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Die Zeit verging. Tage, Wochen, Monate wartete ich auf ein Wunder. Doch es kam nichts.
Vergeblichst betete ich jeden Tag. Ohne jegliche Wirkung wartete ich an ihrem Bett. Doch
nichts. Ich habe mich noch nie in meinem Leben so schlecht gefühlt. Und nicht nur ich.
Außer ganz Stray Kids trauern auch die Fans. Jeder hat Chinsoo geliebt. Sie war ein Engel
in Person. Wer könnte sie da schon nicht lieben. Ich habe jeden Tag geweint und jeden
Tag war ich bei ihr in der Hoffnung sie würde doch aufwachen. Würde ihre Augen
aufschlagen und mich ansehen. Mich einfach nur angrinsen mit ihrem liebevollen
Lächeln und meine Hand nehmen. Sie würde wieder gesund werden. Der Krebs war
allmählich verschwunden. Während sie im Koma war hatte man mehrere Operationen
durchgeführt und einige Chemotherapien, wodurch dieses Hinderniss zum Glück aus
ihrem Leben geschafft wurde. Alles hätte super sein können. Wäre sie aufgewacht in der
ganzen Zeit. Doch das war sie nicht. Nun war es an der Zeit. Wir sollten ins Krankenhaus
kommen. Der Arzt meinte es wäre keine Besserung in Sicht und der Vormund von ihr
müsste entscheiden ob die Lebenserhaltenden Geräte nun abgeschaltet werden würden
oder nicht. So saß nun ganz Stray Kids wie am Anfang in ihrem Zimmer. Sie sah genauso
schön aus wie immer. Nur dünner. Und Blasser. Ich wurde aus meinen Gedanken
gezogen als jemand sich auffällig räusperte. Der Doktor war da.

„Nun meine Herren. Wie sie schon wissen sind sie zu einem wichtigen Anlass hier."
Wir alle nickten bedrückt.
„Der Zustand von Bang Chinsoo hat sich in den letzten 7 Monaten nicht zum guten
Gewendet und bis jetzt ist sie immer noch nicht aufgewacht. Man müsste auf ein Wunder
hoffen damit sie jetzt noch aufwacht. Deswegen muss ich ihnen, Bang Chan, die
Entscheidung in die Hand legen, da Ihre Eltern ja schon vor langer Zeit gestorben sind."

Chan nickte und jeder konnte die Anspannung in seinem Gesicht sehen. Ihm flossen
Tränen die Wangen herunter und seine Augen waren total rot.
»Also Herr Bang, ich frage nun Sie, und natürlich auch den Rest der Gruppe, sollen die
Lebenserhaltenden Maschinen nun abgestellt werden?"

Jeder sah zu Chan und ich hoffte innerlich er würde nein sagen. Jeder wartete darauf das
er nein sagt doch er sagte nichts. Ich versuchte langsam und schluchzend mit ihm zu
reden.
„Chan? Chan du sagst doch Nein oder? Wieso brauchst du für die Entscheidung so lange?
D-du sagst Nein, nicht wahr?" Ich rüttelte mit leichter ansteigenden Panik an seiner
Schulter und nun wurden auch die anderen etwas unruhig.

Er drehte sich zu mir und sah mir tief in die Augen.
„Hyunjin, s-sie ist schon so lange im Koma..
„Nein, NEIN CHAN!" rief ich wissend worauf er hinaus will.
„Und sie ist bis jetzt immer noch nicht aufgewacht..
„SIE WIRD AUFWACHEN CHAN SIE WIRD AUFWACHEN. ICH WEISS ES!"
„Und es besteht auch nicht die Möglichkeit das sie je wieder aufwachen wird...'

Schluchzend sackte ich an ihrem Bett zusammen und verkroch mein Gesicht in der
Bettdecke. Alles war ruhig außer die Schluchzer die von mir kamen. Jeder wartete auf die
Entscheidung von Chan. Und jeder wusste insgeheim schon was er antworten würde.
„Schalten sie die Geräte ab."
„...NEIN CHAN DAS KANNST DU NICHT MACHEN. DU KANNST SIE MIR NICHT
WEGNEHMEN. DU KANNST DIE GERÄTE NICHT AUSSCHALTEN. I-ich habe ihr
versprochen bei ihr zu bleiben. Ich liebe sie."
Weinend brach ich wieder an ihrem Bett zusammen.
„Ich liebe sie doch...."

                                                                  Chinsoo Pov

Alles war so dunkel und schwer. Ich wollte meine Augen öffnen doch es ging nicht. Ich
wollte es so sehr doch meine Augenlieder waren so so müde und ich war zu schwach.
Manchmal wenn ich genau zuhörte konnte ich Stimmen hören. Ich hörte einen Mann, wie
er Tag für Tag an meinem Bett saß und weinte. Ich hörte eine weitere Person, wie er mit
mir redete als wäre ich wach. Ich hörte mehrere verschiedene Jungs wie sie in meinem
Zimmer waren. Ich konnte sie alle hören. Doch ich konnte nichts tun. Und ich konnte
mich nicht erinnern wer sie waren. So sehr ich auch aufwachen wollte, irgendwas
hinderte mich. Jeder einzelne Tag war wie der selbe doch dieser war anders. Irgendwas
ging dort draußen vor sich... Ich hörte wieder die Stimme die an meinem Bett jeden Tag
geweint hatte. Es schien als würde er sich mit jemandem streiten.
„Nein, NEIN CHAN!" konnte ich ihn klar und deutlich hören. Was soll Chan sein lassen?
Und wer war Chan? Was war dort los? „SIE WIRD AUFWACHEN CHAN SIE WIRD
AUFWACHEN. ICH WEISS ES!". Langsam wurde ich unruhig. Ich kannte die Stimme.
Tief im inneren wusste ich, ich hatte diese Stimme schonmal gehört. Und mich verbindete
etwas mit der Stimme. Plötzlich war da die andere Stimme die ich noch garnicht
wahrgenommen hatte. „Schalten Sie die Geräte ab." WAS? Sie wollten mich gehen
lassen? I-ich muss was tun. Ich wusste nicht wieso aber ich konnte nicht gehen. Nicht
nachdem ich diese Stimme gehört hatte. „NEIN CHAN DAS KANNST DU NICHT
MACHEN. DU KANNST SIE MIR NICHT WEGNEHMEN. DU KANNST DIE GERATE
NICHT AUSSCHALTEN " Ich kannte die Stimme nur woher. Woher kannte ich diesen
Jungen der alles dafür tat damit ich wieder aufwache? Ich versuchte mich an Dinge zu
erinnern doch alles war verschwommen. „I-ich habe ihr versprochen bei ihr zu bleiben.
Ich liebe sie." Plötzlich kam es wie ein Blitz in meinem Kopf. All die Bilder von uns
wirrten durch meine Gedanken und all die glücklichen Momente spiegelten sich vor
meinen Augen ab. „Ich liebe sie doch."
HYUNJIN! Es war Hyunjin. Der Junge den ich überalles Liebe und den ich so lange nicht
mehr gesehen habe. Der Junge den ich niemals gehen lassen wollte mit seinen weichen
Haaren, seinen braunen Augen mit dem Muttermal unter dem einen Auge und seinem
herzerweichenden Lachen. Ich hörte ihn weinen. Er weinte bitterlich und sein schluchzen
ging durch den ganzen Raum. Ich musste zu ihm. Ich muss zu Hyunjin. Ich kann ihn
nicht alleine lassen. Ich nahm all meine Kraft zusammen und hoffte das der Arzt die
Geräte noch nicht ausgestellt hatte....

𝐏𝐥𝐚𝐲 𝐖𝐢𝐭𝐡 𝐅𝐢𝐫𝐞 || 𝐒𝐭𝐫𝐚𝐲 𝐊𝐢𝐝𝐬 𝐇𝐲𝐮𝐧𝐣𝐢nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt