tränen hervor.
"Nichts ist gut und es wird nie wieder gut werden." Zum Ende hin wurde sie lauter.
"James, meine Eltern.." sie brach ab.
"Meine Eltern, sie sind tot."

Erschüttert von dem, was Lily eben gesagt hatte drückte ich sie noch fester in meine Arme.
Wieder rannen ihr Tränen über die Wangen. Sie zeigte auf das Pergament neben sich, es war wohl der Brief, durch den sie diese schreckliche Nachricht erfahren hatte.
In diesem Moment wurde mir klar, dass ich alles dafür geben würde, dass sie wieder Lächeln konnte, denn Lily leiden zu sehen war das Schlimmste.
Ich würde nicht aufgeben und auch nie wieder einen Gedanken daran verschwenden.

Sanft streichelte ich über ihr Haar, das vom Regen durchnässt war, ich drückte Lily einen Kuss auf ihren Kopf und jedes mal wenn sie schluchzte, flüsterte ich in ihr Ohr, dass sie nicht allein war und es nie sein würde.

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