„Wir hoffen Sie hatten einen angenehmen Flug und beehren uns bald wieder mit ihrer Anwesenheit", hallte es durch das Flugzeug, während meine Eltern und ich ausstiegen. Meine Gedanken lagen bei dem dicken Mann hinter uns, der alle 5 Minuten aufs Klo gerannt ist und ständig nach einer Stewardess gerufen hatte.
„Von wegen wir hoffen sie beehren uns bald wieder mit ihrer Anwesenheit, die sind bestimmt unendlich froh diesen Typen nach einem 25-Stunden Flug los zu sein", murmelte ich zu meiner Mutter, die nur schmunzelnd nickte. „Ich bin froh wieder in Japan zu sein", sagte mein Vater und atmete einmal tief ein, als ob wir in der Natur wären und die Luft hier so toll wäre, obwohl die Luft in Deutschland eigentlich besser war.
„Das sagst ausgerechnet du, wegen dir haben wir doch 17 Jahre dort gelebt", lachte meine Mutter, während sie die Tür zur Beifahrerseite unseres Autos öffnete. „Jajaja", sagte mein Vater nur kopfschüttelnd und startete das Auto.
Ich wurde in Deutschland geboren und bin dort aufgewachsen, bis jetzt. Trotzdem spreche ich fließend Japanisch, da es vorauszusehen war, dass meine Eltern wieder nach Japan ziehen wollen. Das Auto setzte sich in Bewegung und rollte über die stark befahrenen Straßen Tokyos. Leute liefen glücklich mit ihren Freunden an den hell leuchtenden Schaufenstern vorbei und lachten.
Ich hatte nie wirklich viele Freunde aber wie meine Eltern immer sagten „Es liegt an deiner Art". Ich verstand nie was sie meinten, bis sie mir ein Video zeigten, dass sie heimlich von mir gemacht hatten, indem ein Kind anfing zu weinen, als es mich sah. Dabei wollte ich dem Kind nur ein Eis geben.
Mein Blick war oft ziemlich kalt, kurz gesagt, war ich einfach nicht der sozialste Mensch. Aber wie sagt man so schön „Qualität statt Quantität". Viele Freunde machen einfach nur Probleme.Langsam wurden die Hochhäuser immer weniger und normale Einfamilienhäuser nahmen ihren Platz ein. Es war schon gegen 21 Uhr als wir vor einem hübschen, großen Haus parkten. „Unser neues Zuhause", sagte mein Vater und breitete die Arme aus, so als ob er gerade ein drei Million Euro teures Ausstellungsstück präsentieren würde.
Kopfschüttelnd folgte meine Mutter ihm ins Haus, während ich auf dem Gehweg stehen blieb und die Umgebung musterte. Es war ganz anders als in Deutschland, es war...echt schön. Ich folgte meinen Eltern, die mittlerweile samt ihren Koffern im Haus verschwunden waren und betrachtete den Genkan*, während ich Schuhe und Jacke auszog.
Es war viel größer und moderner als in unserem vorherigen Haus. „Die harte Arbeit hat sich gelohnt, was?", rief mein Vater aus irgendeinem der Räume. „Oh ja", man hörte schon an der Stimme meiner Mutter, dass sie total begeistert war.
Ich schleppte mich ohne mich groß umzusehen zusammen mit meinem Koffer die dunkle Holztreppe hoch und suchte das Zimmer,das wohl meins sein sollte. Das ganze Haus wurde schon vor 2 Wochen von einer Firma, die meine Eltern arrangiert hatten, mit von ihnen ausgewählten Möbeln eingerichtet.
Ich öffnete eine der dunklen Türen und betrat ein Zimmer mit weißen Wänden. Auf dem Boden lag ein flauschiger, Teppich, auf dem zwei Sitzsäcke ihren Platz fanden. Auch mein Kuscheltier, „Mr.Sharki", lag schon auf dem großen weißen Bett.
Meinen großen Koffer stellte ich einfach in der Mitte des Raumes ab. Ich war von der Reise so müde, dass ich mich regelrecht auf mein Bett warf. Ich bin wirklich neidisch auf Leute, die während dem Flug schlafen können.
Ich schlang gerade meine Arme um mein heiß geliebtes Kuscheltier, welches mich nebenbei schon seit meiner Geburt begleitete, als mir der Geruch von dem frischgekochten Katsudon meiner Mutter in die Nase stieg.Erst jetzt bemerkte ich, wie hungrig ich eigentlich war. Trotz Müdigkeit schwang ich ohne zu Zögern meine Beine über die Bettkante, band meine langen, schwarzen Haare schnell zu einem Zopf, wobei ich meine weißen Strähnen mein Gesicht wie ein Gemälde umranden ließ, und eilte nach unten. Ich betrat einen offenen Wohn- und Essbereich, der hell und freundlich eingerichtet war.
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You're my Home| Bokuto x Oc
FanfikceWenn man erzählt bekommt, dass jemand umzieht, denkt man wahrscheinlich zunächst, an eine andere Stadt. Jedoch muss „Miyo Kashima" gleich ganze 8.915 Kilometer von ihrem Zuhause wegziehen. Wird sie mit ihrem neuen Leben klar kommen? Und noch viel m...