chapter 1

23 2 0
                                    


Ich spüre wie die Luft an mir, mit einem leisen summen vorbei rauscht und schließe die Augen. Innerlich mache ich mich schon auf den harten Aufprall, auf die Wasseroberfläche gefasst, der bald kommen wird. Ich fliege durch die Luft wie ein gefallener Engel, nur falle ich nicht vom Himmel, sondern von der Erde. Als würde es mir nicht zustehen ein Leben als Mensch auf der Erde zu führen.

Dann kommt der Aufprall.

Hart und kalt.

Ich spüre wie das Wasser mich umschlingt, über mir zusammenschlägt und mich das Meer verschluckt. Ich merke wie es durch meine Kleidung bis auf meine Haut durchdringt und mich mit seiner Kälte einfriert.

Meine Kleidung wird schwer und ich sinke nach unten.

Allerdings nicht so sanft wie das in Filmen immer ist, sondern werde ich erst von den Wellen hin und her geschleudert, doch mit der tiefe wird das Wasser ruhiger.

Ich wehre mich nicht.

Ich lasse es geschehen und sinke schließlich,

bis ich merke,

dass ich keine Luft mehr habe.

Auf einmal reiße ich erschrocken die Augen auf und sehe nach oben. Dass mir das Salz in den Augen brennt ist mir in dem Augenblick ziemlich egal. In meiner Vorstellung war dieser Moment, ein Moment den ich genießen kann, doch jetzt bin ich mir mit dem sterben doch nicht mehr so sicher und will einfach nur Luft holen.

Ich strample wie verrückt, schlage verzweifelt um mich und schreie so laut ich kann, aber es kommt kein Laut aus mir heraus.

Komm schon! Ich muss das doch irgendwie hin bekommen! Ich dachte das ist jetzt der Moment wo ich mich entspanne, mein Leben nochmal durchgehe und die schönen Momente noch mal genieße und jetzt das?!

Mensch Blaire, streng dich an!

Du hast vielleicht nichts anderes geschafft, aber das musst du schaffen!

Ich blicke verzweifelt zur Wasseroberfläche hoch, der ich, wie mir zu meinem Glück auffällt, schon um einiges nähergekommen bin. Dieses Gefühl, in meiner noch so Aussichtslosen Situration etwas geschafft zu haben gibt mir neue Kraft und ich komme meinem Ziel immer näher.

Ich spüre wie mir das Adrenalin durch den Körper fließt und ich neue Energie habe mein Leben zu retten. Ich trete mich die letzten Centimeter zur Wasseroberfläche und spüre wie mein Kopf diese durchbricht.

Ich schnappe hastig nach Luft ehe mein Kopf wieder untergeht. Die Wellen sind so stark, dass ich mich nicht über Wasser halten kann und immer wieder untergehe. Ich schlucke viel Wasser und fange an zu husten, was es nicht einfacher macht sich über Wasser zuhalten. Immer wieder gehe ich unter und tauche nach Luft schnappend wieder auf.

Mir wird kalt uns ich beginne zu zittern, da das Wasser im Frühjahr noch recht kalt ist.

Langsam wird mir schwindlig und kleine schwarze punkte tanzen vor meinen Augen.

Das war's jetzt!? Jetzt wo ich es endlich geschafft habe an diese verdammte Wasseroberfläche zu kommen, macht mir das Schicksal einen Strich durch die Rechnung?! 

Denke ich noch, bevor alles endgültig Schwarz wird und ich in die Bewusstlosigkeit abdrifte.


Als ich aufwache bemerke ich, dass ich nicht mehr im Wasser bin, sondern in einem weichen Bett. Ich lasse die Augen erstmal geschlossen damit ich darauf achten kann was ich höre um heraus zu finden wo ich bin.

Find yourself againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt