Luna war nicht wie die Anderen. Sie war anders. Vielleicht lag es an ihren haselnussbraunen Augen, die geheimnisvoll funkelten, wenn sie lächelte, oder an ihren schmalen und doch so vollen Lippen, die sich aus Dimas Sicht leider viel zu selten zu einem Lächeln formten. Dima hatte Gefallen an dem mysteriösen Mädchen gefunden und ließ sie nicht mehr aus den Augen. Seit Tagen schon hatte er das fehlende Glitzern der Augen bemerkt und allgemein war sie nicht mehr die Selbe. Ihr dunkles Haar viel spröde über ihre Schultern, ihre trockenen Lippen verzogen sich nicht mal mehr zu einem kurzen Lächeln. Doch es war ihr Verhalten, was Dima zu denken gab. Sie zog sich zurück, schien wie eine Tote, die nur darauf wartete dem Mond als Stern Gesellschaft leisten zu können. Und genau deshalb wollte er ihr helfen. Das war auch der einzige Grund, weshalb er diese Nacht kein Auge zugetan hatte. Auch ihm ging es die letzten Tage immer schlechter und die Augenringe, die sich unter seinen Augen ausgebreitet hatten übertrafen die von Luna um Meter. Doch trotzdem sprach er sie an: " Hey Luna." Sie drehte sich um, ihre schwarzen Haare flogen und sahen so wunderbar frei und leicht aus. "Was ist?" gab sie zurück. An ihrer Stimme konnte man erkennen, dass sie einige Tage ausschließlich die Anderen hatte sprechen lassen und selbst lieber den eigenen Gedanken nachhing. "Ich..hab' bemerkt, dass es Dir immer schlechter geht.." fing Dima stotternd an. Ihre Augen funkelten gefährlich auf und verengten sich zu Schlitzen. Es war wie ein Schutzmechanismus, den sie seit Wochen verfeinerte. "Das geht Dich gar nichts an, von echten Problemen verstehst Du doch nichts." zischte sie und presste ihre Lippen zu einem Strich. Sie wollte sich schon umdrehen, um ihren Weg fortzusetzen, als Dima anfing zu sprechen:" Was glaubst Du, warum ich die letzten zwei Jahre nicht hier war? Weil ich umhergezogen bin? Nein, weil sie alle dachten ich wäre verrückt. Und warum? Weil ich ihnen mein Geheimnis anvertraute. Ich bin so wie Du, ich kann Dich verstehen. Ich weiß welche Überwindung es kostet, aber ich werde dich nicht verletzen. Niemals." Luna war stehen geblieben und hatte ihm aufmerksam zugehört. "Der Mond. Jede Nacht ruft er mich und der Drang zu ihm zu gelangen wird immer stärker. Ich kann einfach nicht mehr. " flüsterte sie, drehte sich allerdings nicht um, als ihr stumme Tränen die Wange herunter tropften, wie die Mauer, die sie gegen ihre gesamte Umgebung aufgebaut hatte. Ein Gefühl tief in ihrem Inneren gab ihr den Mut sich ihm zu öffnen. Ein Gefühl, voller Vertrauen und Verzweiflung. Langsam drehte Sie sich um, schaute in Dimas nasse Augen. Es war, als würde sie ein unsichtbares Band verbinden. Und zum ersten Mal vertraute Luna wieder einem Menschen.
Dima und Luna erzählten sich Alles, trafen sich um zu schweigen oder gemeinsam den Mond zu betrachten. Mit seinem kalten Schein, den er in der Nacht auf die Welt warf. Und eigentlich war der Mond für die Beiden keine Bedrohung mehr. Er versprach Freiheit und Verbundenheit. Es war, als hätten sich die einst bedrohlichen Rufe des Mondes nun in eine süße Versuchung verwandelt.
Sie lagen gemeinsam auf dem Dach, als ein Blitz beide traf und nur die leblosen Körper zurück ließ.
Der Mond hatte sie geholt.*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
Ich hab' diesen Oneshot schon länger geschrieben gehabt und wollte ihm jetzt mal veröffentlichen.
Ich weiß, er ist ein bisschen anders, aber es kann jeder für sich entscheiden, ob er das mag. :3
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Oneshot - Luna Darko
Fiksi PenggemarEinfach mal ein kleiner Oneshot über die Luna, der vielleicht etwas anders ist. :)